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fatimatina

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Salam Aleykum liebe Geschwister,

seit Wochen ist mein Herz mit Leere und Unsicherheit gefüllt. Deswegen brauche ich dringend Ratschläge.

ich bin seit knapp einem Jahr mit einem gläubigen und praktizierendem Shia zusammen. Auf menschlicher Ebene sind wir sehr glücklich und unsere Familien verstehen sich gut. 

Schon Jahre bevor ich ihn kennenlernt habe, hatte ich ein großes Interesse am Islam und bin zum Sunnitentum konvertiert. Jetzt habe ich mich mit dem Schiitentum auseinandergesetzt und fühle mich dort viel zugehöriger und möchte inshallah Shia werden. 

Mein Freund und ich haben Zeitehe und wir beide haben die gleichen Ziele für die Zukunft. Seine Angst ist allerdings das wir uns doch auseinanderleben könnten, falls ich mich doch nicht weiterentwickeln kann.

Und meine Angst besteht darin, sichtlich praktizierender zu werden (ich bete, trage aber leider noch nicht Hijab). Ich lebe noch bei meinen Eltern und weis das sie dagegen wären und Angst haben mich dann als Tochter zu verlieren. Und  sie denken vielleicht, ich mache das für meinen Freund und ohne eigene Überzeugung. 

Ich fühle mich gefangen und manchmal zweifel ich an mir selbst, für wen ich das mache. Und ob ich meiner Familie das antun kann. Sie werden es nicht verstehen können und enttäuscht sein. 

Mein Freund und ich haben uns deswegen schon fast getrennt. Er bemüht sich sehr, geduldig zu sein. Aber er leidet täglich extrem unter Waswasa. Diese Zweifel und Unsicherheit sind für uns beide kaum noch erträglich und wir überlegen umzuziehen, damit ich mich in meinen eigenen vier Wänden so weiterentwickeln und entfalteten kann, wie ich möchte. 

Wenn wir zum Beispiel zu einer islamischen Veranstaltung fahren, trage ich Kopftuch und habe es auch so im Alltag probiert. Ich fühle mich so wohl und beneide jede Frau die ich auf der Straße mit Hijab sehe. 

Ich habe das Gefühl, so lange ich in diesem Umfeld bin, kann ich meinen Iman nicht stärken, aus Angst meine Familie und Freunde damit zu verletzen weil sie es nicht nachvollziehen können  

Was würdet ihr an meiner Stelle tun?

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vor 1 Stunde schrieb fatimatina:

Salam Aleykum liebe Geschwister,

seit Wochen ist mein Herz mit Leere und Unsicherheit gefüllt. Deswegen brauche ich dringend Ratschläge.

ich bin seit knapp einem Jahr mit einem gläubigen und praktizierendem Shia zusammen. Auf menschlicher Ebene sind wir sehr glücklich und unsere Familien verstehen sich gut. 

Schon Jahre bevor ich ihn kennenlernt habe, hatte ich ein großes Interesse am Islam und bin zum Sunnitentum konvertiert. Jetzt habe ich mich mit dem Schiitentum auseinandergesetzt und fühle mich dort viel zugehöriger und möchte inshallah Shia werden. 

Mein Freund und ich haben Zeitehe und wir beide haben die gleichen Ziele für die Zukunft. Seine Angst ist allerdings das wir uns doch auseinanderleben könnten, falls ich mich doch nicht weiterentwickeln kann.

Und meine Angst besteht darin, sichtlich praktizierender zu werden (ich bete, trage aber leider noch nicht Hijab). Ich lebe noch bei meinen Eltern und weis das sie dagegen wären und Angst haben mich dann als Tochter zu verlieren. Und  sie denken vielleicht, ich mache das für meinen Freund und ohne eigene Überzeugung. 

Ich fühle mich gefangen und manchmal zweifel ich an mir selbst, für wen ich das mache. Und ob ich meiner Familie das antun kann. Sie werden es nicht verstehen können und enttäuscht sein. 

Mein Freund und ich haben uns deswegen schon fast getrennt. Er bemüht sich sehr, geduldig zu sein. Aber er leidet täglich extrem unter Waswasa. Diese Zweifel und Unsicherheit sind für uns beide kaum noch erträglich und wir überlegen umzuziehen, damit ich mich in meinen eigenen vier Wänden so weiterentwickeln und entfalteten kann, wie ich möchte. 

Wenn wir zum Beispiel zu einer islamischen Veranstaltung fahren, trage ich Kopftuch und habe es auch so im Alltag probiert. Ich fühle mich so wohl und beneide jede Frau die ich auf der Straße mit Hijab sehe. 

Ich habe das Gefühl, so lange ich in diesem Umfeld bin, kann ich meinen Iman nicht stärken, aus Angst meine Familie und Freunde damit zu verletzen weil sie es nicht nachvollziehen können  

Was würdet ihr an meiner Stelle tun?

