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Fragen an einen Muslim


dawedo

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Hallo zusammen,

ich habe eine Aufgabe von meinen Lehrer bekommen, die ein paar Fragen, an einen Muslim beinhaltet. Da ich keinen Muslim privat kenne, wollte ich diese Fragen hier im Forum stellen.

Mir ist bewusst, dass es auch im Islam unterschiedliche Auffassungen und Strömungen gibt, aber für die Aufgabe kein Problem darstellt.

Ich hoffe, dass mir eine (oder mehrere) Personen, authentische, echte und persönliche Anworten geben können.

a. Worauf sollten Christen achten, wenn sie Muslimen begegnen?
b. Wie äußert sich der islamische Glaube im Alltag?
c. In welchem Verhältnis stehen Staat und Glaube für den Muslim?
d. Wie ist die Gewalt islamischer Terroristen einzuordnen?
e. Welche Rolle spielt der Koran für den Muslim?
f. Welche Bedeutung hat Jesus Christus für einen Muslim?
g. Was ist nach islamischer Auffassung am christlichen Glauben falsch?
h. Welche Bedeutung hat die Bibel als ältere Offenbarung Gottes für den Muslim?
i. In welcher Hinsicht ist der Islam besser als der christliche Glaube?
j. Was geschieht mit einem Muslim / mit einem Christen nach dem Tod?
k. Wie kann dem Menschen nach islamischer Auffassung die Schuld vergeben werden? 

Danke im Voraus!

Gruß David

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vor 4 Stunden schrieb dawedo:

Hallo zusammen,

ich habe eine Aufgabe von meinen Lehrer bekommen, die ein paar Fragen, an einen Muslim beinhaltet. Da ich keinen Muslim privat kenne, wollte ich diese Fragen hier im Forum stellen.

Mir ist bewusst, dass es auch im Islam unterschiedliche Auffassungen und Strömungen gibt, aber für die Aufgabe kein Problem darstellt.

Ich hoffe, dass mir eine (oder mehrere) Personen, authentische, echte und persönliche Anworten geben können.

a. Worauf sollten Christen achten, wenn sie Muslimen begegnen?
b. Wie äußert sich der islamische Glaube im Alltag?
c. In welchem Verhältnis stehen Staat und Glaube für den Muslim?
d. Wie ist die Gewalt islamischer Terroristen einzuordnen?
e. Welche Rolle spielt der Koran für den Muslim?
f. Welche Bedeutung hat Jesus Christus für einen Muslim?
g. Was ist nach islamischer Auffassung am christlichen Glauben falsch?
h. Welche Bedeutung hat die Bibel als ältere Offenbarung Gottes für den Muslim?
i. In welcher Hinsicht ist der Islam besser als der christliche Glaube?
j. Was geschieht mit einem Muslim / mit einem Christen nach dem Tod?
k. Wie kann dem Menschen nach islamischer Auffassung die Schuld vergeben werden? 

Danke im Voraus!

Gruß David

Selam Aleykum 

a: Ich weiß nicht, frage lieber einen Christen was er beachtet

b: Man versucht sich an Allahs Gebote und Verbote zu halten und zu versuchen im Alltag keine Sünden zu begehen. Pflichten wie das Gebet müssen rechtzeitig erledigt werden.

c. Es gibt keinen Staat der den Islam repräsentiert. Es gibt keinen perfekten islamischen Staat.

d. Man muss sagen einige der späteren Unrechtmäßigen Khalifen waren auch „Terroristen“. Zum Beispiel Muawiyya und Yezid waren die Vorblider von IS und Taliban. Wir Shiiten sagen uns los von solchen Persönlichkeiten.

e. Der Koran ist Allahs Wort und jeder muss sich an den Koran halten

f. Der Prophet Jesus (der Friede sei mit ihm) ist einer der 5 höchsten Propheten des islam. Er ist ein Prophet des Volkes von Bani Israil gewesen.

