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Wie Das Zdf Stimmung Gegen Muslime Macht


Yamin Naqvi

Empfohlene Beiträge

Von Muslim-Markt am 12. Juli 2007

 

Wie das ZDF Stimmung gegen Muslime macht

 

Muslim-Markt, 12.7.2007 – Es gibt mancherlei Umfragen, bei denen bereits die Fragen als Diskriminierung zu verstehen sind. Noch schlimmer wird es, wenn man dann mit dem Ergebnis Stimmungen schürt.

 

Derzeit läuft auf einer Online-Seite im ZDF eine Umfrage bezüglich Moscheen in Deutschland. Die Frage dazu lautet:

 

„Wie denken Sie über den Bau großer Moscheen in Deutschland?“

 

Als Antwortmöglichkeit gibt es ganze drei Felder:

 

- Der Islam ist eine Religion wie andere auch. Moscheebauten sind eine Selbstverständlichkeit. (liegt bei 26%)

- Die neuen Moscheen sollten nicht zu groß und repräsentativ aussehen (3%)

- Es sollte bei den Gebetshäusern in Hinterhöfen bleiben (liegt bei 71%).

 

Gleich mehrere Muslime haben den Muslim-Markt gebeten in seinem weit verbreiteten Verteiler dazu aufzurufen, an der Abstimmung teilzunehmen, damit sich das Bild verbessere. Der Muslim-Markt hat jene Mails ganz bewusst nicht weitergeleitet, weil wir die Teilnahme an derartigen Hassaktionen gegen den Islam und die Muslime nicht auch noch mit dem Anstrich der Akzeptanz durch die Muslime unterstützen wollen!

 

Man stellen sich einmal folgende Antwortmöglichkeit auf eine entsprechende Frage vor: „Die Synagogen sollten in Hinterhöfen bleiben.“ Der Aufschrei von Verbänden, Vereinen, der Journalistenschar und der Politik wäre sicher! Und wenn dann das Ergebnis auch och so ähnlich ausfallen würde wie jetzt, würden alle darauf verweisen, dass Nazikreise und Antisemiten durch Kettenaktionen zu dem verfälschten Ergebnis beigetragen haben und dass das Ergebnis nicht repräsentativ sei usw.

 

Bei Moscheen ist das nicht der Fall. Es scheint niemanden zu stören, dass der öffentlich-rechtliche Sender, der seine Finanzierung von jedem Bundesbürger sichert, geradezu dazu aufruft, eine verfassungsfeindliche Gesinnung zu unterstützen und als Antwortmöglichkeit zulässt. Genau so hätte man folgende Antwortmöglichkeiten zulassen können:

 

- Ich bin für die Einhaltung des Grundgesetzes auch im Umgang mit dem Islam und den Muslimen. (26%)

- Ich bin zwar für die Einhaltung des Grundgesetzes auch im Umgang mit dem Islam und den Muslimen aber verunsichert. (3%)

- Ich bin dafür, dass das Grundgesetz im Umgang mit dem Islam und den Muslimen nicht beachtet wird (liegt bei 71%).

 

Genau das aber ist faktisch das Ergebnis einer „Umfrage“, die von ZDF initiiert wurde. Demnach wäre Deutschland ein Land von Verfassungsfeinden. Es nimmt wirklich abstruse Züge an, wenn am Ende jenes Hetzprozesses gegen den Islam und die Muslime nur noch Muslime als diejenigen verbleiben, welche zur Einhaltung der verfassungsmäßigen Ordnung aufrufen.

 

Das ZDF wird seine Hände in Unschuld waschen, denn sie haben sicherlich nicht die Antworten angeklickt. Aber manchmal lässt sich ein Schmutz an den Händen nur extrem schwer entfernen.

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#salam#

#salam#

 

Man kann doch einem Sender keine Vorwürfe machen, wenn die Wähler so bescheuert sind...

Bruder, du tust da Unrecht.

Eine gute Umfrage beinhaltet eben auch die gegenteilige Meinung, sonst bräuchte man sie nicht.

Was wäre ein Umfrage über Moscheen, wenn man nicht auch die Ablehnung erfragt?