#salam#

Wie ich gelesen habe sagtest du bereits, dass die Familien sich recht gut verstehen. Aber habe ich es richtig verstanden, dass durch den Hijab deine Eltern sich Sorgen machen würden, dass sie dich verlieren? Wenn das so ist, dann würde ich an deiner Stelle Klarheit schaffen und deinen Eltern erklären, dass du das aus eigener Überzeugung tust, da du dich ausgiebig mit den Islam beschäftigt hast und diesen Schritt als notwendig siehst. Eigentlich musst du dich für diesen Schritt bei niemanden rechtfertigen aber weil es deine Eltern sind machst du es aus gutem Akhlaq, damit deine Eltern deine Entscheidung nachvollziehen können. Wenn dich der Zweifel einholt, wie du es deinen Eltern antun kannst, dann solltest du an dieser Stelle an Allah swt denken, und das diese Welt vergänglich ist und in erster Linie versuchen wir die Zufriedenheit von Allah swt zu erlangen. Am Ende des Tages sind das deine Eltern und du musst ihnen erklären, dass durch die Nähe an Allah swt  sogar eure Beziehung gestärkt wird und du dich deshalb umso mehr um Ihnen kümmern wirst. Was genau meinst du mit Waswasa? Also was für Einflüsterungen hat dein Freund genau? Und meine zweite Frage wäre, weshalb sich dein Freund genau trennen wollte, weil du dich nicht weiterentwickelst? In wie fern? Also wenn du den Hijab tragen würdest, reicht es ihm dann aus? Daraus folgt dann meine Frage, ob deine Entscheidung zum Hijab wirklich deine eigene Entscheidung ist oder aus Angst um die Beziehung? Du kannst dich ja schlecht von deinem Umfeld trennen, denn das sind und bleiben deine Eltern. Daher ist der bessere Weg, dass du kämpfst und deine Eltern überzeugst. Irgendwann werden sie dir glauben und es akzeptieren inshallah.

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Erstmal vielen lieben Dank für deine Antwort. 

Es ist richtig das sich unsere Familien gut verstehen. Jedoch ist mein Freund der einzige in seiner Familie, der richtig praktizierend ist. 

Meine Eltern sehen erstmal nur den Hijab und haben Angst vor dem, was dahinter steckt. Sie können sich nicht vorstellen das mich dieser neue Lebensstil, mit allem was dazu gehört, glücklich machen kann. Zwar versuche ich immer islamisch richtig zu handeln und Gutes zu tun, aber meine Eltern sehen da keinen Zusammenhang mit dem Islam. Ich war schon immer ein Mensch der versucht hilfsbereit, liebevoll und selbstlos zu handeln. Dies weiterhin und noch mehr für Allah zu tun, erfüllt mich mit Zufriedenheit. Deswegen liebe ich den Islam. In den Augen meiner Familie hab ich dafür extrem viel Kritik bekommen. Ich sei zu naiv und zu großzügig und so weiter... 

Seine Einflüsterungen hat er nicht nur in Bezug auf mich, sondern auch mit anderen wichtigen Dingen die ihn beschäftigen. 

Im Bezug auf mich, hat er folgende Gedanken: ich will mich in Zukunft religiös weiterentwickeln. Wie soll ich damit leben wenn sie das nicht kann/will? Wir würden uns auseinanderleben und dann verlieren.

Andersrum denkt er genauso, also wenn ich mich viel weiterentwickel und er nicht. 

Ich konnte seine Gedanken am Anfang ehrlich gesagt nicht verstehen und war sehr verletzt. Meiner Meinung nach sollte man sich um sowas Gedanken machen, wenn es wirklich soweit kommen sollte. So lange wir die gleichen Ziele haben und das zusammen erreichen wollen, sehe ich erstmal kein Problem. Allahu allem was in Zukunft passieren wird.

Wegen seiner Angst, fühle ich mich aber dann unter Druck gesetzt und denke das ich den Prozess beschleunigen muss. Aber auch das wäre nicht der richtige Weg, finde ich... denn dann weis ich wirklich nicht ob ich es für mich tue oder für seine Zufriedenheit um ihn nicht zu verlieren. 

Mein Herz brennt danach den Islam zu praktizieren und je mehr Zeit vergeht, desto depressiver werde ich. Ich fühle mich extrem unwohl in meiner Haut. 

😞

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vor 26 Minuten schrieb fatimatina:

Erstmal vielen lieben Dank für deine Antwort. 

Es ist richtig das sich unsere Familien gut verstehen. Jedoch ist mein Freund der einzige in seiner Familie, der richtig praktizierend ist. 