g. Ein Beispiel (ich glaube es gibt bei den christlichen Gruppierungen Meinungsverschiedenheiten) ist dass bei den Christen Jesus (as) der Sohn Gottes ist. Das führt zur Unglaube 

h. Die Originale Bibel ist ein himmlisches Buch von Allah. Es wurde mit der Zeit verfälscht und Verse wurde umgeändert, deswegen ist es nicht mehr das Buch Gottes das damals offenbart wurde, sondern eine verfälschte Version

i. Wir glauben daran dass Allah einer ist und keinen Sohn oder Frau hatte. Die Christen schreiben Allah menschliche Eigenschaften zu. Man sollte seine Eltern immer respektieren auch wenn sie zu dir ungerecht sind. Es ist verboten, dass man die Eltern böse anguckt. Der Respekt gegenüber den Eltern spielt im Islam eine große Rolle. 

j. Das kann man nicht allgemein beantworten. Wenn man gläubig war und Rechenschaffende Werke tat kommt in sha Allah ins Paradies.

k. Wenn er Allah um Vergebung bittet. Die Reue muss aber aufrichtig sein und hat viele Voraussetzungen wie zum Beispiel, dass man die Absicht hat, die Sünde nie wieder zu machen

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Am 9.12.2021 um 13:01 schrieb dawedo:

Hallo zusammen,

ich habe eine Aufgabe von meinen Lehrer bekommen, die ein paar Fragen, an einen Muslim beinhaltet. Da ich keinen Muslim privat kenne, wollte ich diese Fragen hier im Forum stellen.

Mir ist bewusst, dass es auch im Islam unterschiedliche Auffassungen und Strömungen gibt, aber für die Aufgabe kein Problem darstellt.

Ich hoffe, dass mir eine (oder mehrere) Personen, authentische, echte und persönliche Anworten geben können.

a. Worauf sollten Christen achten, wenn sie Muslimen begegnen?
b. Wie äußert sich der islamische Glaube im Alltag?
c. In welchem Verhältnis stehen Staat und Glaube für den Muslim?
d. Wie ist die Gewalt islamischer Terroristen einzuordnen?
e. Welche Rolle spielt der Koran für den Muslim?
f. Welche Bedeutung hat Jesus Christus für einen Muslim?
g. Was ist nach islamischer Auffassung am christlichen Glauben falsch?
h. Welche Bedeutung hat die Bibel als ältere Offenbarung Gottes für den Muslim?
i. In welcher Hinsicht ist der Islam besser als der christliche Glaube?
j. Was geschieht mit einem Muslim / mit einem Christen nach dem Tod?
k. Wie kann dem Menschen nach islamischer Auffassung die Schuld vergeben werden? 

Danke im Voraus!

Gruß David

Hallo,

a. Ich weiß nicht.Wir sind alle Menschen,von daher würd ich mal sagen,dass wir uns normal,respektlos und höflich gegenüber anderen verhalten sollten,unabhängig von der Religion.

b. Ich glaub viele denken jetzt einfach nur an das Beten.Aber es ist viel mehr als das.Der Islam deckt wirklich jeden Aspekt unseres Lebens ab.Deswegen ist es schon richtig,wenn man sagt,dass man sich an Gebote und Verbote hält,allerdings denkt man da nicht direkt an Höflichkeit,Respekt,Hilfsbereitschaft usw.Das alles sollte zum Leben eines Muslim gehören.Es ist eher eine Lebensweise,statt eine Liste mit Verboten und Erlaubt.
 

c. Dazu kann ich nicht viel sagen.Ich kann nur sagen,dass ich persönlich nicht glaube,dass irgendein Islamischer Staat den Islam 1zu1 widerspiegelt.
 

d.Wie schon geschrieben wurde,gab es sogar früher kurz nach dem Ableben des Propheten genug Terroristen,die sogar Familienmitglieder des Heiligen Propheten Terrorisiert haben und auch unmenschlich töteten oder gefangen hielten,all das im Namen des Islam.Dass das eben nicht im Sinne des Islams war,brauch ich an der Stelle glaube/hoffe ich mal nicht weiter ausführen zu müssen.Und so geht es weiter,bis wir heute ankommen.Diese "Muslime",die im Namen des Islam Leute zu Unrecht töten,tun dies natürlich auch im Namen des Islam und nehmen sich genannte Personen auch als Vorbilder und folgen wirklich schlimmen Ansichten.Sowas war früher nicht Teil des Islams und heute immernoch nicht.Ich will an der Stelle mal erwähnen,dass die meisten dieser terroristischen Gruppen auch uns Schiiten verfolgen und umbringen.