 

Man kann doch keine Umfrage starten, wo die Optionen so aussehen:

 

1. Finde ich toll, es muss mehr Moscheen geben.

2. Hervorragend, stellt sie in die Mitte der Stadt.

 

Welchen Sinn macht eine so einseitige Umfrage?

 

Ich finde deine Kritik nicht fair.

 

Wa salam

Schafik

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#salam#

 

Ich denke, das ist nicht die Meinung des Bruders, sondern ein Kommentar des Muslimmarkt, oder?

 

Allerdings ist es wohl so, daß solche Umfragen tendenziös sind und die öffentlich-rechtlichen Sender selten gegen den mainstream schwimmen. Nur: was bringen diese Umfragen? Nichts. Außer daß der Gefragte die Illusion hat, seine Antwort könne etwas bewirken.

 

 

Um 22:15 gibt es übrigens mal wieder eine Diskussion im ZDF. Maybrit Illner lädt ein: Herrn Schäuble, Frau Künast, Herrn Mazyek.......

 

#salam#

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#salam#

 

wie die Geschwister des MM bereits angedeutet haben, ist die Umfrage an sich schon Meinungsbildend. Das ist die eigentliche Kritik. Leider sieht man allzu deutlich, dass die meisten Journalisten und Sender mittlerweile das Ziel des Clash of Cultures so vehement verfolgen, dass sie total blind geworden sind.

 

#salam#

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#salam#

Liebe Geschwister,

 

ich möchte in diesem Zusammenhang Folgendes zu bedenken geben: Wir wundern uns über Diskriminierung und mangelndes Verständnis seitens der deutschen Mitbürger.

 

Aber wir wissen: Alle führen das Wort Integration im Munde, dennoch missverstehen viele Integration als Assimalation, d. h. als totales Aufgehen in der "deutschen Kultur", das würde aber heißen Muslime sind dann unsichtbar- wir unterscheiden uns dann nicht durch unser Leben, unsere Kleídung und unsere Gotteshäuser. Das das keinesfall unser Ziel sein kann, ist klar.

 

Aber warum glauben nach einer, auch vom ZDF in Auftrag gegebenen Umfrage, 70 % der Befragten, dass Muslime nicht genug für ihre Integration tun? Ebenfalls 70 % der Befragten in dieser Umfrage stört das Tragen des Kopftuchs gleichwohl nicht. Circa 60 % der Befragten der gleichen Umfrage sagen, dass sie nicht gut informiert sind über den Islam. (Quelle: http://forumamfreitag.zdf.de)

 

Aus der zuletzt zitierten Umfrage kann man ablesen, das mangelndes Wissen auf Seiten der deutschen Mitbürger zu Fehleinschätzungen und Diskriminierungen führt.

 

Die Deutschen brauchen keine Werbespots für Genussmittel, sie brauchen offensichtlich Werbespots für Islam. Nein, im Ernst, wir brauchen mehr Sendungen, die annähernd objektiv über den Islam berichten. Und die wird es nur geben, wenn mehr Muslime an die Sendeanstalten schreiben und sich dafür stark machen. Wir müssen uns einfach mehr einmischen.

 

Wenn ich dann aber lese und natürlich auch höre, dass wir uns in unserer Parallelgesellschaft wohl fühlen, weil wir uns dann ja eigentlich auch ganz gerne von "den Deutschen" abgrenzen, uns nicht einmal richtig deutsch fühlen, dann muss ich allerdings auch fragen: Was wollen wir denn?

 

Sagen wir ja zu unserer Kultur als Parallelkultur, dann müssen wir mit der Diskriminierung leben. Dann bleiben wir ein Stein des Anstoßes, dann passen wir eben nicht ins gleichförmige Bild, sondern sind ein stetes Memento, dass man auch total anders leben kann. Aber dann gibt es natürlich ständig Auseinandersetzungen mit der Mehrheitskultur, die natürlich keine Gesellschaft in der Gesellschaft dulden kann.

 

Wollen wir uns integrieren, dann haben wir halt weniger Probleme mit Nichtmuslimen, aber müssten unsere Lethargie oder besser Nichtteilnahme an dieser Gesellschaft aufgeben und uns konstruktiv einbringen. Wie das aussehen könnte, müsste sich jeder einzelne als auch die muslimischen Verbände überlegen.

