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Steinigung im Iran


Sayyid 'Aliy

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Steinigung im Iran

Oder: Wenn sogenannte Schiiten sich der Propaganda des Westens bedienen.

Nach unserem Beitrag über Tatbir hat man als Reaktion eine alte Geschichte ausgegraben: Steinigung im Iran. Wir wären gegen Tatbir, aber für Steinigung, so die Anschuldigung.

Zuerst einmal sollten wir unser einfaches Prinzip allen Lesern mitteilen um zukünftige Missverständnisse zu vermeiden: Wir sind weder Pro oder Contra Tatbir, noch sind wir Pro oder Contra Steinigung. Wir sind bedingungslos und ausnahmslos Pro Islam. Den Islam definieren die gerechten und vertrauenswürdigen Rechtsgelehrten.

Was ist also an der Anschuldigung dran, dass wir Steinigung unterstützen würden und diese im Iran praktiziert werden würde?

Gar nichts. Denn die ganze Thematik rund um die Steinigung im Iran ist reine Propaganda des Westens gewesen, dass diese sogenannten Schiiten nutzen um der einzigen islamisch-schiitischen Regierung unter der Verwaltung von Rechtsgelehrten zu schaden. Warum fragen wir uns? Wegen Tatbir?

Doch gehen wir näher auf die Propaganda ein. Das Thema rund um Steinigung wurde im Iran diskutiert, bis die offizielle Entscheidung durch den Iraker Ayatullah Sayyid Mahmud Hashemi Shahroudi (geb. in Nadschaf) bekannt gegeben wurde, der der Vorsitzende der iranischen Justiz bis 2009 war. Dieser erklärte, dass die Steinigung im Iran verboten und verbannt sei.

Gegenüber Ewiger Duft bestätige Seyed Mohsen Ale Batoul, Chefredakteur der islamischen Zeitschrift "Al-Fadschr" und Schwiegersohn von Ayatullah Reza Ramazani, seinerseits Mitglied der Expertenversammlung (Madschlis-e Khobregan) und Leiter des Islamischen Zentrums Hamburg, dass im Iran keine Steinigungen vollzogen worden sind.

Was hat es dann mit den Meldungen über die Steinigung im Iran zutun? Nun, wenn man über dieses Thema spricht, dann fällt einem ein Name ein: Sakineh Ashtiani. 2010 gab es eine riesen Welle und Demonstrationen gegen ihre Steinigung. Wie konnte es dazu kommen?

Frau Sakineh Ashtiani hatte eine intime Affäre mit ihrem Cousin Isa Taheri, doch dies reichte ihrem Cousin nicht, weshalb dieser sich dazu entschied ihren Ehemann zu töten. Sakineh Ashtiani betäubte ihren Ehemann, sodass Isa Taheri freien Eintritt in die Wohnung erhielt und den Ehemann von Frau Ashtiani mit Elektroschocks tötete.

Ihr Verbrechen ist nicht nur Ehebruch oder Mord, sondern Ehebruch der zum Mord geführt hat. 5 Richter behandelten ihren Fall, 2 wollten den Fall zu den Akten legen, 3 verlangten das Urteil: Tod durch Steinigung. Da Steinigung aber im Iran verbannt ist, war das ein symbolisches Urteil gegenüber der Abscheulichkeit ihrer Tat.

Aus Angst vor einer regulären Hinrichtung suchte ihr Sohn Hilfe und fand Frau Mina Ahadi, die ihrerseits Mitglied der terroristisch-marxistisch-leninistischen Gruppe "Komalah" war, die im Iran verantwortlich für über 2000 Tode sind. Jetzt lebt sie in Deutschland. Durch sie und einem gewissen Herrn Mustafai, der nach Europa geflüchtet ist, wurde dieser Fall zu einer politischen Debatte, denn dem Sohn wurde empfohlen so viele Interviews westlichen Medien zu geben wie nur möglich, um es im Westen zu verbreiten. So entstand die Propaganda-Welle um die angebliche Steinigung im Iran.

Es war von Anfang an eine politische Angelegenheit, die absolut rein gar nichts mit Menschenrechten zutun hat, denn zur selben Zeit warteten 53 Frauen in Amerika auf ihre Hinrichtung. Die Politisierung durch die Medien führte zu ihrer Bekanntheit, sodass im Iran jegliche Diskretion in ihrem Fall verloren ging und die gesamte Familie ihren Ruf in der Stadt verlor und stigmatisiert wurde. Auch der Sohn wird kein reguläres Leben mehr führen können, dank den westlichen Medien. Dabei vergaßen sie alle aber eine wichtige Person: Das Opfer. Dass das Opfer ungerecht betrogen und ermordet wurde, darüber sprach keiner.