e.Der Koran ist das unverfälschte Wort Allahs.Allerdings können wird als normale Menschen den Koran nicht wirklich verstehen und brauchen Personen,die uns den Koran auslegen und erklären.Das taten die 14 Unfehlbaren (as) für uns,da nur sie über dieses Wissen verfügen.Deswegen macht es auch keinen Sinn,wenn immer mal wieder Koranverse aus dem Kontext gerissen aufgeführt werden,um zu beweisen,dass der Islam terroristisch und frauenunterdrückend sei.Wenn nichtmal wir Muslime den Koran von alleine verstehen können,dann erst recht nicht die Nicht-Muslime. 
 

f.Jesus ist einer der bedeutendsten Propheten in unserer Religion.Er hat die Bibel von Allah erhalten.Wir glauben,dass er von Allah "zu sich" (hab keine anderen Worte dafür gefunden)geholt wurde,also nicht Tod ist und in der Endzeit zusammen mit Imam Mahdi erscheinen wird.

g.Ein paar Beispiele:

1.Kreuzigung von Jesus

2.Dass Jesus Sohn Gottes oder sogar selbst Gott sei

3.Die Bibel wurde unserer Auffassung nach im laufe der Zeit verfälscht worden.

h.Die Bibel,wie wir sie heute hier haben,hat für uns Muslime keine Bedeutung,da wir eben glauben,dass sie verfälscht ist.

i.Ich denke mal,dass das eine Frage ist,die jeder für sich selber beantworten sollte.Da gibt es nicht die eine Antwort.

j.Allgemein kann man das natürlich nicht sagen.Wir glauben,dass es das  unvorstellbar schöne Paradies und die unvorstellbar schlimme Hölle gibt.Wo wer hinkommt,ist aber sehr kompliziert und darüber hinaus natürlich einzig und allein Allahs Entscheidung,der uns mit der „gerechtesten“ Gerechtigkeit richten wird (hoffe,man weiß,was ich meine).

k.Wenn man eine Sünde aufrichtig Bereut,dann wird diese Sünde In sha‘Allah auch vergeben.Dass die Reue bestimmte Vorraussetzungen hat,wurde bereits erwähnt.Man kann z.B nicht mal eben Alkohol trinken ein auf den „ich bereue das später sowieso,alles halb so wild“.Dass jeder Sünden begeht,ist klar.Es kommt aber auf den Umgang mit der Sünde an.Außerdem werden einem alle vorherigen Sünden vergeben,wenn man zum Islam konvertiert. 

Ich hoffe,ich konnte weiterhelfen.

 

 

 

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Salam,

"Worauf sollten Christen achten, wenn sie Muslimen begegnen?"

Das hängt davon ab, wo Christen Muslimen begegnen. Das ist abhängig vom Kontext.

"Wie ist die Gewalt islamischer Terroristen einzuordnen?"

Solange die Gewalt islamischer Terroristen hauptsächlich andere Muslime trifft und religiöse Gewalt kein Alleinmerkmal von Islamisten ist, sollte das nicht überwertet werden.

"In welcher Hinsicht ist der Islam besser als der christliche Glaube?"

In keiner Hinsicht. (*)

"Was geschieht mit einem Muslim / mit einem Christen nach dem Tod?"

Darüber sind sich weder alle Muslime noch alle Christen einig.

LG,
Kai

(*) Das klingt erst einmal hier im Forum etwas hart, hat aber Gründe, die nicht unter den Tisch fallen sollten:

Eines der Hauptprobleme der Menschheit ist Machtmissbrauch, Korruption, Habgier etc. Leider ist der politische Islam nicht in der Lage Strukturen zu etablieren um diese Probleme wirksam zu bekämpfen.

Das gilt natürlich auch für "christlich kultivierte" Gesellschaften nur stellt sich kein "christlicher" Staat dahin und verkündet dass ja durch die christliche Staatsreligion sicher gestellt ist, dass es keine Korruption, Machtmissbrauch, Menschenrechtsverletzungen,.... geben kann.

