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Wenn Konvertiten keinen Anschluss finden...


Gem. der Mitte

Empfohlene Beiträge

Salam,

 

schade das es so ist, für mich sind Konvertierte was besonderes und ich bewundere sie, weil sie selber ( natürlich mit Allah´s wille ) den glauben gefunden haben. Aber ich kann mir gut vorstellen das es so ist, weil konvertierte auch in der Familie einsam sind wenn Sie als einzige Konvertieren, umso wichtiger ist es das Sie in der Islamischen gemainschaft herzlich aufgenommen werden.

Ich hoffe das es Inshallah besser wird und die Konvertierten genau so in der Ummah aufgenommen werden wie alle anderen auch.

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Salam aleykum,

 

Ich habe auch ganz Große Respekt zu Konvertierte und bin sogar der Meinung dass Konvertierten mit Überzeugen gefüllt sind und somit sogar von einige Muslimen die immer Muslim waren , sogar im Glauben und Überzeugung Stärker , denn Konvertierte haben aus Überzeugung die Glaube angenommen und ich finde es sehr schön dass Sie dann so sich anstrengen, und es ist mir eine Ehre Einige davon zumindest aus Forum zu kennen.

 

Als gute Beispiel Schwester Maryam97 daumenhoch.png

 

Oder auch Bruder Mahdi smile2.gif

 

und es gibt natürlich auch andere Geschwistern in Forum aber ich kenne natürlich nicht alle aber hab sehr große Respekt zu ihnen.

 

 

wassalam

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Salam aleykum,

 

Nun dass es sogar muslimen (die immer also muslim waren) gibt die auch alleine ihre fasten brechen oder sogar vielleicht nicht beachtet werden gibt es auch.

 

Aber allgemein sollte man sich zu Konvertierten so verhalten wie man sich auch zu jemand der immer Muslim war verhält aber jedoch mehr Aufmerksamkeit schenken und sehr freundlich behandeln , z.b man sieht 1 konvertierte in Moschee oder kommt gerade in moschee , dann ihn sehr freundlich behandeln , mit ihn Tee trinken ( ich trinke halt gerne tee briggin.gif ) und dann mit ihn reden , dann ihn hören, das bedeutet Aufmerksamkeit schenken und sagen dass man sich freuen würde wenn er hier kommt , also ganz normales verhalten wie man auch gerne von andere erwartet so sollte man sich auch zu andere auch verhalten. Wichtig ist dass diese Person Islam angenommen hat und Shia ist ob z.b er Deutscher ist usw.... spielt überhaupt keine rolle und wenn z.b 1 Junge ist also Männlich dann ihn einladen zuhause, und sagen dass du gerne kommen kannst und man würde sich freuen.

 

Wenn es sich um Frau /mädchen handelt dann sollen Schwestern Aktiv werden das heißt dass die Muslima dann dasselbe machen wie ich es erklärt habe bei 1 Mädchen die Konvertiert ist.

 

Also die Konvertierte sind Muslimen daher gehören diese zu uns und sind 1 Teil von Uns, sind diese traurig dann müssen wir für sie da sein,sind diese einsam dann sollen wir für sie da sein , das ist das mindeste was man als 1 Muslim machen kann.

 

wassalam

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  • 2 Wochen später...
Fatima Özoguz

salam.gif

 

da ist was dran auf jeden Fall. Auf die Gefahr hin, dass ich langweile, da ich das schon woanders geschrieben habe, aber vor rund 30 Jahren, als ich konvertierte, sah es ganz anders aus, da gab es nämlich so gut wie keine deutschsprachigen Veranstaltungen, und wenn, dann waren es sunnitisch-wahabitische, wo Schiiten ausgegrenzt oder verfemt wurden. Da habe ich genau das erfahren, was Br. Sajjad schrieb, ich ging in eine türkischsprachige Moschee, verstand nichts und hielt irgendwie aus, und die Ratschläge, ich solle doch Türkisch lernen, kenne ich auch. Hab ich später auch gemacht, aber damals war ich ja noch nicht verheiratet.

Aber all das es war mir lieber, als gar nicht unter Muslimen zu sein, das wäre nämlich die Alternative gewesen. Heute ist es alhamdulillah viel besser, aber das heißt ja nicht, dass man dort stehenbleiben soll.

