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Der Reue-Annehmende


Br.Osama

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Assalamu alaykum

Bismillah al-Rahman al-Rahim

Allah hat sich zur Barmherzigkeit als höchstes göttliches Handlungsprinzip verpflichtet. In anderen Überlieferungen heisst es, dass Allah die Reue seines Dieners annimmt, ehe er um Reue bittet. Im Quran gibt es ein Vers, der ein Befehl Gottes an den Gesandten Allahs darstellt, in dem Allah den Propheten befiehlt, Seinen Dienern zu sagen, dass Er nah ist und den Ruf des Rufenden erhört, wenn der Rufende Allah anruft. Allah ist barmherzig und nimmt unsere Reue an. 

Du hast sicherlich Recht, wenn du sagst, dass wir unsere schlechten Taten - aus unserer Sicht betrachtet - nie gut machen könnten. Doch aus Sicht Allahs, ist es verboten in Hoffnungslosigkeit und in Zweifel gegenüber Seiner Barmherzigkeit zu verfallen. Dieses Verbot ist eine Gnade an uns Menschen; eine Gnade, die uns zeigt, dass Allah unsere Reue annehmen und uns unsere Sünden vergeben wird.

In einem abschließenden Vers heisst es, dass die Diener Gottes, die gegen ihre eigene Seele Unrecht begangen haben, nicht in Verzweiflung gegenüber Allahs allumfassende Barmherzigkeit verfallen sollten, weil Allah alle Sünden verzeiht, denn Er ist der Allvergebende, der Barmherzige.

Wir dürfen nur die Reue nicht so leicht nehmen, denn die echte Reue ist ein Weg zu Allah, ein Zustand des Gemüts, der erreicht und beibehalten werden muss. Die Überlieferung besagt, dass zur Reue gehört, das Sündige nie mehr wieder zutun. Das also ist ein Weg, der nicht verlassen werden darf. Die Reue existiert somit in jedem Moment des Lebens, oder sollte zumindest. Die Überlieferung ist quasi eine Formel zur Bereinigung der Seele. Es geht im Grunde also nicht um die Vervollkommnung bzw. Perfektion, sondern um den Weg zur Vollkommenheit und der Perfektion. Das ist ein Kampf gegen die eigene Seele, mit dem Ziel, die Kontrolle über sie zu besitzen. 

Während wir uns auf dem Weg zu diesem Ziel bewegen, schaffen wir es, dem Shaytan nicht zu dienen und im Kehrschluss, die Dienerschaft zu Allah zu erfüllen. Das ist der gerade und schöne Weg, der uns auferlegt wurde und durch den wir das Antlitz Allahs - das uns näher ist, wie wir zu uns selbst - spüren. 

Möge Allah uns und allen Muslimen vor den Trügen dieser Welt und den Verbrechen der eigenen Seele, sowie den Einflüsterungen der Menschen und der Shayatin und des großen Shaytans beschützen.

Wasalam

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Salam, lieber Bruder,

 

sehr schön geschrieben,

nur was ist mit jemandem, der bereut sich aber diese Sache so in sein Inneres eingenistet hat, dass er sich selbst nicht vergeben kann?

Was passiert mit dem, der sich vornimmt dies und das nicht zu tun, es vom Herzen aus bereut, über sein Fehler nach denkt und weint, es aber irgendwann doch wieder tut? Ich habe es einmal an mir selbst wahrgenommen, dass ich mir etwas fest vorgenommen habe, jedoch immer wenn sich dieses Problem nähert, es in einem Desaster endet. 

Ich weiß, du bist nicht allwissend, meiner Meinung nach hast du aber trotzdem zu jedem Problem ein Rat.

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vor 9 Stunden schrieb Mary.EM:

Salam, lieber Bruder,

 

sehr schön geschrieben,

nur was ist mit jemandem, der bereut sich aber diese Sache so in sein Inneres eingenistet hat, dass er sich selbst nicht vergeben kann?

Was passiert mit dem, der sich vornimmt dies und das nicht zu tun, es vom Herzen aus bereut, über sein Fehler nach denkt und weint, es aber irgendwann doch wieder tut? Ich habe es einmal an mir selbst wahrgenommen, dass ich mir etwas fest vorgenommen habe, jedoch immer wenn sich dieses Problem nähert, es in einem Desaster endet. 

Ich weiß, du bist nicht allwissend, meiner Meinung nach hast du aber trotzdem zu jedem Problem ein Rat.

Wa alaykum Salam

Zu deiner ersten Frage:

Erstmal ist dieses Gefühl ein Gefühl der Reue, die sehr stark und grundsätzlich gut ist. Sie darf aber nicht andauernd sein, im Sinne von, dass man sich die Sünde unbedingt auflastet und sich denkt "Diese Sünde wird mir sowieso nicht vergeben werden.". Sie soll soweit gehen, dass man erkennt, dass diese Tat eine abscheuenswürdige darstellt und sie nie wieder tut. Danach sollte man darauf hoffen, dass Allah diese Sünde vergibt und Er vergibt sie sicherlich. Demnach sollte man sich auf dem Weg der Besserung befinden und sein Herz nicht mit der Trauer aufgrund der Vergangenheit füllen, denn Imam Ali sagt, der Mensch würde sonst die Bereitschaft für seine Zukunft verlieren. Die Türen des Satans sollte man mit häufige Vergebungsbitten schließen, auch wenn man nicht offensichtlich Sünden begangen hat. Diese Bitten binden zu Allah. 

