Jasmina Geschrieben 8. August 2007 Melden Teilen Geschrieben 8. August 2007 Salamu 3aleikum, Haare optimieren Brötchenteig Aus asiatischen Menschenhaaren oder aus Schweineborsten gewinnen Backmischungs-Hersteller den Eiweißbaustein Cystein. Was steckt dahinter? Das "Mehlbehandlungsmittel" Cystein verhindert, dass der Teig an Maschinen kleben bleibt. Er sorgt dafür, dass Backwaren im Ofen ihre Form behalten und duftet nebenbei auch noch appetitlich nach frisch gebackenem Brot. Ist das gefährlich? Nein, nur ziemlich eklig. Wo steckt's drin? In Keksen, Brot, Brötchen, Kuchen, kurz: Backwaren aller Art. Wie erkennt man das? Auf verpackten Produkten steht "L-Cystein", "L-Cysteinhydrochlorid" oder "E 920". Wird der Stoff angeblich nur zugesetzt, um Knetmaschinen die Arbeit zu erleichtern, findet sich kein Hinweis. Und beim Bäcker ist Information ohne-hin Mangelware: Offen verkaufte Ware muss nur in Ausnahmefällen gekennzeichnet sein. http://magazine.web.de/de/themen/gesundhei...wir,page=0.html Leckerrr! Wa Salam Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Naynawa Geschrieben 8. August 2007 Melden Teilen Geschrieben 8. August 2007 Hier wird Cystein als Haram eingestuft: http://www.halal-zertifikat.de/enummern/E900-E999.htm Aber ich habe eben einen meiner Arbeitskollegen zum Herstellungsweg des Cysteins gefragt (er ist Chemiedoktorand und arbeitet mit Proteinen) und er meinte das Cystein wird durch Hydrolyse (=chemische Reaktion) aus Kreatin gewonnen Und bei wiki habe ich eine Bestätigung gefunden: Cystein kann wie alle Aminosäuren durch Einwirkung von Salzsäure auf Proteine wie Keratin (meist aus kreatinreichen Geweben wie Menschen- oder Tierhaaren oder Federn) durch Hydrolyse gewonnen werden. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Batul Geschrieben 8. August 2007 Melden Teilen Geschrieben 8. August 2007 Das für Brot und Backwaren asiatisches Menschenhaar entnommen wird hat uns schon damals unser Geschichtslehrer in der 12. Klasse berichtete. Hab das damals als "Schwachsinn" abgetan, konnte so was nicht glauben. Brot und Haare? Igit... aber heute???Was es doch nicht alles so gibt... Schade, es wird immer schwieriger sich auf halale Art und Weise zu ernähren und überhaupt zu leben. Haram wird leicht gemacht und Halal so schwer... Schade LG Batul Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gast abu dawud Geschrieben 8. August 2007 Melden Teilen Geschrieben 8. August 2007 http://www.wacker.com/internet/webcache/de...Cysteine_en.pdf zumindest gibt es mittlerweile auch die möglichkeit der herstellung aus nichttierischen und nichtmenschlichen ausgangsmaterialien. inwieweit das dann unter halal/haram einzustufen ist, muß sich dann zeigen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Haura Geschrieben 13. August 2007 Melden Teilen Geschrieben 13. August 2007 Sollen wir also kein Brot oder Ähnliches mehr vom Bäcker kaufen? Lieber selber machen? Denn meine Kinder nehmen schon sehr gerne deutsches Brot mit zur Schule, weil es praktischer ist. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Haura Geschrieben 13. August 2007 Melden Teilen Geschrieben 13. August 2007 Bin gerade mal beim Bäcker Zarnitz gewesen und habe mich da schlau gemacht. Ich habe dort sogar das Buch mit den Zutatenlisten bekommen, um mich zu erkundigen... Alhamdullillah! Nichts von Cystein oder dergleichen drin. Auch nicht in Kuchen oder so. Aber im ALDI hab ich nur beim Brot geguckt, da war auch alles in Ordnung. Allerdings ist in Cola und Limonaden diese Citronensäure drin, die u.a. aus Schimmelpilzen und Bodenbakterien (zum Teil also gesundheitschädlich) bestehen... Oh Allah! Was wäre passiert, wenn ich mit zu den Unwissenden gezählt hätte... . Salam und noch guten Appetit und danke hier an Jasmina, die sich für uns schlau gemacht hatte! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Nour Geschrieben 25. August 2007 Melden Teilen Geschrieben 25. August 2007 Das für Brot und Backwaren asiatisches Menschenhaar entnommen wird hat uns schon damals unser Geschichtslehrer in der 12. Klasse berichtete. Hab das damals als "Schwachsinn" abgetan, konnte so was nicht glauben. Brot und Haare? Igit... aber heute???Was es doch nicht alles so gibt... Schade, es wird immer schwieriger sich auf halale Art und Weise zu ernähren und überhaupt zu leben. Haram wird leicht gemacht und Halal so schwer... Schade LG Batul salam, lol mal ne frage am rande...wieso ausgerechnet asiatisches menschenhaar? ist ja ekelhaft :S naja es gibt sachen die gibt es echt nicht :S Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gast abu dawud Geschrieben 26. August 2007 Melden Teilen Geschrieben 26. August 2007 @nour weil der %-cystein-gehalt dort am größten ist. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Nour Geschrieben 27. August 2007 Melden Teilen Geschrieben 27. August 2007 achso...ok...danke für die info!! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Haura Geschrieben 27. August 2007 Melden Teilen Geschrieben 27. August 2007 Vorsicht: Habe von einer Nachbarin gehört, sie hätte im LIDL einmal Brot gekauft, wo "Schwein" (sie kann nicht so gut deutsch) drin sein soll. Leider konnte ich mich noch nicht davon überzeugen. Aber eine nette junge Bäckereiverkäuferin hat mir erzählt, dass sie in ihrer gesamten Bäckerlehre nie sowas ähnliches verwenden sollte oder gelesen hat. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gast abu dawud Geschrieben 27. August 2007 Melden Teilen Geschrieben 27. August 2007 Vorsicht: Habe von einer Nachbarin gehört, sie hätte im LIDL einmal Brot gekauft, wo "Schwein" (sie kann nicht so gut deutsch) drin sein soll. Leider konnte ich mich noch nicht davon überzeugen. Aber eine nette junge Bäckereiverkäuferin hat mir erzählt, dass sie in ihrer gesamten Bäckerlehre nie sowas ähnliches verwenden sollte oder gelesen hat. es gibt die verschiedenste brotsorten, vielleicht auch mit speck und zwiebeln. zumindest bein backschop der firma "K***s" gibt es dass Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
breze2 Geschrieben 3. März 2009 Melden Teilen Geschrieben 3. März 2009 Als Bäckermeister und Bäckereiinhaber wurde ich in letzter Zeit des öfteren von Muslimen zu diesem Thema angesprochen. Ich werde versuchen, Ihre Fragen so gut wie möglich zu beantworten. Als Erstes möchte ich das Thema E-Nummern kurz anschneiden. Für die allermeisten Bürger sind E-Nummern erst einmal was Schlechtes. Was aber die meisten nicht wissen ist, daß es sich hierbei auch um eine Auflistung aller Zusatzstoffe für Lebensmittel handelt. So gibt es z.B. die Nummer E300. Dabei handelt es sich um die gefährlich klingende "Ascorbinsäure". Dies ist ein chemische Begriff, umgangssprachlich allerdings wird sie nur "Vitamin C" genannt. Und wie sicher bekannt ist, handelt es sich hierbei um ein lebenswichtiges Vitamin. Sie sehen also an diesem kleinen Beispiel, daß nicht alles was eine E-Nummer hat, automatisch schlecht ist. Bei E 920 handelt es sich um Cystein. Grundsätzliches zum Cystein: Cystein ist bereits von Natur aus in vielen Lebensmitteln enthalten. Der Cystein-Gehalt ist aber in Lebensmitteln nur schwer konkret zu bestimmen, daher wird oft der Gesamtgehalt der schwefelhaltigen Aminosäuren L-Methionin und L-Cystein/L-Cystin angegeben: LebensmittelMethionin / Cystein je 100 g Lachs700 mg Garnelen670 mg Pute, Brustfleisch630 mg Huhn, Brustfleisch620 mg Sojabohnen580 mg Rind, Filet570 mg Cashew-Nüsse380 mg Weizenkeime280 mg Emmentaler250 mg Cystein wird als Mehlbehandlungsmittel eingesetzt. Es trägt zur beschleunigten Mehlreifung bei, was insbesondere bei automatisierten Backvorgängen, beispielsweise