 

@Vegapunk: Was die GdM zu tun gedenkt? Sie bietet regelmäßige deutschsprachige Veranstaltungen an, und viele andere auch. Es muss aber noch, wie Br. Sajjad richtig schrieb, ausgeweitet werden.

 

Aber, und jetzt mal die Kehrseite: Manche Konvertiten sind auch ein bisschen selbst Schuld. Denn ich mache permanent die Erfahrung, dass viele Konvertiten die bestehenden Angebote nicht wahrnehmen, obwohl sie auf Deutsch sind, das betrifft vor allem Schwestern. Und das sind gerade die, die dauernd jammern, es gäbe nichts auf Deutsch.

Klar hat man nicht immer zu allem Zeit, aber man kann sich auch einmal im Monat wenigstens einen Tag freihalten, die Veranstaltungen werden ja früh genug angekündigt.

Man darf auch als Konvertit nicht immer erwarten, dass einem der rote Teppich ausgerollt wird, man muss sich auch selbst etwas bemühen, sich in eine Gemeinde zu integrieren. Das fällt vielen von uns schwer, weil wir so sozialisiert wurden, dass Selbstverwirklichung und Individualismus alles ist, Kollektiv dagegen als "Schwimmen mit dem Strom" stigmatisiert wird.

Aber die Gemeinde, die in allem auf die eigenen Bedürfnisse und Wünsche zugeschnitten ist, gibt es nicht, genauso wenig wie den Ehepartner.

Konvertiten haben oft auch überzogene Erwartungen an die "geborenen" Muslime. Wenn einer eine Fehler macht, sind sie enttäuscht "aber das muss der doch wissen, der ist doch als Muslim geboren". Und wenn Konvertiten dann noch ankommen und die "Geborenen" belehren wollen, kommt das schon mal gar nicht so gut an.

Muslime sind auch Menschen mit Schwächen und Fehlern.

 

wasalam.gif

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  • 11 Monate später...
Fatima Özoguz

Salam

 

Um das Thema pünktlich zum baldigen Beginn des Monats Ramadan wieder aufzugreifen:

 

Leider habe ich in letzter Zeit gesehen, dass viele Konvertiten schwach geworden sind in ihrem Iman. Meistens dann, wenn sie in keine Gemeinde eingebunden sind, weil es an ihrem Ort nur fremdsprachige Gemeinden gibt, und man dort auch nicht so richtig anerkannt wird. So haben einige es mir wenigstens berichtet. Folge:

Viele Schwestern nehmen ihre Kopftücher ab, und auch viele Brüder tun Dinge, die mit dem Islam in keinster Weise vereinbar sind. Und das alles nur, weil sie keinen Kontakt mehr mit Muslimen haben. Teils aus negativer Erfahrung der Ausgrenzung heraus, teils aber auch weil sie sich selber von der Ummah abgeschnitten haben. Denn gerade anlässliche Moharram oder kürzlich des Geburtstags von Imam Mahdi (möge er bald erscheinen) gab es viele Veranstaltungen auf Deutsch, und da habe ich die, die immer über zu wenig Deutschsprachiges jammern, auch nicht mehr gesehen!

Man kann also nicht immer nur bei den Türken, Arabern und Iranern die Schuld suchen, wenn man den Kontakt zur Ummah verliert. man muss ihn auch aktiv suchen und pflegen, und das sehe ich bei vielen leider nicht. Die "geborenen" Muslime müssen zwar auch mehr auf die Konvertiten zugehen, aber das gleiche gilt auch umgekehrt. Schließlich sind wir doch für Allah konvertiert, und nicht für irgendwelche Menschen. Mir kommt das bei einigen so ein bisschen vor : "Ihr wart nicht so, wie ich euch gern hätte, dann beachte ich die islamischen Gesetze eben nicht mehr". Was soll das, wen will man damit "bestrafen"? Damit bestraft man doch nur sich selbst! Ich frage mich, warum man denn konvertiert, wenn man manche Sachen nicht oder nicht mehr praktizieren will? Warum vergibt man die einmalige Chance, dass Allah einem Rechtleitung gegeben hat, wenn man nachher Seine Gebote mit Füßen tritt?