Zu deiner zweiten Frage:

Allah hat den Mensch nicht fehlerlos erschaffen und er wusste schon immer, dass wir Fehler und Sünden begehen werden. Die Medizin der Sünde ist die Reue, lautet es in einer Überlieferung. Reue heisst, zu Allah zurückzukehren. Egal wie oft wir eine Sünde begehen und egal ob es immer die Selbe ist, müssen wir nach den genannten Bedingungen bzw. zumindest nach den ersten beiden, zu Allah zurückkehren, indem wir bereuen. Die Reue kann aufrichtig sein und während wir eine Sünde eine Zeit lang nicht begehen, doch wenn wir diese wieder begehen, verstoßen wir gegen die zweite Bedingung. Deshalb sagte ich, dass die Reue ein Weg ist, von dem wir nicht abkommen dürfen. Wir befinden uns auf diesem Weg, solange wir die Sünde nicht mehr tun, aber wenn wir sie wieder tun, dann sind Allahs Türen immer für die Rückkehr offen. Allah liebt die Reue eines Sündigen mehr, als die gute Tat eines Hochmütigen. Allah ist barmherzig, wir dürfen niemals an dieser Barmherzigkeit verzweifeln. Der Shaytan nutzt es immer gerne aus, dem Menschen einzuflüstern, dass Allah sowieso die Sünde nicht vergeben wird, denn dazu hast du sie schon zu oft getan, aber das ist der falsche Weg. Allah der die Menschen erschuf, sagte, dass er die Bittgebete erhören wird. Je gereinigter die Absicht beim Bitten, desto stärker wird sie von Ihm empfangen.

Hoffe, konnte dir ein wenig helfen.

Wasalam

 

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Hier sind die Bedingungen:

Einmal sagt jemand in Anwesenheit von Imam Ali, dem Amir der Gläubigen a.s. einfach so nebenher, ohne sich bewusst zu sein, was er da sagte: "Astachfirullah" (Ich bitte Gott um Vergebung). Der Imam wandte sich ihm zu und sprach: "Deine Mutter sollte über dich weinen. Weisst du was es bedeutet, Allah um Vergebung zu bitten? Astachfir ist die Stufe der Hochrangigen. Es scheint nur ein Wort zusein, aber es steht für sechs Phasen:

1. Das Bereuen der Vergangenheit.

2. Der feste Entschluss für immer das Sündige aufzugeben.

3. Die Rechte anderer, die du verletzt hast, wieder gutzumachen und zwar auf eine Art und Weise, dass niemand einen Anspruch gegenüber dir erheben kann, wenn du dem Schöpfer begegnest.

4. Dass du jede religiöse Pflicht, die du versäumt hast, nachholst

5. Dass du das Fleisch, dass sich unrechtmässig beim Versündigen an deinem Körper bildete, durch den Kummer über deine Sünden abschmilzt bis nichts mehr davon übrig bleibt und neues wächst.

6. Dass du in gleichem Masse, wie du das Sündige und den Ungehorsam genossen hast, nun auch den Geschmack der Anstrengungen im Gottgehorsam und des Gottesdiener-Seins kostest. Wenn du dann diese Stufen zurückgelegt hast, dann sage das: Ich bitte Gott um Verzeihung."

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Subhanallah! Das ist unglaublich!

vor 13 Stunden schrieb Br.Osama:

Hier sind die Bedingungen:

Einmal sagt jemand in Anwesenheit von Imam Ali, dem Amir der Gläubigen a.s. einfach so nebenher, ohne sich bewusst zu sein, was er da sagte: "Astachfirullah" (Ich bitte Gott um Vergebung). Der Imam wandte sich ihm zu und sprach: "Deine Mutter sollte über dich weinen. Weisst du was es bedeutet, Allah um Vergebung zu bitten? Astachfir ist die Stufe der Hochrangigen. Es scheint nur ein Wort zusein, aber es steht für sechs Phasen:

1. Das Bereuen der Vergangenheit.

2. Der feste Entschluss für immer das Sündige aufzugeben.

3. Die Rechte anderer, die du verletzt hast, wieder gutzumachen und zwar auf eine Art und Weise, dass niemand einen Anspruch gegenüber dir erheben kann, wenn du dem Schöpfer begegnest.

4. Dass du jede religiöse Pflicht, die du versäumt hast, nachholst

5. Dass du das Fleisch, dass sich unrechtmässig beim Versündigen an deinem Körper bildete, durch den Kummer über deine Sünden abschmilzt bis nichts mehr davon übrig bleibt und neues wächst.

6. Dass du in gleichem Masse, wie du das Sündige und den Ungehorsam genossen hast, nun auch den Geschmack der Anstrengungen im Gottgehorsam und des Gottesdiener-Seins kostest. Wenn du dann diese Stufen zurückgelegt hast, dann sage das: Ich bitte Gott um Verzeihung."

 

Ja, du hast mir sehr weiter geholfen, Bruder! Ich schließe dich in mein Dua!

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vor 18 Minuten schrieb Mary.EM:

Subhanallah! Das ist unglaublich!

 

Ja, du hast mir sehr weiter geholfen, Bruder! Ich schließe dich in mein Dua!

Mache bitte auch Dua für eine Schwester, die zurzeit wirklich verwirrt ist und dennoch eine sehr wichtige Entscheidung zu treffen hat. Möge Allah dir verzeihen und dich segnen.

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