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Christen wählen Islamisten


Yamin Naqvi

Empfohlene Beiträge

Von Muslim-Markt am 21. Juli 2007

 

Christen wählen Islamisten

 

Muslim-Markt, 21.7.2007 – Während in Deutschland die Wahrung der angeblich christlich-abendländischen Werte letztendlich nur einen verklausulierten Kampf gegen den Islam und die Muslime ausdrückt, unterstützen Christen im Morgenland die Muslime gegen die westliche Welt. Da kann man schon einmal etwas durcheinander kommen.

 

Wie immer die heutige Wahl in der Türkei ausgehen wird, eines steht schon im Vorfeld fest. Die absolut überwiegende Mehrheit der rund 100.000 türkischen Christen wählen die AKP, die so genannte „islamistisch“ Partei des Erdogan, weil diese die Christen im Land mit Abstand am besten behandelt! Hingegen unterstützt die Westliche Welt andere Parteien, laizistische, nationalistische und sich sozialistisch nennende antireligiöse Parteien bis hin zum türkischen Militär, dessen Putsch sie einer zu großen Machtfülle der „Islamisten“ vorziehen würde. Diese Diskrepanz erscheint auf den ersten Blick äußerst verwirrend, ist aber gar nicht so einmalig. Schon in Palästina standen und stehen die Christen auf der Seite der „Islamisten“ gegen die zionistischen Besatzer, und das schon seit Jahrzehnten. Praktizierende muslimische und christliche Nachbarn kommen Bestens miteinander aus. Probleme gibt es immer nur mit Pseudopraktizierenden auf beiden Seiten.

 

Den Vogel an scheinbarer Unverständlichkeit schießt diesbezüglich aber derzeit zweifelsohne der Libanon ab. Dort belagert die Hizbullah zusammen mit mehreren anderen muslimischen und christlichen Parteien den muslimischen Ministerpräsidenten, der nur noch von der westlichen Welt unterstützt wird. Nicht einmal der christliche Präsident des Libanon steht auf dessen Seite, dafür aber alle Präsidenten eines Europa, das die angeblich christlich-abendländischen Werte verteidigen will, auch im Libanon. Die Welt scheint auf dem Kopf zu stehen.

 

Die Gesamtproblematik bezieht sich aber gar nicht auf den Konflikt mit Muslimen allein. Auch das orthodoxe Russland arbeitet derzeit viel lieber mit muslimischen Ländern zusammen, als mit Herrenmenschen des angeblich christlichen Abendlandes, die glauben der ganzen Welt den Raubtierkapitalismus aufzwingen zu müssen. Andere Beispiele aus anderen Ländern würden dieses scheinbar verwirrende Bild nur ergänzen und erweitern.

 

So lange man nicht die wahren Absichten hinter den vorgeschobenen Worten erkennt, so lange man den Kulturkampf gegen den Islam und die Muslime als „Verteidigung“ der angeblich christlich-abendländischen Werte versteht, so lange wird man die oben genannten verwirrenden Szenarien nie verstehen können, und es wird immer der Geschmack der Irreleitung das eigene Denken trüben. Erst wenn man die wahren Fronten kennt, die wahren Interessen und die wahren Machtverhältnisse, besteht die Hoffnung, die Geschehnisse in der Welt geeignet einstufen zu können.

 

Derzeit versucht eine Clique von Herrenmenschen in der Westlichen Welt unter dem Deckmantel von „Freiheit und Demokratie“ und unter dem Vorwand angeblich christlich-abendländischen Werte verteidigen zu wollen, die gesamte Welt zu beherrschen. Dieser Herrschwahn hat teilweise faschistische Ausmaße angenommen und bedroht nicht nur die muslimische Welt sondern zunehmen die westliche Welt selbst. Oberster Befehlshaber jener Herrscherclique ist George Bush; zumindest augenscheinlich. Gestern hat jener Bush etwas zugegeben, was JEDEN Normalbürger ziemlich viele Jahre hinter Gitter gebracht hätte. Mit seinem Verbot für Folter und seinem Erlass, die Genfer Konventionen einzuhalten, hat er nunmehr auch offiziell zugegeben, Jahre lang Folter zugelassen und die Genfer Konventionen mit Füßen getreten zu haben. Solch ein Eingeständnis eines Massenkriminellen führt aber nicht etwas dazu, dass der Mann zumindest geächtet wird, sondern zum Applaus seiner Lakeyen in Europa. Die extrem den Weltfrieden gefährdenden Züge dieses Systems wird aber die Welt noch viel dramatischer als bisher in den nächsten zwölf Monaten zu spüren bekommen. Ein Dick Cheney, der befürchten muss nach seiner Amtszeit wegen Hochverrats und Massenmord hingerichtet zu werden, wird alles daran setzen, seine Macht nicht zu verlieren. Selbst wenn die restliche Welt um dessen Verbrechen noch zweifelt, so dürften sie ihm selbst doch hinreichend bekannt sein.