 

Lieber verbringen manche ihre Zeit mit Nichtmuslimen, warum auch immer. Einem Hadith zufolge frisst der Wolf das einzelne Schaf. Das bedeutet, wenn man erst mal die "Bodenhaftung" zur Ummah verloren hat, läuft man Gefahr, in eine Abwärtsspirale zu geraten. Eventuell fällt das Kopftuch bei der Frau, oder manche gehen auf Veranstaltungen mit Alkohol, auch wenn sie selber (noch) nicht mittrinken. Das Gebet , das Lesen des Quran oder Dua rücken in den Hintergrund, ganz schleichend, ohne dass man es gleich merkt. Wenn man sich in islamisch zweifelhafter oder gar unislamischer Umgebung aufhält, färbt es zwangsläufig auf das eigene Denken ab, und das beeinflusst auch wiederum das Verhalten und das Urteilen über gewisse Dinge. Plötzlich findet man es nicht mehr so schlimm, auch mit Personen des anderen Geschlechts engeren Kontakt zu pflegen, der über das rein Brüderliche / Schwesterliche hinausgeht, und ich weiß sogar von Schwestern, die Beziehungen mit nichtmuslimischen Männern eingegangen sind, weil sie zuvor von ihren muslimischen Ehemännen enttäuscht wurden, was jetzt keine Entschuldigung sein soll.

Auf jeden Fall bin ich über jede verlorene Schwester, jeden verlorenen Bruder traurig. Wie kann man sie zurückgewinnen?

 

ws

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Bismillah

Salamu alaykum

 

Schwester Fatima Özoguz sagte:,, wenn man erst mal die "Bodenhaftung" zur Ummah verloren hat, läuft man Gefahr, in eine Abwärtsspirale zu geraten."

 

Dieser Punkt ist sehr wichtig und betrifft auch "geborene" Muslime, welche ebenfalls keinen direkten Kontakt zur örtlichen Gemeinde pflegen. Und das hat eventuell auch einen Einfluss auf konvertierte Geschwister.

 

Gerade im heiligen Monat Ramadan könnte man konvertierte bzw. alleinlebende zu sich nach Hause bzw. in die Gemeinde zum Iftar einladen Inshallah.

 

Möge Allah uns zu einer Gemeinde wachsen lassen wa Salamu alaykum

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mahdi_mohajjer

Salam aleikom,

 

die Realität kennen wir alle- es gibt zwar Programm auf Deutsch, und einige wenige GEmeinden schaffen es auch ihr Programm komplett auf deutsch abzuhalten undsomit deutschen Konvertiten endlich ein Umfeld zu bieten wo sie das was sie brauchen bekommen, aber diese GEmeinden sind zu selten.

 

Viele GEmeinden haben nun Programme auf DEutsch, auch wenn diese ihr Programm eher mit türkischem oder iranischen bzw irakischen oder libanesischen Hintergrund abhalten. Also die Zielgruppe die eigene Jugend ist. Also z.B. die libanesische, deutschsprechende Jugend...oder die iranische deutschsprechende Jugend.

 

Leider gibt es vie zu wenig Gemeinden, die zum Ziel haben die deutsche, deutschsprechende, unwissende und vernachlässigte (ja, das ist sie leider teilweise) Muslime in ihrem GLauben zu stärken und ihnen ein Alternativprogramm zu bieten.

 

Konvertiten haben eine ganz andere Ausgangsposition, ein großes Defizit an Wissen und brauchen in den gesamten Punkten viel mehr Förderng als jemand der sich zb der iranischen Gemeinde anschliesst.

 

Jetzt komtm die andere Seite: Ein deutscher Muslim, darf sehr wohl erwarten dass er Informationen auf seiner eigenen Sprache erhält und wiederfinden kann. Das muss er erwarten können dürfen, sonst wird es für ihn nicht attraktiv sein sich das ganze anzueignen.Aber was man als Konvertit annehmen muss, und nicht unterbwerten sollen könnte ist: dass man eine Religion annimmt dessen Ursprung nicht in Deutschland ist. So muss man auch bereit sein sich weiterzu bilden und Dinge zu lernen die neu und eventuell anders erscheinen und die vielleicht erlebtes komplett Umwühlen werden.

 

Dazu gehört auch, dass man Abstriche macht wenn man bei Wissen auf einer anderen Sprache weiterstudieren muss, oder bestimmtes Wissen nur in einer anderen Sprache erlernen kann.