 

Beides geht nicht, aber wenn wir die Parallelkultur bewusst leben wollen, sollten wir uns nicht beschweren, dass die Mehrheit der hier Lebenden uns das Leben schwer macht.

 

Wassalam

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Hallo,

als "Deutsche" möchte ich mich auch zu Wort melden.

 

Und Salika, du hast vollkommen Recht! Ich kenne so gut wie keine Sendung, die sich bislang wirklich objektiv mit dem Islam beschäftigt hat, und das ist sehr schade. Es fehlen so viel Informationen, und Unwissen erzeutgt leider oft Ablehnung.

 

Ich persönlich kann es überhaupt nicht verstehen, warum bei der Integration verlangt wird, vollkommen "deutsch" zu werden. Das ist doch Blödsinn. Zu dem nicht richtig deutsch fühlen kann ich leider nicht viel sagen, aber ich kann die Menschen verstehen. Meine Freundin kommt auch nicht von hier und sie fühlt sich hier wohl, aber es ist nicht ihre Heimat. Sie und ihre ganze Familie leben anders und das ist schön so, man sollte doch aufgeschlossen und objektiv an dieses schwierige Thema rangehen. Ich kann als Deutsche doch von niemanden der hier lebt verlangen, dass er auch deutsch leben muss. Jeder hat seine eigene Tradition und Kultur und damit auch seine eigene Lebensweise und das sollte niemanden verboten werden oder deren Leben durch Diskriminierung erschwert werden.

 

Ich finde es schade, dass viele "aufgeschlossene" deutsche Mitbürger immer noch so denken. Wirklich schade.

 

Ganz ganz liebe Grüße

Jessica

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#salam#

 

Nun, ich bin deutsche Muslima, insofern durchaus integriert, und habe mich durch meine Annahme des Islam nicht aus dieser Kultur zurückgezogen. Will sagen, ich habe bereits Jahre vorher bestimmte Erscheinungen dieser Kultur abgelent, andere kann ich nach wie vor akzeptieren.

 

Salika:

Wenn ich dann aber lese und natürlich auch höre, dass wir uns in unserer Parallelgesellschaft wohl fühlen, weil wir uns dann ja eigentlich auch ganz gerne von "den Deutschen" abgrenzen, uns nicht einmal richtig deutsch fühlen, dann muss ich allerdings auch fragen: Was wollen wir denn?

 

Sagen wir ja zu unserer Kultur als Parallelkultur, dann müssen wir mit der Diskriminierung leben. Dann bleiben wir ein Stein des Anstoßes, dann passen wir eben nicht ins gleichförmige Bild, sondern sind ein stetes Memento, dass man auch total anders leben kann. Aber dann gibt es natürlich ständig Auseinandersetzungen mit der Mehrheitskultur, die natürlich keine Gesellschaft in der Gesellschaft dulden kann.

 

Ist denn der Islam eine andere, eine Parallelkultur?

 

Das Leben des Islam kann verschiedene Kulturen bereichern, verändern, ja - aber er ist in jeder Kultur lebbar.

Und eine demokratische Gesellschaft, auch im christlichen Abendland, kann eine Religion akzeptieren und integrieren. Als Teil der Gesellschaft. Nur braucht es dazu einen langen Atem, mehr Wissen, die Bereitschaft unsererseits, dieses Wissen selbst zu erwerben und zu vermitteln, selbst tolerant zu bleiben - und die Bereitschaft der Bürger, dies auch anzunehmen.

Und zu unterscheiden zwischen Kultur (=Traditionen) und dem Glauben.

 

Keiner muß deutsch leben. Keiner muß seine Kultur ablegen - aber jeder sollte andere Kulturen nicht von vornherein ablehnen, sondern sie zunächst mal kennenlernen - und was ihm zusagt, annehmen. Weil einer nach Deutschland kommt, muß er nicht gleich Eisbein mit Sauerkraut mögen oder seine gewohnte Küche aufgeben. Aber er sollte sich doch von Zeit zu Zeit klarmachen, daß auch das Leben hier seine Vorzüge hat. (Die muß es doch haben - warum wäre er sonst hier?)

