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Fasten oder nicht?


Girl-

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Salam Aleykum,

 

Eine Freundin, sie ist Schweizerin, betet und fastet seit Beginn des Monat Ramadan. Während des Jahres betet sie nicht.

Heute hat sie mir geschrieben das sie keine Lust mehr hat und aggressiv geworden ist. Sie fragte mich ob sie es gezwungen machen muss, weil sie nichts fühlt wenn sie betet. Sie meinte auch ihre Psyche sei am Ende, und ob fasten schädlich sein kann.

Wie soll ich ihr helfen? Soll ich ihr raten bis Ende zu fasten "gezwungenermassen "?!

 

Wa Salam

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Salam u alaykum liebe Schwester,

 

schwierige Situation, einziger Vers der mir dazu einfällt ist folgender:

 

Sura 2 Vers 256 (direkt nach Ayat-ul-Kursi):

Es gibt keinen Zwang im Glauben. (Der Weg der) Besonnenheit ist nunmehr klar unterschieden von (dem der) Verirrung. Wer also falsche Götter verleugnet, jedoch an Allah glaubt, der hält sich an der festesten Handhabe, bei der es kein Zerreißen gibt. Und Allah ist Allhörend und Allwissend.

 

Zwang führt nicht zum Glauben. Er kann ihn meines Erachtens sogar stören, massivst. Und das Herz verschliessen lassen. Sie hat ihr bestes getan, maSha'Allah. Sie soll nicht traurig sein, wenn sie aufhört, weil Allah der Mitfühlende ist, Al-Haleem. Sie sollte sich darüber auch freuen dass sie es geschafft hat auszuhalten mit dem Gebet, Respekt!

Meiner Meinung nach sollte sie Freude mit dem Fasten verbinden und wenn es nicht mehr der Fall ist und stark ins negative geht, sollte man es unterlassen und seinen Iman nicht mehr schädigen als mit einem Erzwungenen und widerwilligen Fasten.

Und keiner Seele wird mehr aufgelastet als sie bereit ist zu ertragen. Wenn ihre Seele im Moment es nicht mehr erträgt, würde ich abraten.

 

Allah-u-Alam

 

AsSalam u alaykum liebe Schwester

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Salam alaikum,

 

Fasten ist Pflicht und das Unterlassen davon ohne religionsrechtlichen Grund ist eine große Sünde. In dem Fall muss man Sühne leisten und für jeden nicht gefasteten Tag z.B. 60 Arme speisen. Das ist eine Menge und geht auf die Tasche, wenn man nicht viel Geld hat. Außerdem schadet es dem Glauben und schwächt ihn, wenn man so eine Pflicht nicht einhält. Wenn man keine Lust darauf hat, dann ist das bereits das Resultat eines schwachen Glaubens. Die nötige Überzeugung fehlt.

 

Sollte sie psychisch krank sein und dermaßen schwach, dass sie es nicht schafft, dann trifft das natürlich alles nicht zu. Aber das muss sie selbst beurteilen und ob es ihr so sehr schadet, dass sie das Fasten abbrechen darf.

 

Zum Gebet: Da gilt fast dasselbe, wobei es keine Situation gibt, in der man entschuldigt sein kann, es nicht zu verrichten. Die Pflicht besteht also ausnahmslos, es sei denn man ist nicht bei Bewusstsein. Man kann also niemanden dazu raten, es nicht zu tun. Deine Aufgabe, wenn du ihr helfen willst, wäre, dass du sie in ihrem Glauben unterstützt. Warum fühlt sie beim Beten nichts? Versteht sie vielleicht die Worte nicht, die sie aufsagt?

 

Wassalam

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bismillah.gif

As Salamu aleikum,

 

mit welcher Absicht geht sie daran? Dass es nur eine Pflicht ist? Was für ein Wissen hat sie über das Gebet und das Fasten? Sie muss nichts gezwungenermaßen machen. Jedes Gebot hat zum Gegenstand das Gute und jedes Verbot das Schlechte, das steht auch im Quran.

Wenn sie mit Fasten und Gebet Zwang verbindet, dann hat sie das Gute darin nicht verstanden, und auch nicht das Schlechte in ihrem Unterlassen.

 

Man sollte ein Leben lang darum bestrebt sein, zu verstehen, nachzuvollziehen und eine emotionale Bindung zu dem, was gut ist, aufbauen. Das Gebet und das Fasten ist ein grundlegendes Gebot Gottes. Sie kann also erst mal darauf vertrauen, dass Gott darin viel Gutes gesteckt hat. Sie soll zumindest im Gebet, die Verpflichtung kurz vergessen und nur daran denken, dass dies erstmal eine gute Tat ist, die Gott dankend annimmt. Sie soll nur auf die Worte hören, die sie rezitiert. Es geht im Gebet nicht erst um sie, sondern erst um Gott. Und wenn man sich das bewusst macht, dann öffnen sich einem bestimmte Sichtweisen. Auf ein Gefühl zu warten, wird nicht klappen. Wahrheit erkennt man nur, wenn man sie frei betrachtet. Man kann ihre Schau nicht erzwingen.