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vor 14 Stunden schrieb Saluton:

Salam,

"Worauf sollten Christen achten, wenn sie Muslimen begegnen?"

Das hängt davon ab, wo Christen Muslimen begegnen. Das ist abhängig vom Kontext.

"Wie ist die Gewalt islamischer Terroristen einzuordnen?"

Solange die Gewalt islamischer Terroristen hauptsächlich andere Muslime trifft und religiöse Gewalt kein Alleinmerkmal von Islamisten ist, sollte das nicht überwertet werden.

"In welcher Hinsicht ist der Islam besser als der christliche Glaube?"

In keiner Hinsicht. (*)

"Was geschieht mit einem Muslim / mit einem Christen nach dem Tod?"

Darüber sind sich weder alle Muslime noch alle Christen einig.

LG,
Kai

(*) Das klingt erst einmal hier im Forum etwas hart, hat aber Gründe, die nicht unter den Tisch fallen sollten:

Eines der Hauptprobleme der Menschheit ist Machtmissbrauch, Korruption, Habgier etc. Leider ist der politische Islam nicht in der Lage Strukturen zu etablieren um diese Probleme wirksam zu bekämpfen.

Das gilt natürlich auch für "christlich kultivierte" Gesellschaften nur stellt sich kein "christlicher" Staat dahin und verkündet dass ja durch die christliche Staatsreligion sicher gestellt ist, dass es keine Korruption, Machtmissbrauch, Menschenrechtsverletzungen,.... geben kann.

Du vermischst Staat mit Religion. Er hat nach dem Glauben und nicht nach dem „islamischen“ Ländern gefragt. 

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Salam,

vor 3 Stunden schrieb Ahmed62827:

Du vermischst Staat mit Religion. Er hat nach dem Glauben und nicht nach dem „islamischen“ Ländern gefragt. 

Das ist in islamischen Staaten oftmals nicht zu unterscheiden. Es ist natürlich klar, dass in Staaten/Gesellschaften in denen Muslime einen Großteil der Bevölkung stellen auch islamische Regeln staatstragend sind.

Ich weiss, dass es einen Unterschied zwischen dem "Real-Islam" / den "islamischern Ländern" und der "reinen Lehre" (welcher auch immer) gibt. Aber z.Zt. gibt es leider den Islam in neu nicht ohne eine Art "Repressionsapperat". Dieses muss man eben auch dem Glauben zuschreiben. Und das muss in einer Wertediskussion berücksichtigt werden.

LG,
Kai

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vor 14 Stunden schrieb Saluton:

Salam,

Das ist in islamischen Staaten oftmals nicht zu unterscheiden. Es ist natürlich klar, dass in Staaten/Gesellschaften in denen Muslime einen Großteil der Bevölkung stellen auch islamische Regeln staatstragend sind.

Ich weiss, dass es einen Unterschied zwischen dem "Real-Islam" / den "islamischern Ländern" und der "reinen Lehre" (welcher auch immer) gibt. Aber z.Zt. gibt es leider den Islam in neu nicht ohne eine Art "Repressionsapperat". Dieses muss man eben auch dem Glauben zuschreiben. Und das muss in einer Wertediskussion berücksichtigt werden.

LG,
Kai

Salam,

ob es zu unterscheiden ist, was denn nun Merkmal dieses bestimmten ''islamischen'' Staates ist oder nun tatsächlich vom ursprünglichen Glauben abgeleitet werden ist, ist aber für die Fragen hier nicht relevant. Das ist mit Sicherheit relevant für den einzelnen Beobachtet, der nun wissen möchte, was denn zum Glauben gehört und was vom Machthaber neu hinzu gedichtet wurde.

Aber nichtsdestotrotz verändert ein Machtmissbrauch nichts an der ursprünglichen Lehre. Nur weil Person X ein physikalisches Experiment falsch durchführt, kann man dafür nicht das Experiment verantwortlich machen. Und dasselbe gilt auch für Religion und Religionsanhänger.

