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Wiederlegung der Verfälschung des Korans bei den Schiiten Teil 5


Jafar Reza

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Die Shiiten behaupten, der Koran sei verfälscht? - Eine kleine Übersicht -

 
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Die offenbarten Schriften, die von den früheren Propheten gepredigt wurden, sind bedauerlicherweise über die Jahre hin verfälscht worden. Der heilige Koran und die Geschichte untermauern diesen Fakt. Im Gegensatz zu diesen Schriften, blieb der Koran jedoch in seiner tatsächlichen Form bestehen. Dies heißt, nichts wurde dem Koran hinzugefügt oder daraus entfernt. Der Heilige Prophet Mohamad (saas) empfing 114 Suren und predigte diese auch der Welt. Die Schriftgelehrten dieser Offenbarung, im speziellen Imam Ali (as), der die Verse, die herabgesandt wurden, von Beginn an niederschrieb, schützten sie vor jeglicher Veränderung. Und trotz mehrere Jahrhunderte wurde nicht eine Sure oder auch nur ein Vers dem Koran hinzugefügt bzw. aus ihm entfernt. Wir benennen nun im kommenden Abschnitt einige Gründe, weshalb der Koran nicht verfälscht worden sein kann.

[1] Gründe, die gegen die Verfälschung des Korans sprechen

 
  1. Wie könnte der Koran zu einem Gegenstand der Verfälschung werden, wo doch Gott höchstpersönlich uns den Schutz und die Wahrung garantiert? Im Koran heißt es: [15.9] Gewiß, Wir sind es, die Wir die Ermahnung offenbart haben, und Wir werden wahrlich ihr Hüter sein.
  2. Allah erwähnte auch im heiligen Koran, dass keine Falschheit an den Koran herantreten kann: [41.42] Falschheit kann nicht an es [das Buch] herankommen, weder von vorn noch von hinten. Es ist eine Offenbarung von einem Allweisen, des Lobes Würdigen.
     
    Ayatullah Jafar al Subhani kommentiert diesen Vers wie folgt: Da Gott es nicht gestattet, dass jegliche Möglichkeit der Falschheit an den Koran herantreten könnte, dies bedeutet, dass darunter jegliches fällt, welches zur Schwächung des Korans führen würde, - sowie die Hinzufügung von Wörtern oder Versen oder die Wegnahme dieser-, ebenfalls auszuschließen ist. Folglich kann man mit absoluter Gewissheit sagen, dass diese Schrift in keinster Weise verändert wurde.
     
    Shiitische Quelle: Ayatullah Jafar al Subhani, Die Lehren des shiitischen Islams, Seite 92-93
  3. Die Geschichte zeigt uns, dass den Muslimen die Ehre zukam, auf einer speziellen Weise den Koran zu studieren und ihn auswendig zu lernen. Zu Zeiten der Offenbarung waren die Araber für ihre überaus schlauen Gedächtnisse bekannt, in solch einem Maße, dass sie lange Reden, die sie nur einmal hörten, mit dem Herzen danach wiedergeben konnten. So sollte man sich in diesem Kontext die Frage stellen, wenn doch soviele diese Eigenschaft besaßen, wie kann dann der Gedanke aufkommen, dass der Koran verfälscht wurde?
  4. Es besteht kein Zweifel darin, dass Imam Ali (as) Meinungsverschiedenheiten mit den anderen Khalifen wie Abu Bakr und Omar etc. hatte und er diese Meinungsverschiedenheiten auch logisch und verständlich äußerte in der Rede al Shaqshaqia (Naghul Balagah, Rede Nr. 3), einer seiner zumeist berühmtesten Reden. Was wir jedoch wissen, ist, dass diese herausragende Persönlichkeit bis zum Ende ihres Lebens, nie darüber sprach, dass auch nur ein einzelnes Wort des Korans verändert wurde. Falls, Gott bewahre, solch eine Verfälschung eingetreten haben sollte, wäre eine Person, wie Imam Ali (as), nie still geblieben! Was Imam Ali (as) jedoch tat, ist genau das Gegenteil. Er rief die Leute auf, über den Koran nachzudenken:
     
    Imam Ali (as) sagte: Oh ihr Menschen. Wer auch immer dem Koran folgt, für den gibt es keine Armut oder Bedürftigkeit, wohingegen der Verzicht auf den Koran, nicht im Reichtum (Wohlstand) und der Freiheit […] endet. So sät dem Samen des Korans (in eure Herzen) und dies euer Leben lang und folgt ihm.
     
    Shiitische quelle: Naghul Balagha, Rede Nr. 171
Genau aus diesen und weiteren Gründen, haben die großen Gelehrten der Ahlulbeit (as), seit Beginn des Islams bis zu dem heutigen Tag, die Immunität des Korans vor der Verfälschung (Tahrif) betont. Wir werden in einem separat geführten Vortrag, diese Gelehrten benennen.