 

Wir sollten uns hier vielleicht die Leben einiger GElehrten zum Beispiel nehmen. Damals, zu Zeiten von Ayatollah Sistanis und Imam Khomeinis war die Sprache des Wissens Persisch. Doch es gab eine Zeit, als iranische Studenten (also damals waren sie noch Studenten und keine Ayatollahs) als diese in den IRak kamen, und auf arabisch das Wissen das ihnen fehlte, in einer Fremdsprache erlernten um dannach das ganze auf die eigene Sprache, Persisch, übersetzen und dann veröffentlichen zu können. Das beinhaltet teilweise (bei manchen GElehrten) einen sehr großen Lebensabschnitt und viel Zeit ihres Lebens, um die Sprache zu erlernen, das Wissen für sich zu verstehen, und dann in der Lage sein zu können dieses auf der eigenen Sprache salonfähig zu machen und zu vermitteln.

 

Jetzt kommt ein Deutscher, Neukonvertierter, will Wissen aufnehmen. ER wird darum nicht herum kommen, eine andere Sprache zu erlernen, auf welcher das Wissen bereits fortgeschritten ist- ich weiß ich mache mir dadurch keine Freunde, aber die Sprache des Wissens ist in diesem Zusammenahng nicht Deutsch sondern Persisch, weil das Zentrum des Wissens in Iran (früher Najaf) war. Sämtliche GElehrte in Najaf sind nämich einst Iraner gewesen, die die Shia sozusagen im Exil studieren mussten, zu Zeiten des Shahs und dieses erst nach dem Sturz des Übels im eigenen Land verbreiten konnten.

 

Kurze REde langer SInn: Wer wissen will, der sollte bereit sein eine andere Sprache zu lernen und wenn er dies nicht tut in Kauf zu nehmen dass ihm bestimmtes Wissen vorenthalten bleibt- vorerst, weil diese Werke noch nicht komplett auf die notwendigen Sprachen übersetzt worden ist.

 

Wslam,Mahdi

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Salam Alaikum,

welchen Sinn hat eine Anwesenheit von Muslimen in Deutschland, wenn diese nicht in der Lage sind, den Islam entsprechend zu präsentieren und zu verbreiten und dann die entstehenden Personen mit Inhalt zu binden? Man kann nicht alle Vorteile des Westens nutzen und gleichzeitig in einer iranischen, arabischen oder sonstigen Käseglocke leben und den Westen nicht am Islam teilhaben lassen. Dass wir "noch nicht so weit sind" ist keine Ausrede, sondern ein Armutszeugnis für die Muslime, die nach eigener Aussage seit Jahrzehnten die Botschaft der Ahlulbayt verbreiten, denn dann müssen sie sich die Frage gefallen lassen, was sie da eigentlich gemacht haben. Mittlerweile gibt es einige wenige Gruppen in Deutschland, die in wenigen Jahren mehr für den Islam in und für Deutschland geleistet haben und weiterhin leisten, als alle anderen Gruppen seit der muslimischen Einwanderung zusammen und das liegt nicht nur an der Professionalität dieser Gruppen, sondern vor allem daran, dass die meisten Muslime in Deutschland noch nicht verstanden haben, dass der Islam keine Religion der Araber und erst Recht keine Religion der Perser ist, sondern allen Menschen gehört und je nach Land entsprechenden dargestellt werden muss.

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Fatima Özoguz

salam.gif

 

Br. 3abdallah: Wir würden ja gerne solche Konvertiten einladen, aber die wohnen alle weit weg.

@Br. Mahdi: Keine der abrahamitischen Religionen hat den Ursprung in Deutschland, aber ich verstehe schon, was du sagen willst.

 

In einem muss ich dir aber doch etwas widersprechen. Es ist gut, sich ständig weiterzuentwickeln und auch andere Sprachen zu lernen, aber man kann doch nicht von einem Normaldeutschen erwarten, dass er noch auf seine alten Tage Arabisch oder Persisch lernt, jedenfalls wenn er erst relativ spät konvertiert ist, so ca. mit 40- 50 Jahren, davon gibt es nämlich eine ganze Menge. Ich kenne viele, die es versuchen, aber sie haben dabei Riesenprobleme, weil das mit steigendem Alter eben nicht mehr so einfach ist .Wir können doch nicht hingehen und sagen "Pech, du bist zu alt, um noch den Islam richtig zu lernen". Es sei denn, man strebt eine höhere Stufe der Gelehrsamkeit an wie du eben, dann sind Arabisch und Persisch unerlässlich, aber Basics gibts auch schon einige auf Deutsch, noch viel mehr auf Englisch, und Englisch kann ja fast jeder Deutsche mehr oder weniger.