Auch zu der Aussage, dass es den Islam ohne Repressionsapparat (oder ein anderes Wort: Machtmissbrauch) nicht gäbe, kann ich nicht Widerspruch erheben. Dazu muss man aber erst auch den Begriff Machtmissbrauch definieren. Machtmissbrauch oder Missbrauch generell ist etwas, das immer bewusst geschieht. 

In anderen Worten sagst du, dass beispielsweise der Iran falsch handle und seine Macht über das Volk missbrauche. Das ist die Kernaussage, wenn du sagst, dass es keinen Islam ohne Regressionsapparat gibt. 

Nun gibt es zwei Möglichkeiten.

a) der Iran weiß, dass er falsch handle, und macht es bewusst

und diesen Fall kann ich als gläubige Person sehr wohl, du aber als nicht-islamische Person nicht ausschließen

b) der Iran weiß gar nicht, dass er falsch handle, tut es aber dennoch

und in diesem Fall kann von Missbrauch gar nicht die Rede sein, da Missbrauch notwendigerweise immer bewusst vonstattengeht.

 

Nun steht aber deine Aussage gegen meine Aussage, du sagst, der Iran handle falsch und ich sage, er macht das nicht. 

Und weißt du, dass nicht jede Meinung gleichwertig sein kann? In unserem Fall kann nur die Person richtig liegen, die mehr fundiertes Wissen über den Islam trägt, denn nur diese Person kann entscheiden, ob der Iran islamgerecht regiert oder nicht. Die Meinung der anderen Person mag zwar schön geschmückt sein, aber sie ist wertlos, solange sie nicht als Maßstab ausschließlich (!) den Islam hat und frei ist von freiheitlich-demokratischen Werten, denn diese sind irrelevant, wenn man bewerten möchte, ob sich ein Staat islamisch verhält, oder seine Macht missbraucht.

Wa Salam

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Salam,

es geht bei diesen Fragen ausschliesslich um die "banale" Aussensicht der Religionen. Und da sind islamistische Staaten halt Schaufenster, was passieren kann, wenn...

In wieweit eine "banale" Aussensicht wirklich "fair" ist, wird einem Verständigen schon deutlich, dass Religion weder notwendig noch hinreichend ist um "unterdrückerische" Systeme zu bilden und aufrecht zu erhalten.

Aber die breite Masse bewertet es gerne einfach, weil es ihr "einfach" erklärt wird. https://de.wikipedia.org/wiki/Ockhams_Rasiermesser.

Aber das findet man überall. Und das durchdringt halt die Meinungsbildung, wie z.B. hier:
https://www.planet-wissen.de/kultur/religion/islam/pwieislamischerfundamentalismus100.html
https://www.bpb.de/politik/extremismus/radikalisierungspraevention/322920/islamismus-salafismus-dschihadismus

Und wenn ein Moslem irgendwie öffentlich mit Islam-Kritik konfrontiert wird und sich das häuft, dann ist das mühsam und nervig immer wieder, immer wieder, immer wieder dieselben "Vorwürfe" abzuwehren. Ich meine - umgekehrt findet es ja nicht statt, selbst dann nicht, wenn man sich in islamistischen Gebieten aufhält.

Ein Versuch, dass zu erläutern findet sich hier:
https://taz.de/Islamkritik/!5728937/
https://library.fes.de/pdf-files/ipg/ipg-2002-2/artmueller.pdf

Es bleibt schwierig bis aussichtslos.

LG,
Kai

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Salam,

vor 12 Stunden schrieb AllahsBesitztum:

In anderen Worten sagst du, dass beispielsweise der Iran falsch handle und seine Macht über das Volk missbrauche. Das ist die Kernaussage, wenn du sagst, dass es keinen Islam ohne Regressionsapparat gibt. 

Nun gibt es zwei Möglichkeiten.

a) der Iran weiß, dass er falsch handle, und macht es bewusst

Das glaube ich nicht. Es ist aber gut, dass Du erkennst, dass es im Iran einen Regressionsapparat gibt, der gemäss der Regel gem. Sure 3, Vers 110 handelt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Gebieten_des_Rechten_und_Verbieten_des_Verwerflichen

vor 12 Stunden schrieb AllahsBesitztum:

b) der Iran weiß gar nicht, dass er falsch handle, tut es aber dennoch

und in diesem Fall kann von Missbrauch gar nicht die Rede sein, da Missbrauch notwendigerweise immer bewusst vonstattengeht.