für Kekse, von großer Bedeutung ist. Es wird Teigen beigegeben, da es die Klebereigenschaften (natürliche Eiweißstoffe) von Mehl verbessert. Als semiessentielle Aminosäure wird Cystein/Cystin sogar adaptierter Muttermilch zugesetzt. L-Cystein ist in der EU als Lebensmittelzusatzstoff (E 920) ohne Höchstmengenbeschränkung (quantum satis) für Lebensmittel als Mehlbehandlungsmittel zugelassen. Eine Deklaration in fertigen Produkten ist nicht erforderlich. Bei der Gewinnung ist es richtig, daß Cystein früher durch die Einwirkung von Salzsäure auf keratinhaltige Gewebestoffe (Tierhaare und Federn) gewonnen wurde. Aber schon seit einigen Jahren wird Cystein auf synthetische Weise im Labor hergestellt. Haare und Federn haben dabei nichts mehr zu suchen. Mit dieser ausführlichen Erklärung möchte ich Ihnen verständlich machen, daß Cystein, so schlecht sein Ruf auch sein mag, absolut nichts Schlechtes ist!!! Zum Thema: Auszeichnung vom Rohstoffen beim Bäcker Bäckereien, die unverpackte Backwaren verkaufen, sind nicht verpflichtet, Zutatenverzeichnisse anzubringen. Bei den allermeisten Bäckereien sind solche Zusatzstoffe unter dem Sammelbegriff "Backmittel" zusammengefaßt. Unter "Backmittel" versteht man aber auch zugefügte Kleinstmengen an Malz, Milchzucker, Guarkernmehl usw. Aber eben auch Zusatzstoffe wie Cystein oder Emulgatoren (diese müssen nicht chemisch oder künstlich hergestellt sein). Ein gute Bäcker weiß oder kann nachsehen, ob in seinen Back(hilfs)mitteln Cystein enthalten ist. Backmittel werden fast ausschließlich dazu verwendet, um dem Kunden eine gleichmäßige Qualität zu gewährleisten. Mehl ist ein natürlicher Stoff, der jedes Jahr witterungsbedingt völlig andere Backeigenschaften aufweisen kann. So ändert der Backmittelhersteller z.B. je nach Saison die Zusammensetzung seines Produkts, ohne daß sich der Name ändert. Gibt es in einem Jahr Mehle mit schwachem Weizenkleber (im Korn enthaltene Eiweißstoffe Gliadin und Glutenin), so ist im Backmittel natürlicher Weizenkleber zugesetzt um erntebedingte Schwankungen auszugleichen. Ist im nächsten Jahr ein sehr Kleberstarkes Mehl vorhanden, verschwindet der Weizenkleber aus dem Produkt ganz, da es sonst zuviel des Guten wird. Und genau dort kann synthetisch gewonnenes Cystein zum Einsatz kommen: um zu starken Kleber gegenzuwirken. Die Folge von zu hohen Klebereiweißmengen sind sehr kleine Semmeln und Fladen, da sich die Backwaren um Ofen zusammenziehen. Statt Cystein kann ein guter Bäcker aber auch die Knetzeiten verändern oder durch natürlichen, selbst gemachten Sauerteig entgegenwirken. Hier ist es dann Aufgabe des Bäckermeisters, jedes Jahr zur neuen Ernte darauf zu achten, was im Backmittel enthalten ist. Zusammenfassend ist zu sagen: Cystein und Backmittel sind nichts grunsdsätzlich Schlechtes. Im Gegenteil, es handelt es sich, bei einem umsichtigen Rohstoffeinkauf, sogar um natürliche Substanzen. Achja: auch türkische Bäckereien in Deutschland verwenden Backmittel. Denn auch hier erwarten die Kunden eine gleichmässige Qualität. ABER: auf Backmittel kann bei vielen Produkten durch lange Teigreifungen und die richtige Aufarbeitung auch ganz verzichtet werden. Brot ist und bleibt das günstigste Lebensmittel, welches langfristig sättigt und nicht dick macht. Nicht das Brot macht dick, sondern das, was man drauflegt, dazu ißt oder bestreicht. Trotzdem sollte man bei der Wahl seines Bäckers die Augen aufmachen und lieber einmal öfter fragen. Die einwandfreie Qualtität von Backwaren drückt sich oft im Preis aus! Gutes Brot braucht seine Zeit und damit wenig Backmittel! Und da Zeit mehr kostet als einfach mal ein Pülverchen zuzugeben sind gute Backwaren oft etwas teuerer. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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