Über vier Jahre später ... sogenannte Schiiten bedienen sich eben jener Propaganda, eben jener falschen Meldungen und Lügen der Frevler um der Islamischen Republik und vor allem um dem Revolutionsführer zu schaden. Sie setzen sich für eine Ehebrecherin und Mörderin ein. Wir fragen uns wieder, warum? Wegen Tatbir?

An dieser Stelle erinnern wir uns wieder einmal mehr an die heiligen Worte Gottes: O die ihr glaubt, wenn ein Frevler zu euch mit einer Kunde kommt, dann schafft Klarheit, damit ihr (nicht einige) Leute in Unwissenheit (mit einer Anschuldigung) trefft und dann über das, was ihr getan habt, Reue empfinden werdet. [49:6]

Falls wir jedoch Kommentare löschen, dann aus verschiedenen Gründen, wie zum Beispiel, dass sie nichts mit dem Eingangsthema zutun haben. Beispielsweise, wenn Kommentare unter einem Beitrag über Tatbir ohne Zusammenhang über Steinigung verfasst werden.

Wer näher in die Materie einsteigen will, der findet dazu auf Englisch zwei Reportagen:

Die wahre Geschichte: https://www.youtube.com/watch?v=77dexPfL4Es [Part 1]

Die Reaktion der Medien auf die Reportage: https://www.youtube.com/watch?v=ORwBW2B0lr8 [Part 1]

Wer nun diese Reportagen der Lüge bezichtigt und lieber den westlichen Medien (à la RTL, CNN und BBC) glauben möchte, der hat unserer Meinung nach seine wahre Gesinnung dadurch offenbart.

...und auf dass sie nachdenken mögen. [16:44]

...für Leute, die nachdenken. [16:69]

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das Problem ist, dass manche Leute irgendein Hadith hervorholen und anhand dessen gleich ge, bzw. verurteilt wird.

Sehr schöner Artikel, nur eine Frage: Soweit mir bekannt, besteht im Iran ein Moratorium der Steinigung. d.h. sie ist nicht für immer abgeschafft, sondern ausgesetzt, d.h. sie wird nicht mehr vollstreckt. Wie ist das nun genau?

 

wasalam.gif

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nach unserem letzten Eintrag über die Steinigung, die wir so kurz wie möglich halten wollten, sahen wir es als notwendig an, etwas genauer darüber zu berichten. Dieses Mal wollen wir erläutern, weshalb diese Strafe im Iran so umstritten war, weshalb sie verbannt werden konnte und warum man es überhaupt erst verbannen musste?

Wie wir davor sagten definieren die Gelehrten für uns den Islam und nicht wir selbst, indem wir beispielsweise durch ein oder zwei Ahadith (Überlieferungen) meinen es besser zu wissen, als die großen Gelehrten. Deshalb was sagten die Gelehrten über diese Strafe?

Ayatullah Makarem Schirazi (h.): "Wir haben zuvor schon gesagt, dass es unter den aktuellen Umständen ersetzt werden kann."

Das heißt, die Strafe durch Steinigung kann durch eine andere Strafe ersetzt werden.

Ayatullah Dschafar Subhani (h.): "[...] In unserem Buch über die Hudud (Grenzen, gemeint sind islamische Strafen) haben wir ausführlich darüber geschrieben, dessen Zusammenfassung ist:

1. Die Bestätigung für den Ehebruch (der zur Steinigung führt) hat Voraussetzungen die mehrheitlich nicht erfüllbar sind, wie beispielsweise, dass vier Personen einen fremden Mann mit einer Frau in dieser Position während der Durchführung des Aktes mit eigenen Augen sehen.

2. Es gibt Wege für die Milderung der Strafe, wie beispielsweise, wenn die Person aus der Grube flüchten kann, ist ihre Verfolgung verboten (haram).

3. Wenn der islamische Regent und Richter das Gefühl hat, dass die Verwirklichung der Hadd (Grenzen/Strafen) durch diese Methode Probleme beinhaltet, kann er die Bestrafung auf eine andere Art und Weise verwirklichen lassen. Und Allah ist der Wissendere."

Hier die übersetzten Fatawa und vier weitere, deren Meinung wir zusammenfassend wiedergeben werden:http://isna.ir/fa/news/91012206145/آيا-مي-توان-به-جاي-سنگسار-حكم-ديگري-به

Weitere Gelehrte sind also der Meinung, dass es zwar ein Teil der göttlichen Gesetze ist, jedoch kann und darf der islamische Regent und Richter es ersetzen, vor allem natürlich wenn dadurch dem Islam geschadet wird, dann muss er das, wie wir das auch bei Tatbir ansprachen. Das ist unter anderem eines der Gründe warum es überhaupt in die Gesetze des Staates aufgenommen wurde, aber durch die Erklärung von Ayatullah Sayyid Schahrudi verbannt und abgeschafft wurde. Dadurch entstand auch im Falle von Sakine Ashtiani ein Justizirrtum, dass sofort behoben wurde.