Es könnte in der Tat hilfreich sein, sich den "Untergang" des Ostblockes genauer anzusehen. "Wir" Deutschen hatten von 1933 bis 1990 zwei repressive Systeme, die gut dokumentiert sind. Und man merkte, was passiert, wenn Repressionsapperate zusammenbrechen. Nationalsozialismus ging nicht ohne Repressionsapperat. Realsozialismus auch nicht. Der/die Machthaber in Weissrussland (Belarus) schaffen es z.Zt. auch nicht ohne. Da brauche ich keinen Blick auf andere Kulturkreise.

Am 7.10.1989 feierte die "DDR" pompös ihren 40. Geburtstag, kraftstrotzend unangreifbar. Gleichzeitig wurde der Exodus der Bevölkerung immer grösser, langsam zerstörten sich die Lebenslügen mehr oder weniger grosser Bevölkerungsschichten, und kein Jahr später war die "DDR" nicht mehr existent. Das lief bei den anderen Ostblockstaaten natürlich nicht ganz so "einfach", denn es gibt kein Westpolen, Westungarn etc.

Und ich glaube, dass wird im Iran irgendwann genauso laufen.

vor 12 Stunden schrieb AllahsBesitztum:

da Missbrauch notwendigerweise immer bewusst vonstattengeht.

Das glaube ich nicht. Denn des einen Terroristen ist des anderen Freiheitskämpfer. Bzw. Missbrauch kann auch ganz ungewollt oder unbewust geschehen.

https://www.deutschlandfunk.de/wir-haben-die-macht-3-3-hilft-vernunft-gegen-missbrauch-100.html

vor 12 Stunden schrieb AllahsBesitztum:

Aber nichtsdestotrotz verändert ein Machtmissbrauch nichts an der ursprünglichen Lehre. Nur weil Person X ein physikalisches Experiment falsch durchführt, kann man dafür nicht das Experiment verantwortlich machen. Und dasselbe gilt auch für Religion und Religionsanhänger.

Das ist ein ganz gefährliche Denk- und Argumentations-Falle, weil man das dann verallgemeinern kann. Der Sozialismus ist gut, und nur weil die Menschen ihn nicht richtig ausgeformt haben, bedeutet das nicht, dass er schlecht ist. Und man ersetze Sozialismus durch Kapitalismus, Zionismus, Nationalismus, Islamismus, Christianismus oder oder oder...

vor 12 Stunden schrieb AllahsBesitztum:

In anderen Worten sagst du, dass beispielsweise der Iran falsch handle und seine Macht über das Volk missbrauche. Das ist die Kernaussage, wenn du sagst, dass es keinen Islam ohne Regressionsapparat gibt.

Ja. Das kann man in der Tat so auslegen. Selbstverständlich muss man, wenn es um islamistische Gesellschaften einen anderen Massstab ansetzen als es der Eurozentrismus vorgibt. Im Falle Iran also seine eigenen Regeln und Gesetze sowie der Verfassung und übergeordnet die "Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam". Und selbst dann werden Missstände im Iran offensichtlich, auch wenn die Sekundärquellen und Nachrichten eher knapp und tendenziös sind.

https://de.wikipedia.org/wiki/Kairoer_Erklärung_der_Menschenrechte_im_Islam
https://de.wikipedia.org/wiki/Primärquelle_und_Sekundärquelle

vor 12 Stunden schrieb AllahsBesitztum:

Und weißt du, dass nicht jede Meinung gleichwertig sein kann?

Na klar. Die eigene Meinung ist meistens der anderen Meinung überlegen. Ausser z.B. man hat keine Meinung und versucht sich entweder aus der Debatte herauszuhalten und/oder wartet bis sich die "Hitzköpfe" die Schädel eingeschlagen haben...

vor 12 Stunden schrieb AllahsBesitztum:

In unserem Fall kann nur die Person richtig liegen, die mehr fundiertes Wissen über den Islam trägt, denn nur diese Person kann entscheiden, ob der Iran islamgerecht regiert oder nicht.