 

Es ging mir mehr ums Gemeindeleben, und da kann es doch nicht sein, dass man von älteren Konvertiten verlangt, dass sie noch Türkisch, Persisch oder sonst was lernen, nur um Anschluss zu kriegen und nicht völlig isoliert zu sein? Ich weiß von vielen persönlichen Gesprächen, dass sie sich nach der Konversion, wenn die erste Euphorie verflogen ist, fremd im eigenen Land fühlen. Erst mal akzeptieren die meisten Mehrheitsdeutschen sie nicht mehr und stellen sie gleich in die Ausländerecke. Auf der anderen Seite fühlen sie sich in rein türkisch / arabisch geprägten Moscheen eben auch nicht wohl, weil sie nichts verstehen. Dabei sind sie zum Islam konvertiert und nicht zum Türken-, Araber- oder Persertum.

 

Es liegt eben ein Großteil daran, dass die Muslime nicht hierher eingewandert sind, um zum Islam einzuladen, sondern um ein besseres Leben zu haben oder vor Krieg und Chaos in der Heimat zu fliehen, wie aktuell aus Syrien. Das ist ja auch erst mal legitim, aber man muss auch weiterkommen. Die Moscheen wurden als eine Art "Nabelschnur" zur Heimat gebaut, aber nicht als Dawa-Zentren. Ganz besonders "sensibel" ist es, wenn man sie nach osmanischen Eroberern benennt, aber das trifft ja nicht auf Schiiten zu.

 

Die Moscheen müssen endlich aufhören, reine Heimatvereine zu sein. Momentan befinden wir uns in einer Umbruchsituation. Die Alten hängen an ihrer Sprache und Kultur und wollen nichts anderes zulassen. Die Jungen sind da schon viel offener, und viele können auch besser Deutsch als die Sprache ihrer Eltern. Das sieht man daran, dass das Durchschnittsalter der deutschsprachigen Veranstaltungen recht niedrig ist, das der türkisch-, arabisch- und persischsprachigen dagegen hoch. Ältere Konvertiten finden sich dann unter lauter "Kindern" wieder, ist auch etwas gewöhnungsbedürftig, aber im Moment wohl nicht zu ändern. Diese Übergangssituation wird dann aufhören, wenn die 1. Gastarbeitergeneration "ausgestorben" ist. Das gilt für die Türken, bei den anderen dauert es noch länger, weil die erst kurz hier sind.

Eine weitere gefährliche Nebenwirkung von mangelnden Angeboten auf Deutsch: Dass viele vor allem Jugendliche in den Salafismus abdriften, denn die arbeiten viel mehr auf Deutsch als andere.

 

Lange Rede, kurzer Sinn: Deutschsprachige Angebote gibt es schon reichlich, wenn auch noch lange nicht genügend, nur werden die vorhandenen von Konvertiten zu wenig genutzt, ist meine Beobachtung, und ich wüsste gern mal, woran das liegt. Es ist also alles zweiseitig - mindestens.

 

Ich schließe mich Schw. Tatlilars Beitrag in vollem Umfang an. Die Ahl al Bait hätten auch nicht in einer Art "Käseglocke" gelebt, sondern hätten versucht, der Mehrheitsbevölkerung den wahren Islam nahezubringen. Nicht nur mit der Sprache, sondern auch mit guter Bildung und Verhalten, weitere Schwachstellen von deutschen Muslimen.

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Salam

Ich kann vieles nachvollziehen und stimme euch auch zu nur denke ich,dass das Grundproblem die eigene Anspruchshaltung ist.Von Konvertiten wie auch geborenen Muslimen.Dies ist erkennbar an dem was Fatima sagt über die deutschprachigen Veranstaltungen,welche immer weniger von Konvertiten besucht werden,obwohl sie rein sprachlich verstanden werden.

 

Mal abgesehen vom Lernen in der Moschee,sollte es doch vielmehr Andachts-und Begegungsstätte sein und dafür muss niemand die gleiche Sprache miteinander sprechen bzw. kann man immer irgendwie kommunizieren und sich austauschen.Das ist der springende Punkt meiner Meinung nach.Dieses Zusammenkommen,egal welcher Sprache oder auch Religion ist es was nicht gelingt,weil in den Köpfen bestimmte Ängste und Muster stecken,welche ersteinmal normal und auch legitim sind.