 

Der Islam ist keine Kultur - er ist in vielen Kulturen zuhause, er kann eine Kultur bereichern, erweitern, indem er ein weiteres, sinnvolles Lebensmodell in dieser Kultur bietet. Wir können auch als Teile dieser Kultur "ganz anders leben", ohne am Rand oder außerhalb zu stehen.

Aber um Ängste - auf beiden Seiten - abzubauen, müssen wir miteinander reden. Also heißt Integration nicht Anpassung, sondern Deutsch lernen. Sprachliche, kulturelle Grenzen abbauen. Nicht Unterschiede verwischen, nicht Kopftuch und Bart ablegen! Die Mauern in den Köpfen müssen weg. Und so dick und undrchdringlich, wie sie oft dargestellt werden, sind diese Mauern nicht.

 

Ist denn der Islam die Mauer? Warum werden wir als konvertierte deutsche Muslimas oft von geborenen Muslimas aus anderen Ländern nicht akzeptiert? Warum besteht da immer eine mehr oder weniger starke Grenze?

 

Deutschland muß Heimat werden für die, die hier leben - gleich warum, wann und woher sie kamen. Dazu braucht es Schritte von beiden Seiten. Aber weder das Verleugnen des Glaubens unsererseits noch das Verbot von Kleidungsstücken staatlicherseits.

 

 

 

Nebenbei: auch wir sollten uns nicht allzusehr von den Medien verunsichern lassen.

Die Femden, nicht anpassungswilligen sind nicht nur Muslime. Nur sind wir halt seit einiger Zeit medienwirksam. Wir sollten selbst unsere Rolle nicht überbewerten, nur weil andere es tun.

 

(in einer nordbadischen Kleinstadt wurde bereits vor zwanzig Jahren, noch zu meiner Schulzeit, eine Moschee gebaut. Natürlich im Industriegebiet, aber das liegt zehn Gehminuten vom Stadtzentrum entfernt. Und kein Mensch stört sich daran.)

 

#salam#

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@ noura67

 

#salam#

Ist denn der Islam eine andere, eine Parallelkultur?

 

Das Leben des Islam kann verschiedene Kulturen bereichern, verändern, ja - aber er ist in jeder Kultur lebbar.

 

Wir haben offensichtlich jeweils einen anderen Kulturbegriff. Ich habe einen erweiterten Kulturbegriff vorausgesetzt und darunter verstanden wie Menschen leben.

 

Du scheinst eher Nation oder Gesellschaftssystem mit Kultur gleichzusetzen, wenn ich dich richtig verstanden habe. Insofern ist der Islam als Religion nicht an eine Nation oder an ein bestimmtes Gesellschaftssystem gebunden. Und dann hättest du Recht mit deiner Einschätzung, dass er in jeder "Kultur" (=Nation/Gesellschaftssystem) lebbar ist.

 

Wenn ich nun vom Leben der Menschen ausgehe, dann ist gibt es meiner Meinung nach aber eine Parallelkultur, die sich von der Dominanz- oder Mehrheitskultur abgrenzt. Als Muslim gibt es keine Beliebigkeit des Handelns für mich, sondern ich unterwerfe mich ethischen Prinzipien, die auf Gottes Geboten basieren. Ich kann nicht tun, was mir gefällt, Damit unterscheide ich mich schon grundlegend von der pluralistischen Gesellschaft, die erlaubt, was gefällt.Der islamische Lebensentwurf manifestiert sich im persönlichen Verhalten, in der Kleidung und im sozialen Leben. Während der Stellenwert der Familie im Islam sehr hoch ist, vermag ich das trotz Anstrengungen in der Familienpolitik in der Mehrheitsgesellschaft nicht zu erkennen.

 

Und zu unterscheiden zwischen Kultur (=Traditionen) und dem Glauben.

