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Wie offen sollte der Glaube praktiziert werden?


HASSUNA

Empfohlene Beiträge

Salam,

ich bin neu hier im Forum und daher hoffe ich niemandem durch meine Unwissenheit Unrecht zu tun oder zu beleidigen. Sollte das der Fall sein, bitte ich um Entschuldigung.

 

In den Medien sind die Diskussionen zum Islam, den Kriegen und deutschen Muslimen oft einfach schwarz-weiß. Wegen meinem persönlichen Hintergrund habe ich meinen Glauben nie öffentlich gelebt. Ich habe ihn nie verheimlicht, aber auch nie thematisiert. Je mehr ich mich aber mit meinem Glauben auseinandersetze habe ich das Bedürftnis meinen Glauben in meiner Umgebung zu thematisieren. Ich habe aber Angst davor einfach in eine Schublade gepackt zu werden. Wie macht ihr das? Wie offen paktiziert ihr eueren Glauben?

Vielleicht könnt ihr mir ja eine Richtung weisen.

Wa Salam

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Assalamu alaikum,

 

nachdem ich vor vielen Jahren die Schahada ausgesprochen habe, habe ich versucht wie ein Muslim zu leben.

 

Ich trage gerne lange Gewänder. Allerdings nur zu Hause und ums Haus herum. Also nicht zum Einkaufen, Arbeiten und so weiter. Beim Arbeiten habe ich als kaufmännischer Angestellter immer die hier in Deutschland übliche Kleidung getragen. Das einzige äußere Anzeichen, dass ich Muslim bin, ist mein Vollbart den ich seither immer trage. Als ich damals konvertierte arbeitete ich auf einer Bank und mein Personalchef war überhaupt nicht begeistert, dass ich jetzt Vollbart trage. Aber das hat mich nicht gehindert.

Als Muslim stehe ich natürlich zu meinem Din. Ich habe immer den Islam verteidigt. Ob mein Gegenüber wusste, dass ich Muslim bin oder nicht. Allerdings versuche ich bei Gesprächen immer darauf zu achten, dass genügend Zeit für Erklärungen ist. Denn in einem sehr kurzen Gespräch kannst Du ein Argument benutzen, das missverstanden wird. Oftmals muss man etwas weiter ausholen, weil es in der Bevölkerung hier nicht viel Wissen über den Islam gibt.

 

Ich habe gedacht ich sage ganz kurz etwas zu Äußerlichem und zu Gesprächen. Wenn Du mit theamtisieren etwas anderes gemeint hast, kann ich auch darauf gerne näher eingehen.

Wassalam

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  • 2 Wochen später...

Salam,

mit thematisieren meinte ich offen darüber reden, bzw. das Thema Islam von selbst ansprechen. Mh, bei mir ists weniger der Beruf, sondern meine Leute um mich herum. Im Beruf kann ich rumlaufen wie ich will.

Wann hast Du denn Schahada gemacht? Ich bewundere Dich, dass Du auch als Banker in Deutschland (in so einem Umfeld) Deinen Glauben offen lebst.

Danke für Deinen Zuspruch

Wa salam

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Salam,

 

ich habe die Schahada schon vor über 30 Jahren ausgesprochen. Ich habe nach der Schahada noch etwa 4 Jahre auf der Bank gearbeitet. Da eine Bank mit Zinsen ihr Geld verdient, wollte ich nicht mehr diesen Beruf ausüben. Allah hat mir, alhamdulillah, ermöglicht, meine Familie immer richtig zu versorgen.

Die letzten 25 Jahre war ich in der Erwachsenenbildung tätig. Dabei war ich beruflich sehr viel unterwegs.

Ich spreche in der Regel niemanden an, um ihm den Islam bekanntzumachen. Aber es gibt immer wieder im Beruf oder privat Gespräche, die irgendwann den Islam berühren. Wenn es die Situation zuläßt, dann kann man ja über ein paar einleitende Fragen auch auf das Thema Islam kommen. Dann allerdings habe ich immer den Islam in Schutz genommen. Dann versuche ich immer sehr sanft, nett und sehr höflich und trotzdem bestimmt den Islam zu erklären, zu erläutern, Irrmeinungen zu berichtigen usw.

Ich denke die eigene Persönlichkeit ist sehr wichtig. Ich habe zwar einen Beruf, der sehr viel Kommunikation erfordert, aber über mich selbst spreche ich dabei recht wenig. In meinem Berufsleben wurde das Thema Religion sehr wenig angesprochen, wie ganz allgemein in Deutschland. Im privaten Umfeld hat sich natürlich der Kontakt zu Nichtmuslimen sehr reduziert. Obwohl ich keine Berührungsängste habe.

 

Wassalam

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