Um dies zu bearbeiten braucht man eine gegenseitige Willkommenskultur im Kopf.Die einen können einladen und die anderen annehmen.Dies funktioniert im Kleinen besser als im Großen.

 

Ich denke die Moscheen müssen mehr Begegungsstätte werden,wie es auch üblich war zu Zeiten des Propheten saas und Konvertiten können ja auch untereinander ein Netzwerk bilden und dann gemeinsam was anbieten oder in kleineren Gruppen sich an Moscheen wenden,um nicht so ganz allein zu sein.

 

Mein bisschen libanesisch habe ich fast ausschließlich in der Moschee gelernt durch den Kontakt,aber auch davor habe ich mit den Schwestern kommunizieren können.Und mal ehrlich in welcher Moschee wird man abgewiesen,weil man die Sprache nicht kann?

Ich habe es immer so erlebt,dass man herzlich aufgenommen wird,sich irgendwie verständigt und darum sollte es doch in erster Linie gehen,wenn man seine Glaubensgeschwister aufsucht.

Zum Lernen bieten sich natürlich eher deutschsprachige Veranstaltungen an,aber um Zusammenzukommen und nicht isoliert zu sein reicht die Sprache des Herzens und der guten Absicht.

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Und mal ehrlich in welcher Moschee wird man abgewiesen,weil man die Sprache nicht kann?

 

 

Schwester, leider ist dies nicht der Fall. Man wird in den allermeisten Moscheen als jemand mit anderer Herkunft mindestens nicht so herzlich begrüsst wie die anderen. Selbst wenn es um so kleine Unterschiede wie zwischen Iranern und Afghanen geht. Oft wird man nicht einmal beachtet. Es kommt sogar vor, dass man deutlich die Enttäuschung im Gesicht des Gegenübers sieht, wenn er merkt, dass man bspw. in der türkischen Moschee ist und kein Türkisch kann. Er ging davon aus, dass man Türke ist.

 

Außerdem kommt es in etwa einem Abweisen gleich, wenn man eine Person ausschließt, weil man nicht in der Landessprache kommunizieren will.

 

Natürlich wird keiner dir direkt sagen: "Du bist Deutscher? Raus".

 

Ich habe es immer so erlebt,dass man herzlich aufgenommen wird,sich irgendwie verständigt und darum sollte es doch in erster Linie gehen,wenn man seine Glaubensgeschwister aufsucht.

 

 

Stell dir vor, du wirst zu jemanden nach Hause eingeladen. Da sind bspw. 5 Personen aus Nation XY. Sie können zwar deutsch, aber sprechen, obwohl du ihre Sprache nicht verstehst, ihre Landessprache. Du darfst auch Tee trinken, darfst mitessen, darfst sogar neben ihnen sitzen. Würdest du aber wirklich sagen, dass du willkommen gewesen bist? Sicher nicht. Aber genau das geschieht in den allermeisten Moscheen. Sie reden untereinander dann auf Türkisch/Persisch/Arabisch. Sie erwarten, dass der Konvertierte türkisch/persisch/arabisch lernt. Sie sagen dem Konvertierten: "Du kannst doch türkisch lernen". Sie sind nicht bereit, einen Schritt auf den anderen zuzukommen. Sie müssen unbedingt ihre Parallelkultur in der Moschee ausleben. Moschee= Kültürverein.

 

Zum Lernen bieten sich natürlich eher deutschsprachige Veranstaltungen an,aber um Zusammenzukommen und nicht isoliert zu sein reicht die Sprache des Herzens und der guten Absicht.

 

 

Schwester, man kann nicht Teil einer Gemeinschaft werden, mit der man nicht kommunizieren kann und die nicht bereit ist, die Kommunikation mit anderen aufzunehmen.

 

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Bismillah

Salamu alaykum

 

@Bruder Taha, meinst du, dass man eher von Jugendlichen oder von der älteren Generation abgewiesen wird? Das macht ja einen Unterschied und man sollte es bei älteren auch nicht kritisieren wenn sie ihre Sprache sprechen, obwohl sie auch deutsch können. Man sollte da nicht gleich etwas reininterpretieren.

 

Wie einige schon erwähnt haben, es ist fast unmöglich, die Religion kennenzulernen, ohne verschiedenen Kulturen und Verhaltensweisen zu begegnen. Man sollte versuchen, diese Verhalten zu verstehen, solange es nicht in die Kategorie "respektlos" fällt.