Auch das ist ein Denkfehler. Wie könnte dann ein Nichtjude über den Zionismus debattieren? Ein Nichtmediziener über Covid-19? Man braucht kein fundiertes Wissen über den (schiitischen) Islam zu haben um die systemischen Missstände im Iran zu erkennen. Es ist vielmehr ein Argument für die Sichtweise, dass man nur genug wissen muss um die Richtigkeit einer These zu erkennen. Ein Dilemma der nichtmuslimischen Islamwissenschaftler. Denn wer kann kein Moslem sein, der den (wahrhaftigen) Islam studiert hat, denn wer den (wahrhaftigen) Islam richtig studiert hat, muss ein Moslem sein.

https://www.br.de/fernsehen/ard-alpha/sendungen/campus/islamische-theologie-universitaeten-studium-100.html

vor 12 Stunden schrieb AllahsBesitztum:

Die Meinung der anderen Person mag zwar schön geschmückt sein, aber sie ist wertlos, solange sie nicht als Maßstab ausschließlich (!) den Islam hat und frei ist von freiheitlich-demokratischen Werten, denn diese sind irrelevant, wenn man bewerten möchte, ob sich ein Staat islamisch verhält, oder seine Macht missbraucht.

Schön gesagt. Hilft nur für die Wahrnehmung des Islams von aussen dauerhaft niemandem. Denn der Islam und die islamische Welt wird hier hoffentlich noch länger aus der Sicht von "freiheitlich-demokratischen Werten" (bzw. Eurozentrismus) betrachtet. Wenn man aber den Zulauf von "anti-islamischen" Gruppen betrachtet, ist es gut möglich dass sich das ändert. Und das wäre nicht gut. Gar nicht gut. Es gibt da auch Zitate von Goethe und saudischen Gelehrten zu dem Thema.

Bitte antworte mir ggf. per PM, da meine Ansichten zwar schön geschmückt sind, aber nicht frei ist von freiheitlich-demokratischen Werten sind und somit hier irrelevant sind... 😕

Aber das ist offtopic und mir zu politisch. Ich bin ja schon berüchtigt für solche Miniessays.

Danke für die Geduld &lG,
Kai

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Lassen wir uns den Islam sich selbst beschreiben. Das wäre der objektivste Weg:

Gewiß, die Religion ist bei Allah der Islam. Doch diejenigen, denen die Schrift gegeben wurde, wurden erst uneinig, nachdem das Wissen zu ihnen gekommen war – aus Mißgunst untereinander. Doch wer Allahs Zeichen verleugnet –, so ist Allah schnell im Abrechnen.

Und wenn sie mit dir streiten (wollen), dann sag: „Ich habe mein Gesicht Allah ergeben, und (ebenso,) wer mir folgt!“ Und sag zu jenen, denen die Schrift gegeben wurde, und den Schriftunkundigen: „Seid ihr (Allah) ergeben?“ Wenn sie (Ihm) ergeben sind, dann sind sie rechtgeleitet. Kehren sie sich aber ab, so obliegt dir nur die Übermittelung (der Botschaft). Allah sieht die Menschen wohl. 

[Sure 3/Vers 19-20]

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  • 1 Jahr später...
Am 9.12.2021 um 13:01 schrieb dawedo:

f. Welche Bedeutung hat Jesus Christus für einen Muslim?

Jeder kann sich die Bedeutung so bilden, wie er es meint, es liegt an jedem selbst. Schon allein unter denen, die sich Christen nennen, gibt es viele Unterschiede, was Jesus Christus bedeuten soll. Beispielsweise werden die Begriffe Menschensohn und Gottessohn durcheinandergewürfelt. Zunächst einmal machen jene, sich als Christen Nennende, aus ihrer Auffassung eher so etwas wie eine politische Partei, wie sie konkurrierend im Verhältnis zu anderen Auffassungen steht, aber sie andererseits innerhalb gewisser Grenzen toleriert. Jesus Christus wird dabei wie eine Art Parteivorsitzender hochgehalten.

 

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