In der Al Fadschr Zeitung Ausgabe 133 gibt es sehr gute Artikel dazu: http://www.al-fadschr.com/archiv

 

Sie sollte beim Fasten und Beten bleiben, und ihre Einstellung ändern. Wenn sie das Beten und Fasten unterlässt, dann ist das wahrlich schlechter für sie.

 

wassalam

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Salam Aleykum

 

Ihr Mann ist Sunnite und sie hat vieles von ihm gelernt.

Obwohl ihr Mann sich nicht arg für sein glauben interessiert, hat sie sich selber dazu entschieden zu fasten und zu beten.

Ich habe ihr jetzt eure Antworten zugeschickt, ich warte auf Ihre Antwort.

Inshallah wird sie den richtigen Weg finden können.

Danke für eure Antworten.

 

Wa Salam

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Im Glauben gibt es keinen Zwang.

Ich kenne die Schwester nicht persönlich und kenne ihr Leben nicht, weshalb ich ungern darüber urteilen möchte, ob sie nun fasten muss oder nicht.

Jeder Mensch hat Phasen, wo es auch mal an Motivation fehlt. Das kann oft auch mit Stress, Problemen oder anderen Umständen zusammen hängen.

Sich zu zwingen kann meiner Meinung nach niemals die Lösung sein. Vielleicht sollte sie das Fasten erst einmal unterlassen und wieder zu sich und zu Allah finden, in aller Ruhe. Oft hilft es in solchen Situationen, wieder klein anzufangen... Bspw täglich wenigstens ein bisschen aus dem Quran zu lesen.

 

Vielleicht liegt es daran, dass sie sonst das ganze Jahr über nicht betet usw.

Wenn man dann im Ramadan versucht alles auf einmal zu machen, kann man schnell überfordert sein, weil man es ja nicht gewohnt ist.

Deshalb mein Rat: Den Glauben lernen dauerhaft zu praktizieren, nicht nur im Ramadan, aber klein anfangen, ohne sich unter Druck zu setzen. Quran lesen, Dua machen, Zikir, versuchen Sünden zu unterlassen etc. Nach und nach das ganze steigern...und mit der Zeit wird das Verlangen für alles weitere inshaAllah wachsen. Wer aufrichtig jeden Tag ein kleines bisschen sein Herz mit Dingen füllt, die uns näher an Allah bringen, wird mit der Zeit automatisch ein Verlangen nach mehr bekommen. Das sind zumindest meine Erfahrungen.

 

In der Ruhe liegt die Kraft, nicht in der Hektik smile2.gif

Sich in so einer Situation zu zwingen,kann jemanden eher noch vom Glauben entfernen, als das es wirklich hilft.

Liebe wird langsam aufgebaut, nicht von heute auf morgen. So ist es auch bei einem Menschen der sich Allah annähert.rose.gif

 

Sie hat es versucht, es hat nicht geklappt wie sie wollte, jetzt sollte sie nicht ganz aufgeben, sondern mit Geduld an die Sache heran gehen.

 

wasalam.gif

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Salam

 

Sie hat gesagt, heute hat sie weiss vor Augen gesehen! Sie wäre fast umgekippt und sie hat wie blitzartige Kopfschmerzen gehabt. Ich habe ihr geraten eine Pause einzulegen weil sie auch zwei Kinder hat um die sie sich kümmern muss!

 

Wa Salam

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Salam alaikum,

 

hat sie nach dem Iftar genug gegessen und getrunken? Inschallah geht es ihr bald besser.

 

Es wurde mehrmals der Vers zitiert, in dem es heißt, dass es keinen Zwang im Glauben gibt. Dieser Vers wird oft in Verbindung mit der Ausübung der islamischen Pflichten erwähnt. Im Vers geht es aber um den Glauben. Man kann keinen zum Glauben zwingen, es ist theoretisch nicht möglich. Entweder der Glaube im Herzen ist da oder halt nicht.

 

Das Nichteinhalten des Gebets oder Fastens (ohne berechtigten Grund) kann jemanden Gott nicht näher bringen. Im Gegenteil, es hilft demjenigen dabei sich Gott noch weiter zu entfernen, als er es schon getan hat. Man kann sich zu den Pflichten zwingen und nebenbei versuchen seine Überzeugung zu stärken, indem man sich Wissen aneignet. Bei frisch Konvertierten, die noch dabei sind sich alles Schritt für Schritt anzueignen, ist es etwas anderes. Wir wissen über die konvertierte Schwester aber kaum etwas, deswegen ist es auch schwierig ihr etwas zu raten. Seit wann ist sie konvertiert? Warum ist sie konvertiert? Ist sie vom Islam immernoch so überzeugt, wie am Anfang? Welchen Einfluss hat ihr Mann auf sie? Wieviel weiß sie über den Islam? Etc.

 

Wassalam

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