 

Asonsten verstehe ich dich voll und ganz, und ich weiß, dass das Thema dein Spezialgebiet ist ;) .

 

Salamu alaykum

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Lieber Bruder 3abdallah

@Bruder Taha, meinst du, dass man eher von Jugendlichen oder von der älteren Generation abgewiesen wird? Das macht ja einen Unterschied und man sollte es bei älteren auch nicht kritisieren wenn sie ihre Sprache sprechen, obwohl sie auch deutsch können. Man sollte da nicht gleich etwas reininterpretieren.

 

 

Es geht nicht um Einzelpersonen in einer Moschee, sondern um das gesamte Moscheeklima. Das Klima sollte so sein, dass jeder sich willkommen fühlt. Man stelle sich vor, es gibt iranische Moscheen, da sind Afghanen nicht willkommen und umgekehrt! Man stelle sich vor, es gibt Moscheen, wo eine irakische Moschee neben einer libanischen steht, obwohl sie beide Arabisch sprechen. Solche Moscheen können dann naturgemäß erst recht nichts mit einem blonden Konvertierten anfangen, oder gar mit jemandem, der aus Afrika stammt.

 

Wie einige schon erwähnt haben, es ist fast unmöglich, die Religion kennenzulernen, ohne verschiedenen Kulturen und Verhaltensweisen zu begegnen. Man sollte versuchen, diese Verhalten zu verstehen, solange es nicht in die Kategorie "respektlos" fällt.

 

 

Wenn jemand den Islam angenommen hat, dann kann man nicht mehr davon sprechen, dass er nicht bereit wäre, sich für etwas Neues zu öffnen. Er hat viele seiner Gewohnheiten abgelegt, ist evtl. sogar von Freunden und Familie wegen seiner Konversion nun verstoßen. Aber alles hat seine Grenzen. Ein Sebastian Müller ist vielleicht zum Islam konvertiert, aber er wollte nicht unbedingt Libanese/Iraner/Türke usw. werden. Er muss nicht nun seine gesamte Identität ablegen. Er darf ruhig weiterhin ein Deutscher sein. Aber genau das wird von ihm verlangt, auch wenn nicht direkt geäußert. Viele Muslime äußern sich gar schamlos abfällig darüber, dass er ja "so deutsch" sei, weil er vielleicht kritisiert hat, dass das Programm nicht pünktlich angefangen hat, oder warum denn alle die ganze Zeit rauchen müssten.

 

Wir müssen endlich anfangen, Orient vom Islam zu trennen. Man muss kein Orientale sein, um Muslim zu sein.

 

wasalam.gif

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Salamun Aleykum liebe Geschwister,

ich habe eine ähnliche Meinung wie Sch. Fatima.

Wir können doch nicht ernsthaft erwarten, dass ein deutscher oder albanischer ... Konvertit erstmal weitere Sprachen erlernen sollte.

Vor allem, welche zuerst? Persisch oder arabisch oder doch türkisch?

Gefühlt, aber ich denke auch tatsächlich, gibt es mehr und mehr Angebote auf deutscher Sprache und das ist gut so.

Der Islam ist ja keinem Land oder Abstammung vorenthalten und ist für die gesamte Menschheit da.

Die Frage ist jetzt eigentlich wie wir viele unter einen Hut bekommen.

Es gibt in Deutschland etliche Abstammungen mit entsprechend verschiedenen Muttersprachen die Muslime sind.

Wir alle leben aber in Deutschland und ich denke 100% aller Menschen die hier leben sprechen mehr oder weniger unsere Sprache (Deutsch), oder sollten zumindest.

Deswegen sollte man meiner Meinung nach als "Amtssprache" in den Moscheen über eine sukzessive Einführung der deutschen Sprache nachdenken. Jeder kann für sich nebenbei weitere Sprachen erlernen.

Aber wie Sch. Fatima ja schon geschrieben hat "....ausgestorben..." (traurig aber wahr) wird es wohl eh in diese Richtung gehen.

 

Wenn ich dann schonmal schreibe dann würde ich noch gern die Vereine und Gemeinschaften loben die sich so sehr bemühen und Vorträge oder Veranstaltungen auf deutscher Sprache abzuhalten.

Möge Allah s.w.t. euch reichlich belohnen.