 

In Europa herrschen an vielen Orten ebenfalls Cliquen, die sich jenem faschistischen Weltherrschaftssystem der Wallstreet bedingungslos unterworfen haben. Auch sie missbrauchen das Christentum als Deckmantel im Kampf gegen alle antikapitalistischen Strömungen! Zuweilen treten sie aber auch im Kleid von „Freiheit und Demokratie“ oder sogar im Kleid von Rechtsradikalen auf, immer mit dem gleichen Ziel, Muslime verbal und tatsächlich zu verprügeln.

 

Der Islam ist die einzige in der Welt verbliebene Ideologie, die dem Kapitalismus ernsthaft Paroli bieten kann. Mit der Forderung nach Gerechtigkeit ist sie der natürliche Feind des Kapitalismus, welcher den Wert „Gerechtigkeit“ immer bekämpfen muss, um weiter existieren zu können. Dabei hat dieser Kampf sehr vielfältige Dimensionen. Einerseits versucht man den Islam direkt zu bekämpfen, indem man ihn als Feindbild öffentlich wirksam etabliert und alle Muslime dazu. Hinreichende Söldner des Kapitalismus an den Waffenfronten wie auch an den Schreibfronten werden durch das Kapital entlohnt. Andererseits versucht man den Islam selbst von innen zu pervertieren, indem man USAmas etabliert, die einen von den USA gelenkten und kontrollierten „Feindislam“ jeweils zur geeigneten Zeit bei Bedarf in den Medien präsentiert.

 

Und sehr viele Söldner sind an allen Fronten kaufbar, und verkaufen sich gerne – wie Prostituierte – an den Raubtierkapitalismus. Seinen es plumpe Islamhasser, seien es intellektuelle Antideutsche in Deutschland, seinen es Rechte oder Linke, die Besatzungen rechtfertigen, jene Söldner treten in sehr unterschiedlichen Kleidern auf.

 

Eines der Probleme des Raubtierkapitalismus besteht aber darin, dass eine ihrer Glaubensdoktrinen, dass jeder Mensch käuflich sei, nicht zutrifft. Immer mehr Menschen wehren sich unter Juden, Christen, vielen anderen Religionen und Nichtreligionen und vor allem eben unter Muslimen. Und mit jenen Muslimen schließen sich die Wahrheitsliebenden Christen und auch Juden im Morgenland zusammen. Jenen Muslimen nähert sich auch die orthodoxe Kirche Russlands an. Mit jenen Muslimen wollen auch Chinesen und Inder gerne Geschäfte tätigen, weil sie darin eine tragfähige Zukunft sehen.

 

Das reale Ergebnis der in den Faschismus abdriftenden Welt ist mehr als nur deutlich an einem bedeutsamen Aspekt ablesbar: Der „Führer“ der „freien westlichen Welt“ ist das verhassteste Staatsoberhaupt der ganzen Welt und kann kein Land besuchen, ohne dass es massive Proteste gegen ihn gibt, auch im Ländern seiner engsten Lakeyen. Und der zum Feind Nummer eins der westlichen Welt erklärte Präsident des Iran gilt als einer der beliebtesten Politiker in den Völkern der Entwicklungsländer in Afrika und Asien.

 

Die Türkei hat gerade erst ein wichtiges Energieabkommen mit dem Iran geschlossen, was dem obersten Kapitalismushüter überhaupt nicht passte, und Russland baut nunmehr weiter am Atomkraftwerk im Iran. Europa als kapitalistisches Exportsystem kann zwar noch gut mit der noch bestehenden Qualitätsüberlegenheit der eigenen Produkte glänzen, aber das Marketing ist mehr oder minder zusammengebrochen, da jeder Käufer sofort absprigt, sobald eine halbwegs vernünftige Alternative in den Ländern Asiens gefunden wird, die ihre Waren nicht zusammen mit den Allgemeinen Geschäftbedingungen des Kapitalismusexports verbinden.

 

Die wahren Fronten dieser Welt sind nicht Christentum und Judentum gegen Islam, sondern Raubtierkapitalismus in wechselnden Gewändern gegen alle gerechtigkeitsliebenden Menschen aller Religionen und Völker. Die Tatsche, dass die Mehrheit der Christen in der Türkei die „Islamisten“ wählen, ist ein Beleg dafür, dass Muslime, Christen und auch Juden gemeinsam Hand in Hand die wahre heutige Bedrohung der Welt überwinden können. Und in Deutschland wählen praktizierende Muslime auch am liebsten diejenigen Partei, die mit ihrer Politik christliche Ideale der sozialen Gerechtigkeit und des Friedens in der Welt am ehesten vertritt und nicht diejenigen, die den Namen des Christentums für einen unbarmherzigen und unmenschlichen Raubtierkapitalismus missbrauchen und die Welt mit Soldaten überziehen wollen.

 

[Quelle: Muslim-Forum]

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sie werden im Muslim-Markt-Forum veröffentlicht. Die Journalisten berichten öfters über das Forum und die Betreiber - allerdings nur negatives. Man pickt sich eben das heraus, was man am Besten für den Kampf der Kulturen gebrauchen kann. Niemals würde ein westlicher Journalist auf die Idee kommen, solche Texte aus dem MM zu zitieren. Einige Ausnahmen gibt es aber, z. B. "Freace" und die "Junge Welt". Aber die lesen nur sehr wenige.

 

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