 

Du setzt auch Traditionen mit Kultur gleich und weist darauf hin, das Traditionen nicht mit dem Glauben gleichzusetzen sind. Aber gerade die Traditionen führen zu Mauern in den Köpfen, nicht der Glaube, denn da gibt es nur Geschwister im Glauben und eine ummah = Gemeinschaft der Gläubigen unabhängig von Äußerlichkeiten wie Nationalität oder Hautfarbe.

 

Ist denn der Islam die Mauer? Warum werden wir als konvertierte deutsche Muslimas oft von geborenen Muslimas aus anderen Ländern nicht akzeptiert? Warum besteht da immer eine mehr oder weniger starke Grenze?

 

Weil wir als deutsche Muslimas natürlich auch die Traditionen der pluralistischen Mehrheitskultur verinnerlicht haben, besser: gelernt haben, damit umzugehen, treffen wir auf Unverständnis, weil wir auf Muslimas treffen, die meistens aus geschlossenen Gesellschaftssystemen kommen. Und da prallen verschiedene Sozialisationserfahrungen aufeinander. Wir sind in dieser pluralistischen Gesellschaft aufgewachsen, die so stark im Gegensatz zu den Werten gläubiger Muslime steht. Hier hat die Trennung von Staat und Kirche nach einem Zeitalter der Glaubenskriege Tradition, hier ist Religion Privatsache, hier ist die soziale Kontrolle fast auf dem Nullpunkt. Das macht uns suspekt, denn unsere Schwestern aus anderen Ländern haben zum Teil das Gegenteil erlebt.

 

 

Wir können auch als Teile dieser Kultur "ganz anders leben", ohne am Rand oder außerhalb zu stehen.

Das hört sich so an, als ob es einen deutschen oder europäischen Islam geben könnte, da dein Kulturbegriff sehr stark an der Nation und den Traditonen festgemacht wird. Es würde mich einmal interessieren, ob du das für möglich oder auch wünschenswert hältst. Das wäre dann in der Tat das Heraustreten aus der Parallelgesellschaft in die Mehrheitsgesellschaft. Das ist aber mit Deutsch lernen und Religionsfreiheit allein nicht zu schaffen. Da müsste dann erst einmal der Wille der hier in Deutschland lebenden Muslime da sein, sich in dieser Mehrheitsgesellschaft zu engagieren und dort Funktionen anzustreben, die Veränderungen überhaupt erst möglich machen. Das dürfte ein langer, aber kein unmöglicher Weg sein. Aber wollen das die hier lebenden Muslime überhaupt?

 

Wie ich schon sagte, wir müssen uns erst einmal die Frage gefallen lassen, was wir wirklich wollen, Teilhabe an der Mehrheitsgesellschaft oder unser Inseldasein. Ich könnte mir denken, dass es einigen von uns ganz gut in der Parallelwelt gefällt. Die Heimat ist dann eben doch nicht Deutschland, sondern die Religion. Das hört sich fast schon wie eine Utopie an, wenn da nicht die vielen wären, die ihre nationale Identität mit der Religion vermischen.

 

Ich hoffe, du bist mir nicht böse, dass ich noch einmal Stellung zu deinem Beitrag beziehe.

 

Wassalam

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#salam#

 

Warum sollte ich böse sein - könnte ich damit nicht klarkommen, dürfte ich kaum in ein Forum gehen! Und es kann nie schaden, seine eigene Meinung von anderen begutachten und wo nötig kritisieren zu lassen!

 

Das wäre dann in der Tat das Heraustreten aus der Parallelgesellschaft in die Mehrheitsgesellschaft. Das ist aber mit Deutsch lernen und Religionsfreiheit allein nicht zu schaffen. Da müsste dann erst einmal der Wille der hier in Deutschland lebenden Muslime da sein, sich in dieser Mehrheitsgesellschaft zu engagieren und dort Funktionen anzustreben, die Veränderungen überhaupt erst möglich machen. Das dürfte ein langer, aber kein unmöglicher Weg sein. Aber wollen das die hier lebenden Muslime überhaupt?

 

Ob das die Muslime als Gesamtheit wollen, kann ich nicht sagen. Ich hoffe es einfach.....

 

#salam#

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:)

#salam#

 

Inscha Allah muss man aber auch ehrlicherweise zugeben, daß sich viele Muslime nicht am kulturellen Leben beteiligen. So habe ich zum Beispiel bei den Lesungen die ich besuchte, nie einen Moslem gesehen.