Für die, die sich aber fragen, ob solch eine Bestrafung überhaupt wirklich islamisch sein kann, haben wir eine sehr interessante Fatwa, die eine ganz andere und für uns sehr interessante Meinung vertritt.

Ayatullah Sayyid Muhammad Dschavad Gharawi (h:): "Die Steinigung des Ehebrechers und der Ehebrecherin erkennt er (der Ayatulah) als ein Urteil von Bani Israil (der Israeliten) an, dass sie dem Gesetz von Musa (a.) hinzufügten. Im Quran wird solch ein Urteil nicht erwähnt und in den definitiven und unumstößlichen Handlungen des Propheten (s.) ist es ebenfalls nicht eingetroffen. Außerdem, von den Beweisen gegen die Steinigung sieht er den 20. Vers von Sura Nisa'. Mit dem Hinweis darauf, dass der Vers offensichtlich die Bestrafung der Dienerinnen als halbe Bestrafung der freien Frauen erkält, sagt er, dass wenn also die Steinigung im göttlichen Gesetz enthalten wäre, obwohl sie nicht halbierbar ist, wäre es verpflichtend gewesen im Kapitel der Bestrafung eine andere Bestrafung für die Dienerinnen die "Zinna" begangen haben zu bestimmen." [Quelle: سید محمد جواد غروی، فقه استدلالی در مسائل خلافی، 1377، نشر اقبال، تهران، بخش پنجم:حدود و تعزیرات صفحه 667]

Es ist also wichtig zu wissen, dass die Gelehrten darüber diskutiert haben und es verschiedene Meinungen gab, das gehört zur Schia und zum Idschtihad (selbständige Rechtsfindung) dazu. Am Ende aber wurde es offiziell im Iran verbannt und damit ist das Thema nur noch Theorie. So entwickelt sich die Islamische Republik immer weiter und ist noch nicht an seinem Ziel angelangt, jeder von uns ist verpflichtet sie zu verbessern und zu unterstützen. Kritik sollte nie das Ziel haben, der Islamischen Regierung zu schaden. Das Prinzip, wenn etwas der Religion schadet, dann muss man davon Abstand halten gilt also nicht nur bei Tatbir, sondern auch bei Steinigung.

 

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Aliyun*Walyullah

bismillah.gif

salam.gif

 

Nur kurz:

 

Allein dass jemand auf die Ablehnung des Tatbirs aufgrund ihrer unislamischen barbarischen Natur hin nun bestrebt sein soll mit der Steinigung zu antworten, zeugt von extremem Unwissen und einer Verirrung. Eine ernsthafte Auseinandersetzung mit solchen Menschen ist nicht viel mehr als Zeitverschwendung.

 

Zur Steinigung: Sie ist eine offizielle Bestrafung für den Ehebruch unter Beachtung hierfür aufgeführten Bedingungen. Und da es Teil der heiligen islamischen Scharia ist, stehen wir als Muslime erstens selbstverständlich dazu und weiterhin findet es nach wie vor expressis verbis im Strafgesetzbuch der Islamischen Republik Iran Erwähnung - auf eindringliches Bestreben des Wächterrats. Es wurde auch niemals offiziell ausgesetzt. Es war stets eine Einzelfallentscheidung, die der Richter treffen musste, welches vom obersten Justizchef ggf. geändert werden konnte. Durch die letzten beschlossen Gesetzesänderungen kann sie durch andere Hinrichtungsmethoden ersetzt werden, auch andere Feinheiten wurden hinzugefügt. Und der Westen sollte lieber ruhig sein. Staaten mit Justizsystemen, in denen Steuervergehen härter bestraft werden können als Vergewaltigungsverbrechen, verfügen überhaupt nicht über die moralische Position um über andere Justizsysteme zu urteilen.

 

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Bismillah
As-salamu 'alaikum,

der Teufel steckt im Detail, Schwester Fatima. Die Frage ob es komplett abgeschafft werden könne, müssten die Rechtsgelehrten beantworten, denn sie sind es, die es als unabänderliches Gesetz Gottes betrachten. Es kann aber je nach Situation ersetzt werden, wodurch es dann nur noch reine Theorie wäre. Es gibt Gelehrte die es komplett ablehnen, wie Ayatullah Gharawi, der es als Tradition der Israeliten anerkennt. Jedoch ist es kein Kinderspiel ein göttliches Gesetz einfach für ungültig zu erklären. Deswegen wurde es zumindest aus der Praxis verbannt.

Was-salamu 'alaikum

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