IslamicREV Geschrieben 20. August 2007 Melden Teilen Geschrieben 20. August 2007 Vor 10 Jahren hatte Samuel Huntington seinen einflussreichen Aufsatz über "Neugestaltung der Weltpolitik" veröffentlicht "Clash of Civilizations", das klingt apokalyptisch, nach Video-Spiel oder Hollywood. Es ist aber, mit einem Fragezeichen versehen, der Titel eines Aufsatzes des Harvard-Professors Samuel Huntington. Erschienen ist der Artikel vor 10 Jahren in der Sommerausgabe des amerikanischen Journals für internationale Politik Foreign Affairs und erzeugte eine so dauerhafte Resonanz wie selten ein Artikel in wissenschaftlichen Zeitschriften. (...) Mit dem Ende des kalten Krieges war dem Westen der Feind verloren gegangen: "Es war: Wir gegen die, und es war klar, wer 'die' waren. Heute sind wir nicht so sicher, wer "die" sind; aber wir wissen, es gibt sie." So brachte George W. Bush die Orientierungslosigkeit in den frühen 90er Jahren einmal auf den Punkt. Huntington bot darauf eine Antwort. Wir, das ist der Westen, und "die", das sind alle Anderen. Was uns unterscheidet, sind unsere Kulturen. Die Kultur ist für Huntington die Grundlage der Neuen Weltordnung. Menschen definierten sich im post-ideologischen Zeitalter wieder über ihre Kultur und identifizierten sich dementsprechend mit kulturellen Gruppen. Merkmale für Kultur sind für Huntington das, was nach seiner Ansicht die Alltagskultur prägt: vor allem Religion, aber auch Sprache, Werte, Sitten und Gebräuche. Kultur ist für Samuel Huntington etwas Vorpolitisches, sie ist statisch und in sich geschlossen. Eine Verständigung zwischen den Kulturen scheint unter diesen Vorraussetzungen kaum möglich zu sein. So sind in einer globalisierten Welt mit einer Vielzahl von Kontakten zwischen den Kulturen die Konflikte zwischen den acht Kulturkreisen dieser Welt fast vorprogrammiert: Kulturen sind die ultimativen menschlichen Stämme, und der Kampf der Kulturen ist ein Stammeskonflikt im Weltmaßstab. In diesem "Stammeskonflikt" sieht Huntington vor allem eine Bedrohung des Westens. Während sich andere Kulturkreise, vor allem der islamische und der chinesisch-asiatische Kulturkreis, auf ihre Kultur besinnen und durch wirtschaftlichen Fortschritt oder Bevölkerungswachstum erstarken, sieht er die kulturellen Werte des Westens sich in multikultureller Beliebigkeit auflösen. Dementsprechend fordert er eine Rückbesinnung auf die westliche Kultur, was die Ablehnung von Immigration und kultureller Heterogenität einschließt. (...) Quelle: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/15/15094/1.html Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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