 

Auch wenn der Islam eine Kultur, eine Politik und ein eigenes Wertesystem impliziert, so widerspricht das doch nicht der Integration. Khutbas müssen nicht auf Arabisch gehalten werden, man muss sich nicht isolieren vor der anderen Kultur. Denn so stellt man sich selbst ins Abseits.

 

Unser Prophet (saws) lebte zu Beginn in einer kultur, die vollkommen unislamisch war. Doch er isolierte sich nicht, sondern nahm am kulturellen Leben teil. Er redete mit den Menschen, lebte mit ihnen und lehrte sie, statt sie zu meiden.

Ich kenne auch keine Überlieferung, in denen er sie beleidigte, weil sie keine Muslime waren.

 

Wir müssen aufpassen, daß wir nicht eine Art religiöser Arroganz geraden, denn das schadet dem Islam enorm.

 

Wa salam

Schafik

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:)

 

Sprache lernen meint nicht einfach nur, mit einem Minimum von 300 oder 600 Wörtern auszukommen.... für mein Verständnis ist Sprache ein Schlüssel zu einer Kultur, ob nun deutsch oder marokkanisch, iranisch, japanisch.....

 

Deutsch lernen also nicht nur, um einen Aufenthaltsstatus in irgendeiner Form zu erhalten, um sein Leben hier zu organisieren, sondern um einen Zugang zu den Menschen zu haben.

Sollte ich einmal auswandern wollen, müßte ich auch die jeweilige Landessprache lernen - nicht um mich ernähren zu können, sondern um nicht abseits zu stehen. Ganz einfach. Und das erwarte ich auch von jedem, der dauerhaft nach Deutschland kommt. Man kann nicht etwas ablehnen, von dem man nur die schlechten Seiten sieht (und teilweise bewußt sehen will). (Ist dies nicht genau das, was wir "Islamkritikern" usw. hierzulande vorwerfen? Also dürfen wir nicht dasselbe tun!)

 

@Salika:

erweiterter Kulturbegriff: was meinst du damit?

Kultur umfaßt das Zusammenleben der Menschen in einem Staat bzw. im gesamten "christlichen Abendland"; es beginnt in der Familie und hat mit einer Nation, einem Staat nur teilweise zu tun.

 

Und erinnert man sich auch in Deutschland und Europa nur einige Generationen zurück: so viel anders waren die Familienstrukturen damals nicht als heute in islamischen Familien.

Unterschiedlich ist das Verständnis von Freiheit, Vernunft beispielsweise. Oder die Trennung von Staat und Religion....

Nebenbei: eine Partizipation am politischen Leben hatten wir hier schon einmal diskutiert, unter dem Titel: Soll die Hisbollah in den Bundestag? Da findest du manche interessanten Aspekte - schau mal rein, wenn du magst!

 

@Schafik:

Die erstaunten Blicke der Leute, die gestern eine Muslima im Bonner Münster sahen..... #rose#

 

#salam#

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Selam an alle,

 

zu dem Thema der öffentlich Rechtlichen Medien und ihrer Verantwortung bei der Gestalltung von Dokumentationen oder Umfragen,dürfen wir niemals vergessen ,das wir in einem fremden Land leben.Und das sich selbst ein optimaler Ausländer ,welcher die Verfassung und Gesetze des jeweiligen Landes einhällt nur soweit integrieren kann ,wie er auch akzeptiert wird und willkommen ist.Ich möchte nur an die grausamen Taten in Solingen und Rostock erinnern wo ganze Familien verbrannt wurden.Oder was für mich persönlich immer unbegreiflich bleiben wird , ist das der Deutsche Staat mit der Erlaubnis zur Parteigründung der NPD von exstraflingen und Wiederholungstätern zugestimmt hat und solch eine Parte ,welche ihre Weltanschauung noch aus dem dritten Reich hat ,zusätzlich jährlich mit rund 600,000€ jährlich unterstützt wird,da sie im Landtag vertreten ist.selbstverständlich dürfen wir keinesfalls die neuen Generationen alle über einen Kamm ziehen,aber ein LAnd mit solch einer Geschichte sollte zumindest etwas vorsichter sein in diesem Thema und eine Ausnahme in der Ausübung ihrer Demokratie machen.Denn Demokratie sollte man keinesfalls mit Menschenrechten ,wo soziale und humane Leitlinien zum Schutze verschiedenster Kulturen in einer Gesellschaft die Grenzen bilden sollten gleichsetzen.Denn die NSDAP war auch ein Produkt der Demokratie.Das in den Medien seid einigen Jahren indirekt und mit der Kunst der Rethorik Hass geschürt wird ,ist mir sehr offensichtlich.Die Zionisten sind schlau,da sie sich gut organisieren und alle aus einem Mund reden und in einem breiten Spektrum der verschiedenen Gesellschaftlichen Schichten vertreten sind .Sie lassen es einfach nicht mehr zu ,das man mit ihnen so umgeht und handeln dagegen zielstrebig.Wir müssen uns bilden ,organisiseren und handeln !!!

