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(Schiitischer) Islam - Wunsch und Utopie?


Saluton

Empfohlene Beiträge

Salam,

 

Meine Wahrnehmung ist selektiv und deine nicht ?

 

Im Prinzip ja. Weil ich kein Vorurteil habe und die reine Information betrachte. Ich bin autistisch und entnehme aus unterschiedlichsten Quellen so gut es geht ausschliesslich den Kern der "Aussage". Ich habe keine Vorpolarisierung und trenne strikt Ratio und Religion.

 

Das unterscheidet mich von den meisten anderen Menschen, die z.B. nur ihre eigene Meinung vertreten können. Ich abstrahiere Handlungen aus einzelnen Geschehnissen auf eine Art Metaebene. Es ist für mich z.B. gleich, ob in Israel ein Araber drangsaliert wird oder im Iran ein Bahai. (Beide Fälle sind quasi je eine Instanz des Konzeptes Drangsalierung, Drangsalierung ist wiederrum eine Instanz eines anderen Konzeptes...) Bewerten ist eine andere Sache. Ich kann den Israeli verstehen, der auf Araber herunterblickt, weil er z.B. so sozialisiert wurde, ich kann den iranischen Staat verstehen, warum ein/die Bahai für ihn eine Gefahr darstellen.

 

Ich hoffe, es wird klar, dass Verstehen für mich etwas völlig anderes ist als Billigen. Wenn Du Hebräisch lernst, wirst Du ja auch kein Jude, wenn ich Farsi lerne, werde ich kein Perser.

 

Besser wäre es allerdings, alle lernen Esperanto smile2.gif

http://www.espero.ir/

http://solidarekunpalestino.wordpress.com

 

Kai

 

Metaebene: "Auf der Metaebene werden gewöhnlich Generalisierungen und allgemeine Strukturen des Gegenstandbereichs der zugrundeliegenden Struktur zu Gegenständen gemacht. Es werden diejenigen Prinzipien untersucht, nach denen das, was auf der Objektebene als einzelne Instanz auftritt, geschieht. Die Vermischung von (Objekt-)Ebene und Metaebene ist eine Möglichkeit, um selbstbezügliche Aussagen oder Bilder zu erstellen, was gelegentlich zu Paradoxien führen kann (z. B. das Barbier-Paradoxon oder die sog. Lügner-Antinomie)."

Bearbeitet von Saluton
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Salam,

Und du meinst Nicht Autisten können nicht die reine Information betrachten ?Was denkst du worauf ich meine Meinung stütze ?

 

Bedingt. Konflikte werden schneller persönlich genommen. Du hast den Drang, genau Deine Meinung zu vertreten, aus welchen Gründen auch immer. Mir geht es darum die generellen Zusammenhänge menschlichen Handeln zu erkennen. Ohne mich zu positionieren. Es gibt generell durch diese unterschiedliche Herangehensweise an Probleme Konflikte zwischen der Mehrheitsgesellschaft und "Autisten". Wobei es normalerweise auf beiden Seiten auch humorvolle Punkte gibt.

 

http://isnt.autistics.org/

 

"Neurotypical individuals often assume that their experience of the world is either the only one, or the only correct one."

 

Kai

Bearbeitet von Saluton
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Salam

Agree to disagree.

Mir ist wichtig anhand von Fakten und Beweisen die Wahrheit zu erkennen, meine Meinung spielt nur eine untergeordnete Rolle.Für mich gibt es eine Wahrheit, aber Wahrnehmungen können unterschiedlich sein.Da unterscheiden wir uns, das Thema hatten wir auch schon mal besprochen.Gottes Segen sei mit dir lieber Kai.

 

Fi aman illah

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Salam,

 

Agree to disagree.

 

Sehr schön. Ich hoffe, Dir einiges vermitteln zu können. Zum einen die Notwendigkeit von Frieden und Gewaltlosigkeit und auch ein kleines bisschen den Nutzen einer neutraleren Sprache und Betrachtungsmöglichkeit.

 

Mir ist wichtig anhand von Fakten und Beweisen die Wahrheit zu erkennen

 

Ja, aber diese "Wahrheit" ist meiner Meinung nach eine Illusion. Diese Wahrheit ist hier Gruppenkonsens.