[2] Die Überlieferungen, die über den Tahrif (Verfälschung) des Korans sprechen
 
In einigen Hadithwerken und Koranauslegungen bestehen einige Überlieferungen, die Gründe für die Idee lieferten, dass der Koran an einigen Stellen verfälscht worden sei. Doch folgende Dinge sollten vom Verstand beachtet werden:
 
  1. Die meisten dieser Überlieferungen werden von Personen und Büchern überliefert bzw. übermitteln, die nicht vertrauenswürdig sind, sowie beispielsweise Kitab al-qira´a von Ahmad b. Mohamad Sayyari (gestorben 286 nach der Hijrah). Seine Überlieferungen werden von den Gelehrten der Hadithwissenschaft (Ilm ul Rijjal) als daif (schwach) klassifiziert und seine Rechtschule als verwerflich bezeichnet (Shiitische Quelle: Ahmad al Najashi, Rijal al Najashi, Band 1, Nr. 190, Seite 211). Ein anderes ähnliches Buch, ist das von Ali b. Ahmad al Kufi (gestorben 352 nach der Hijra), über den die gleichen Gelehrten sagten:  
     
    Am Ende seines Lebens nahm er den Weg des Fanatismus (Ghuluw [1]) an.
     
    Shiitische Quelle: Ahmad al Najashi, Rijal al Najashi, Band 1, Nr. 689, Seite 96
    [1] Ghuluw, die Vergötterung des Propheten und seiner Familie etc. Eine Praxis, die von unseren Gelehrten abgelehnt wird. Alle Überlieferer, die sich dem Ghuluw fügten, gelten bei uns Shiiten als nicht vertrauenswürdig.
     
    Der shiitische Gelehrte Ayatullah Al Khui bestätigt in seinem Werk 'Al bayan fi Tafsir al Koran', unter dem Abschitt ' Der Schutz des Korans vor der Verfälschung' auf Seite 155, den zuvor erwähnten Fakt hinsichtlich der zwei Überlieferer.
  2. Jene Teile der Überlieferungen, die sich angeblich auf die Verfälschung beziehen, sind eher Kommentare bzw. Bemerkungen der betreffenden Verse. Um es in anderen Worten zu fassen, der Inhalt eines bestimmten Verses wird mit seiner Bedeutung in einer Überlieferung hervorgebracht. Nun vermuten einige fälschlicherweise, dass die Kommentare bzw. Bemerkung zum Vers, ein Teil des Verses sind. Um ein Beispiel anzugeben: 'Der gerade Weg' in der Surah al Fatiha, wird in einige Überlieferungen zusammen mit dem dazugehörigen Tafsir/Kommentar gelesen, der lautet 'Der Weg des Propheten und seiner Familie'. Es ist eindeutig, dass solch eine Erläuterung ein Weg ist, die Großartigkeit des Propheten zu bekräftigen.
  3. Sayyid Khumeini hat jene Überlieferungen, die den Tahrif andeuten, in drei Kategorien unterteilt: [a] schwache Überlieferungen, die logischerweise nichts beweisen können.  gefälschte bzw. verfälschte Berichte, in denen Erweiterungen klar ersichtlich sind. [c] Authentische bzw. starke Überlieferungen, die, sobald ihr Sinn und ihre Bedeutung in Betracht gezogen werden, offenbaren, dass jenes, welches den Anschein erweckt eine Verfälschung der koranischen Verse zu sein, in Wahrheit ein Kommentar zu der Bedeutung dieser Verse darstellt und keine Veränderung der wörtlichen Fassung des Korans ist. Auch Sayyid al Khui hat die Überlieferungen kommentiert und in seinem Werk Al Bayan fi Tafsir al Koran in mehrere Kategorien unterteilt.
Jeder, der wirklich ein wahres Verständnis bezüglich der tatsächlichen Glaubenszüge einer Rechtschule erlangen möchte, sollte sich an die Bücher, die über die Glaubenslehre aufklären, wenden, statt zu einigen Hadithwerken zu greifen, die von Personen zusammengestellt wurden, die keine andere Absicht besaßen, als das zusammensuchen von Material und dabei den anderen die Aufgabe überließen, ihre Hadithwerke zu überprüfen und zu beurteilen. Auch ist es nicht ausreichend, sich auf einige ungewöhnliche Meinungen, die von einigen Befolgern der jeweiligen Rechtsschule vertreten werden, zu stützen. Auf diesem Wege erlangt man kein zuverlässiges Wissen über die Rechtsschule, da man sich auf ein oder auch zwei Menschen der Rechtsschule stützt, die wohlmöglich der Mehrheit der autoritären Gelehrten widersprechen und infolgedessen auch mit dem Konsens dieser Gelehrten hinsichtlich einer Thematik nicht übereinstimmen.
[3] Schlussfolgerung
 
Falls einige shiitische Gelehrte Bücher schrieben, in welchen die Verfälschung des Korans erwähnt wurde, so beobachteten wir, dass nach der Publikation solcher Bücher, shiitische Gelehrte viele Wiederlegungen bezüglich der Fehler, die darin beinhaltet waren, schrieben. Im gleichen Maße, als beispielsweise ein ägyptischer Gelehrter ein Buch namens Al Furqan im Jahre 1345/1926 veröffentlichte, in welchem er versuchte zu prüfen, dass der Koran verfälscht ist, sich dabei stützend auf sunnitische Überlieferungen, lehnten es die sunnitischen Gelehrten der al Azhar ab und verbannten dieses Buch.
 
Ich wünsche euch viel Spaß beim lesen der kommenden Vorträge über das Thema 'Wurde der Koran verfälscht?'. Denn dies war nur eine kleine Übersicht.
 
Übersetzt und ergänzt: Mohamad.A     Internetseite: Shiat-mohamad.blogspot.com
 
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