Orientalische Kirchen für einen palästinensischen Staat

[Elias]

Orientalische Kirchenführer gegen "Instrumentalisierung" der Religion

 

 

Die Oberhäupter der altorientalischen Kirchen haben bei ihrem jüngsten Treffen in Sednaya (Syrien) alle Formen der "Instrumentalisierung" von Religion und der "religiös" begründeten Gewalt verurteilt.

 

Die Patriarchen bezogen sich insbesondere auf den Irak, wo die "zerstörerischen Aktionen dunkler Kräfte" hunderttausende Menschen, Christen wie Muslime, zum Verlassen des Landes gezwungen hätten.

 

Im Hinblick auf die Situation im Libanon betonten die Patriarchen, dass die Politiker des Landes im Interesse aller Bürger zur "gegenseitigen Verständigung" gelangen müssten. Nur unter Beteiligung aller Religionsgemeinschaften der Zedern-Republik sei es möglich, "Sicherheit, Frieden und Stabilität" für den Libanon zu erzielen.

 

Zugleich sprachen sich die Patriarchen für die Schaffung eines palästinensischen Staates aus. Israel müsse die Uno-Resolutionen respektieren und sich insbesondere aus besetzten Gebieten wie den - ursprünglich libanesischen - Chebaa-Gütern sowie den einst syrischen Golan-Höhen zurückziehen.

 

Dialog mit dem Islam

 

Die altorientalischen Kirchen hatten sich nach dem gesamtkirchlichen Konzil von Chalcedon im Jahr 451 (heute: Kadiköy) von der Gemeinschaft der byzantinischen und westlichen Kirchen getrennt. Bei ihrem 10. Treffen haben ihre Oberhäupter die Entschlossenheit betont, sich für Frieden und Gerechtigkeit im Nahen Osten einzusetzen. Der Dialog mit dem Islam sei für die Christen des Orients Teil ihrer Tradition, ihrer Kultur und ihrer Zivilisation.

 

Als erfreuliches Signal bezeichneten die Patriarchen, dass in Syrien in jüngster Zeit neue Kirchen gebaut und neue Klöster eröffnet wurden. Unter den Teilnehmern des 10. Treffens waren der koptisch-orthodoxe Papst-Patriarch Schenuda III., der syrisch-orthodoxe Patriarch von Antiochien, Zakka I. Iwas, und der armenisch-apostolische Katholikos von Kilikien, Aram I. Zu den altorientalischen Kirchen gehören die koptisch-orthodoxe, die syrisch-orthodoxe, die äthiophisch-orthodoxe, die eritreisch-orthodoxe, die armenisch-apostolische und die indisch-orthodoxe Kirche.

 

(Quelle)