 

Für mich gibt es eine Wahrheit

 

Was hat Deine Wahrheit mit der mathematischen Wahrheit zu tun, wie ich sie kenne?

 

Wie kann ich Deine Wahrheit verstehen können, sind doch schon existenzielle Teile Deiner Wahrheit meiner Meinung nach falsch? Kann man aus einer falschen Grundannahme wirksam Beweise und Argumentationen entwickeln? Wenn wahr ist, dass 0 = 1 ist, dann ist auch 1 = 2. So kommt mir Dein Wahrheitsbegriff vor. Ich kann ihn nur als Redefinition wahrnehmen. Denn es ist ja ein Glaube. Mein Wahrheitsbegriff ist anders. Vielleicht ist das auch der Grund, warum so wenig Autisten religiös sind und wenn, dann meistens nur in besonders "toleranten" Umgebungen, in denen eine besondere Form von Mitmenschlichkeit existiert. Quasi die bedingunglose Akzeptanz und nicht eine hierarchische Institution, wie es z.B. die katholische Kirche ist.

 

Ich finde es schade, daß ich hier in diesem Forum keine "Wesensgenossen" kennengelernt habe, aber nicht immer bekommt man das, was man gerne möchte.

 

Danke und Grüße,

Kai

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Salam

Ich bin auch gegen Gewalt und für Frieden.Aber ohne Widerstand gegen Unrecht wird es keine Gerechtigkeit geben und auch keinen Frieden.Es gibt viele Formen von Widerstand, Verteidigung gegen Angriffe ist eine Form.Wenn jemand sich gegen Angriffe wehrt, dann ist das keine Gewalt im herkömmlichen Sinne.Niemand muss sich erschießen oder vertreiben lassen.

 

Fi aman illah

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Salam,

 

Ich bin auch gegen Gewalt und für Frieden.Aber ohne Widerstand gegen Unrecht wird es keine Gerechtigkeit geben

 

Ja. Aber was ist Gerechtigkeit? Sollten Menschen nicht erst einmal in ihrem Umfeld für Gerechtigkeit sorgen?

 

Sollte man beim Wunsch nach Gerechtigkeit nicht auch bedenken, dass es oftmal nur eine Auswahl zwischen zwei oder mehreren Übeln gibt und es somit immer Ungerechtigkeit geben wird. Mal sind es die Einen und mal sind es die Anderen?

 

und auch keinen Frieden.

 

Ja, so scheint es mir. Es kann offensichtlich keinen ewigen Frieden geben. Das liegt in der Natur des Menschen. Selbstverständlich sollte man nicht alle Initiative einstellen, es wird immer Notwendigkeiten geben, sich einzumischen.

 

Verteidigung gegen Angriffe ist eine Form.Wenn jemand sich gegen Angriffe wehrt, dann ist das keine Gewalt im herkömmlichen Sinne.Niemand muss sich erschießen oder vertreiben lassen.

 

Das "sollte" so sein. Ist es aber nicht. Die Geschichte der Menschheit ist voll von Erschiessungen und Vertreibungen.

 

Und die Geschichte der Menschheit ist auch voll von Situationen, in denen man sich nur "gegen Angriffe" wehrt. Das ist nämlich eine reine Frage der Definitionsmacht.

 

Ausserdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass Empörung über Verfehlungen Anderer gerne dafür genutzt wird, von den eigenen Verfehlungen abzulenken.

 

Und das das in der Politik häufiger vorkommt, sollte eigentlich offensichtlich sein. Und für das Israel-Problem im speziellen gibt es zur Zeit nur die Wahl zwischen Teufel und Belzebub. Radikaler Islamismus mit sehr vielen Menschenrechtsverletzungen auf der einen Seite und dem Zionismus mit ebenfalls vielen Menschenrechtsverletzungen auf der Anderen.

 

Wenn ich persönlich die Wahl hätte zwischen radikalem Islamismus (in dem es z.B. möglich ist, Christen pauschal wegen Blasphemie zu töten) und dem Zionismus in Israel (keine Internetzensur, Religionsfreiheit, etc aber Stillstand des öffentlichen Lebens am Sonnabend), was würde ich wohl wählen? Was würdest Du wählen?

 

Daher meine Feststellung, das nur eine vollständige Säkularisierung der Region diesen Konflikt beilegen kann.

 

Kai

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