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Beruf: Waffenhändler


IslamicREV

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Abschnitt aus einem Artikel von Uri Avnery

 

(...)

 

Als ich noch ein Kind war, wurde mir beigebracht, die verachtenswertesten Leute seien die Waffenhändler. Er unterscheidet sich von allen andern Händlern, weil seine Ware der Tod sei. Sein Reichtum ist von Blut befleckt. Der Titel „Waffenhändler“ war zu jener Zeit eine große Beleidigung, ja, eine der schlimmsten. Eine Person würde sich nie selbst als Waffenhändler vorstellen, genau so wenig wie ein angeheuerter Killer dies zugeben würde.

 

Die Zeiten haben sich geändert. Der Waffenhändler ist inzwischen eine angesehene Person. Er kann eine Berühmtheit sein, das Objekt von Verherrlichung bei der Boulevardpresse, ein Freund von Politikern, ein großzügiger Gastgeber von Regierungsmitgliedern.

 

Waffen haben ihr eigenes „Leben“. Sie wollen ihr Potential realisieren. Ihre Aufgabe ist es zu töten. Ein General, dessen Arsenal gefüllt ist, neigt dazu, über einen „Krieg in diesem Sommer“ oder „einen Krieg in diesem Winter“ zu phantasieren.

 

Das Tötungspotential der Waffen wird ständig „besser“ und ihre Produzenten benötigen Versuchsfelder. Vor ein paar Tagen enthüllte einer unserer Generäle im Fernsehen, dass nach einem amerikanisch-israelischen Abkommen die israelische Armee verpflichtet sei, dem amerikanischen Militärestablishment über die Effektivität aller Arten von Waffen zu berichten. Zum Beispiel über die Genauigkeit der „intelligenten“ Bomben und das Funktionieren der Flugzeuge, der Raketen und Drohnen, Panzer und all der anderen Instrumente der Zerstörung in unseren Kriegen.

 

Jede „gezielte Tötung“ im Gazastreifen oder die Verwendung der Streubomben im Libanon dienen auch diesen Tests. Die Einebnung eines Stadtteils in Beirut, der Tod von Frauen und Kindern als „Kollateralschäden“, die anhaltende Amputation von Körperteilen durch die Streubomben im Süden des Libanon - all dies sind statistische Fakten, die die amerikanische Rüstungsindustrie wissen will, damit sie ihre Waren verbessern kann.

 

 

Ein Deal ist ein Deal, und Waren sind Waren.

 

IN DERSELBEN Woche, in der der riesige Waffenhandel angekündigt wurde, sprach Ehud Olmert von einem Dialog ( zeitlich unbegrenzt) über (unverbindliche) Prinzipien für einen Endstatus. Condolezza Rice schwirrte schon wieder lachend und redend, sich küssend und redend durch die Hauptstädte der Region.

 

Saudi Arabien gibt einen Wink, dass vielleicht , vielleicht es bereit sei, bei dem womöglich im Herbst stattfindenden „Friedenstreffen“ sich mit Israel an einen Tisch zu setzen. Das war auch beabsichtigt, um es dem Kongress (d.h. der Israel-Lobby) leichter zu machen, den Waffenhandel abzuschließen.

 

Bushs Leute haben zum zigsten Mal angekündigt, dass jetzt ein „Fenster der Gelegenheit“ offen steht. ( nicht ein „Tor der Gelegenheit“, nicht eine „Tür der Gelegenheit“, sondern nur ein Fenster.) Als ob Fenster dafür bestimmt seien, dass man sie durchschreitet. Sind sie nicht fürs Hinausschauen bestimmt?

 

Quelle: http://zmag.de/artikel/weise-elefanten

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