Meine Eltern sehen erstmal nur den Hijab und haben Angst vor dem, was dahinter steckt. Sie können sich nicht vorstellen das mich dieser neue Lebensstil, mit allem was dazu gehört, glücklich machen kann. Zwar versuche ich immer islamisch richtig zu handeln und Gutes zu tun, aber meine Eltern sehen da keinen Zusammenhang mit dem Islam. Ich war schon immer ein Mensch der versucht hilfsbereit, liebevoll und selbstlos zu handeln. Dies weiterhin und noch mehr für Allah zu tun, erfüllt mich mit Zufriedenheit. Deswegen liebe ich den Islam. In den Augen meiner Familie hab ich dafür extrem viel Kritik bekommen. Ich sei zu naiv und zu großzügig und so weiter... 

Seine Einflüsterungen hat er nicht nur in Bezug auf mich, sondern auch mit anderen wichtigen Dingen die ihn beschäftigen. 

Im Bezug auf mich, hat er folgende Gedanken: ich will mich in Zukunft religiös weiterentwickeln. Wie soll ich damit leben wenn sie das nicht kann/will? Wir würden uns auseinanderleben und dann verlieren.

Andersrum denkt er genauso, also wenn ich mich viel weiterentwickel und er nicht. 

Ich konnte seine Gedanken am Anfang ehrlich gesagt nicht verstehen und war sehr verletzt. Meiner Meinung nach sollte man sich um sowas Gedanken machen, wenn es wirklich soweit kommen sollte. So lange wir die gleichen Ziele haben und das zusammen erreichen wollen, sehe ich erstmal kein Problem. Allahu allem was in Zukunft passieren wird.

Wegen seiner Angst, fühle ich mich aber dann unter Druck gesetzt und denke das ich den Prozess beschleunigen muss. Aber auch das wäre nicht der richtige Weg, finde ich... denn dann weis ich wirklich nicht ob ich es für mich tue oder für seine Zufriedenheit um ihn nicht zu verlieren. 

Mein Herz brennt danach den Islam zu praktizieren und je mehr Zeit vergeht, desto depressiver werde ich. Ich fühle mich extrem unwohl in meiner Haut. 

😞

Natürlich haben deine Eltern erstmal Angst. Jeder Mensch fürchtet sich von etwas Neuem oder Fremden. Aber das kommt alles mit der Zeit. Ich lese heraus, dass du es in erster Linie für dich tust und nicht für dein Freund. Das war mir wichtig zu erfahren. Mit der Zeit werden es deine Eltern durch die Praxis sehen, dass du es aus eigener Überzeugung tust. Es gibt Dinge im Leben, du kannst noch so viel erzählen und sie versuchen zu überzeugen. Wenn alles nichts bringt, dann bleibt allein die Zeit, die es Ihnen beweisen wird. Deinem Freund würde ich klar machen, dass das eben ein Prozess ist der Zeit beansprucht. Er ist in diese Religion hinein geboren aber du musst alles neu lernen. Das muss er verstehen. Außerdem muss er sich doch freuen, wenn du dich mehr weiterentwickelst. Es ist dann auch eine gewisse Motivation für ihn sich weiterzuentwickeln. Weiterhin machst du das ja für Allah swt und nicht für ihn. 

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Du hast Recht und ich danke dir sehr für deine Mühe!

Ich denke genauso, brauche aber manchmal nochmal den Ratschlag einer Schwester.

Bisher fiel es mir sehr schwer Anschluss in der schiitischen Gemeinde zu finde, daher freut es mich umso mehr das du mir die Antwort gegeben hast, die ich mich nicht getraut habe selbst auszusprechen. 

Inshallah habe ich den Mut das zu bewältigen und mein Dua wird erhört.

Barak Allah feeki 😘

 

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Salam Schwester

erfahrungsgemäß ist es nicht so schlimm wie du es in deinen Vorstellungen dir vorstellst.

Es benötigt nur Fingerspitzengefühl. Ich denke in der heutigen Gesellschaft wo jeder so akzeptiert werden sollte wie er ist, ist es nicht zu viel verlangt wenn die eigenen Eltern den Glauben Ihrer Kinder tolerieren. Allein die Tatsache das deine Eltern denken dich an den Islam zu verlieren zeigt von Ihrem falschen Bild dem Islam gegenüber. Daher würde ich an deine Stelle mit soviele guten Taten wie möglich Ihre Herzen gewinnen. Egal wie gut du zu Ihnen bis jetzt gewesen bist, sei es ab jetzt umso mehr und zeige Ihnen das Sie dich nicht verlieren, sondern das Sie im gegenteil eine umso mehr liebevolle Tochter gewonnen haben.

Problem was ich leider sehe ist das wir Muslime vergessen, dass es nicht die Worte waren die die Menschen zum Islam gebracht haben, sondern Taten.

Mein Bester Freund war in der gleichen Situation wie du.....

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