 

Wasalam

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Salam

Dann sind die iranische Moschee und auch eine libanesische welche ich besuche scheinbar Ausnahmen,denn dort ist es gemischt und es wird auch untereinander übersetzt.Wenn wir gemeinsam essen und andere Sprachen gesprochen werden,fühle ich mich nicht ausgegrenzt.Keine Ahnung warum. Untereinander wird auch of deutsch,wenn auch nicht perfekt,gesprochen oder mit Händen und Füßen wie es so schön heisst.

 

Natürlich sollte niemand erwarten,dass jemand seine Identität ablegt oder gar etwas aufzwingen.Ich sehe auch die Problematik der Sprache aber scheinbar gehen ja die Konvertiten von denen Fatima sprach auch nicht in deutschsprachige Veranstaltungen.

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Bismillah

Salamu alaykum

Die Beispiele, die Bruder Taha geschildert hat, sind schon wirklich krass. Solche Fälle sind mir echt noch nicht bekannt. Fehlt nur noch, dass nicht-orientalischaussehende nicht als Muslime erkannt werden. Möge Allah uns davor bewahren und uns unsere Ziele erreichen lassen.

 

Salamu alaykum

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Fatima Özoguz
Viele Muslime äußern sich gar schamlos abfällig darüber, dass er ja "so deutsch" sei, weil er vielleicht kritisiert hat, dass das Programm nicht pünktlich angefangen hat, oder warum denn alle die ganze Zeit rauchen müssten.

 

 

Das ist sogar einem Gelehrten im Libanon passiert, als er seine Gemeinde ermahnte, pünktlicher zu sein. "Der ist ja deutsch", meinten viele, die mal in Deutschland gelebt haben. Aber das ist länger her und wird sich wohl noch entwickeln, es braucht halt Zeit.

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Salamu alaikum,

dieses Thema wird immer noch sehr unterschätzt. Ich habe im Frankfurter Raum als Neukonvertitin zur Schia auch nicht die besten Erfahrungen gemacht. Weder in arabischen Moscheen noch in persisch-sprachigen. Klar wird man nicht rausgeschmissen, das wärs ja noch!!! Aber man fühlt sich wie ein Fremdkörper, versteht nichts....weder die Khutba, noch die anschließenden Gespräche der Geschwister beim Essen.....und das schlimmste ist, die meisten bemühen sich nicht einmal, einem das Gefühl zu geben, willkommen zu sein. Man wird ein wenig misstrauisch, bestenfalls neugierig beäugt. Das war es dann schon. Hätte ich keine deutsche persisch-sprachige Schwester gefunden, ich wüsste bis heute nichts über die Inhalte der Reden.....Das ist traurig. Und was das schlimmste ist, es stört überhaupt niemanden. Niemand kann sich in uns hineinversetzen!!! Auch nicht, wenn man sich darüber beklagt. Dann bekommt man zu hören, Deutsch sei sowieso eine Kindergartensprache udn man solle doch besser persisch lernen. Dass ein Fremdsprachenlernen so auf die Schnelle und in der Qualität gar nicht zu bewerkstelligen ist, daran hat wohl noch nie jemand gedacht. Dass wir hier in Deutschland wohl erwarten könnten, deutsch zu hören, auch nicht. Dass die Moscheen hier Kulturvereine oder schlimmer noch Elite-Clubs sind, ist zumindest unter uns deutschen Konvertiten ein offenes Geheimnis. Das will niemand hören, das klingt nach Beleidigung, spiegelt aber oftmals die Realität wider. In meiner anfänglichen Euphorie, die Perle der Ahlul Bayt gefunden zu haben hat sich Verzweiflung darüber eingeschlichen, einfach in keiner Gemeinde zuhause sein zu können, da ich ja doch irgendwie nicht dazu gehöre aufgrund meiner sprachlichen "Mängel"......das ist einfach ein Armutszeugnis und in keinster Weise sollte sowas auf unserer Agenda stehen. Es ist allerhöchste Zeit, dieses Dilemma anzugehen......man hat uns dann auch schon in der Moschee geraten, doch selber mal "was" zu machen. Wie denn, ohne fundiertes Wissen??? Ohne Islamstudium???? Ohne Hawza????? Mich macht dieses Thema wütend und traurig und ich muss zugeben, ich habe mich zum großen Teil zurückgezogen aus den Gemeinden.....war aber nicht mein fehlender Integrationswille!

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