 

wa salam

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#salam#

@ noura67

 

zu allererst vielen Dank für deinen Hinweis auf die Diskussion über politische Beteiligung.

 

erweiterter Kulturbegriff: was meinst du damit?

Kultur umfaßt das Zusammenleben der Menschen in einem Staat bzw. im gesamten "christlichen Abendland"; es beginnt in der Familie und hat mit einer Nation, einem Staat nur teilweise zu tun.

 

Zunächst einmal:

 

Es gibt einen engen Kulturbegriff, der unter Kultur nur Kunst und Geisteskultur versteht.

 

Dann gibt es einen Kulturbegriff, der Nation oder Traditionen mit Kultur gleichsetzen möchte.

 

Beide Kulturbegriffe sind mir zu eng.

 

Ich verstehe unter Kultur die Regularien im äußeren und inneren Verhalten von Menschen, wobei Kultur nicht nur diese Regularien, sondern auch Werte umfasst.

 

Für mich ist Kultur umfassender als eine Nation oder das so genannte "christliche Abendland", das sich ja eben nur auf bestimmte Traditionen stützen möchte, wobei die Grundlagen der europäischen Kultur nicht nur im christlichen Mittelalter, sondern auch im antiken Griechenland zu suchen sind.

 

Fraglich ist für mich auch, ob ein Sprachraum mit einem Kulturraum gleichzusetzen ist.

 

Ich glaube nicht, dass die Sprache das Hauptproblem der kulturellen Verschiedenheit ist, so wichtig sie für die Teilnahme an einer Gesellschaft ist.

 

Nein, es geht um die Dominanz von Verhaltenregularien und Werten.

 

Für mich gibt es eine islamische Kultur, denn der Islam formt den ganzen Menschen,innerlich und äußerlich und gründet auf fundamentalen Werten.

Dass sich Nationales und Traditionen mit dem Islam vermischen, halte ich eher für eine negative Entwicklung.

 

In Europa wie im gesamten Westen ist der Islam eine Minderheitskultur und soll möglichst total in der Mehrheitskultur aufgehen.

Nur dass diese Mehrheitskultur inzwischen Probleme hat, sich auf gemeinsame Werte zu besinnen, da eine Wertebeliebigkeit in der pluralistischen Gesellschaft eingetreten ist. Alles ist möglich, alles ist erlaubt.

Und in dieser Situation bleiben Muslime in Deutschland mit einem gigantischen deutschen Wortschatz dennoch die anderen, da sie ein geschlossenes Wertesystem haben und auch ein anderes äußeres und inneres Verhalten zeigen.

 

Gerade dieses Anderssein halte ich für eine Chance und möchte Bruder Israfil Recht geben:Was den Muslimen fehlt ist Bildung, Organisation und eine bessere Selbstdarstellung. Moderne Medien müssen ja nicht nur das Werkzeug der Mehrheitskultur bleiben. Wenn wir uns unsichtbar und unhörbar machen, lieber leiden als aktiv zu werden, dann dürfen wir auch nicht jammern. Jeder Weg von tausend Meilen beginnt mit dem ersten Schritt!

 

Wassalam

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