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Geschrieben

Assalamu Aleykum Liebe Geschwister,

Nennt mich einfach Haidar.

Ich habe ein Anliegen was mich seit Monaten wirklich psychisch extrem bedrückt und verfolgt. Ich habe eine Sünde begangen, die heutzutage Alltag geworden ist, ich aber niemals im Leben gedacht hätte dass ich mal in diese Sünde reinfalle.

Es geht um Zina, es war kein Geschlechtsverkehr im Sinne von Eindringen, aber ich habe über Soziale Plattformen halt, über Videochat eben es getan mit anderen.

Ich kann gar nicht beschreiben, was das für ein Dorn in meinem Auge ist sowas in meinem „Vermächtnis“ zu haben, weil ich eigentlich in meinem Kreis als der Gläubige, Wissende bekannt bin, der 5 mal am Tag betet und die Leute mit Wissen versorgt wenn die Fragen haben.

Ich habe immer als ich es getan habe so geheult, geflehnt und bereut aber es kam wieder dazu und ich frage immer wieder direkt nach Vergebung und habe mir heute hoch und heilig geschworen mit der Hand auf dem Koran es nie wieder zu tun und Allah um Vergebung gebeten. 
Mein Problem ist jetzt folgendes.

Ich bin eigentlich eben einer, der auf Reinheit bzw Keuschheit sehrrr geachtet hat und würde niemals wollen, dass meine zukünftige Frau keine Jungfrau mehr ist bzw kein Zina im höchsten Ausmaß getan hat und jetzt denke ich dass diese Erwartung zu Nichte gemacht wurde, weil ich mir denke okay gott wird mir nicht mehr so eine schicken weil es steht ja auch sinngemäß im Koran, dass ein Unzüchtiger nur eine Unzüchtige heiraten darf.

Meine Frage ist jetzt, ist es mir trotzdem erlaubt eine Gläubige zu heiraten die Keusch ist? Habe ich das überhaupt noch verdient? Sollte ich das meiner Ehepartnerin sagen, weil man soll ja keine Sünden veröffentlichen das ist ja strengstens verpönt?

Und wann weiß ich eigentlich dass Allah mir vergeben hat bzw meine Reue angenommen hat?

Wie kann ich dafür sorgen, dass das in Vergessenheit gerät und ich Abstand von solchen Abscheulichkeiten, generell von Sünden bekomme?

Ich bin schon im vorraus sehr dankbar über eure Nachrichten weil es ist etwas was wirklich sehr auf mir lastet, ich wünschte es wäre einfach nie dazu gekommen und ich könnte das alles löschen, es geht mir so nah das könnt ihr euch nicht vorstellen, ich frage mich wirklich bis heute wie ich da gelandet bin es quält mich fast schon, weil wie gessgt die Leute um mich sehen mich ald extrem gläubig und reden immer davon wie gut ich bin und dann im Hintergrunf zu wissen sowas getan zu haben ist so beschämend und kränkend das ist unglaublich.

 

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Außdem noch zu ergänzen, ich habe auch eine unglaublich große Angst darum dass meine Sünde eventuell irgendwann auffliegen wird. Ich will wirklich nicht dass das irgendwie an die Öffentlichkeit kommt (Ich bin hier sowieso anonym und nicht mit meiner richtigen Identität)

Geschrieben

Salam alaikum,

so etwas kann leider passieren, wenn man nicht vorsorgt in bestimmte Situationen zu kommen, die diese Art von Sünden begünstigen. Wenn ein Mann sehr stark erregt ist, kann es sein, dass sein Verstand gedämpft reagiert, deshalb kannst du jetzt bei klarem Verstand nicht verstehen, wie du so etwas verwerfliches machen konntest. Deswegen u.a. soll man auch Situationen der Versuchung meiden. Du hast dich also leider selbst in eine Situation gebracht, wo es dir leicht fiel deine Hemmungen fallen zu lassen. Dass du es bereust und um Vergebung bittest, ist sehr gut, aber du musst aufpassen, da wenn du erneut in dieselbe Situation kommst (und das liegt in deiner Verantwortung!), es wahrscheinlich wiederholen wirst. D.h. wenn du wirklich diese Sünde verabscheust, sie bereust, dann wirst du in Zukunft inschallah vorsorgen und sie nie mehr begehen und dann ist es so, wie als wäre diese Sünde gelöscht. Allah (swt) ist barmherzig.

Wassalam

Geschrieben

Aleykum Salam,

danke erstmal für deine Nachricht.

Hast du auch eventuell Wissen darüber wie das mit den Themen ist die ich angesprochen habe? Ich hatte ja paar Fragen gestellt nachdem ich geschrieben habe „Meine Frage ist jetzt…“. 
 

 

Geschrieben
Am 29.6.2025 um 13:11 schrieb haidar03:

Meine Frage ist jetzt, ist es mir trotzdem erlaubt eine Gläubige zu heiraten die Keusch ist? Habe ich das überhaupt noch verdient? Sollte ich das meiner Ehepartnerin sagen, weil man soll ja keine Sünden veröffentlichen das ist ja strengstens verpönt?

Salam alaikum,

wenn deine Zukünftige dir sagt, dass sie das vor der Ehe wissen möchte, weil sie auf keinen Fall einen Mann heiraten möchte, der so etwas jemals gemacht hat, dann kannst du das Kennenlernen mit ihr beenden, ohne ihr deine Sünde zu offenbaren. Dieser Fall wird aber eher unwahrscheinlich sein. Du wirst selbst nach einiger Zeit inschallah deine Sünde immer mehr vergessen. Wenn du aufrichtig bereust und es nicht wiederholst, dann wird dir Allah inschallah vergeben und dann ist es so, als hättest du sie nie begangen.

Am 29.6.2025 um 13:11 schrieb haidar03:

weil es steht ja auch sinngemäß im Koran, dass ein Unzüchtiger nur eine Unzüchtige heiraten darf.

Soweit ich weiß, bezieht sich der Vers auf diejenigen, die aktiv Zina begehen und nicht auf die, die bereut haben. Und mit Zina ist unerlaubter GV gemeint, also Unzucht.

Wassalam

Geschrieben

Wa Aleykum Assalam wa Rahmatullah lieber Bruder Haidar,

möge Allah dir inneren Frieden, Licht, Trost und Standhaftigkeit schenken für dein ehrliches Herz und deine schwere Last. Deine Worte sind von tiefem Schmerz durchdrungen und sie sprechen von einem Herzen, das lebt, fühlt, liebt und sich sorgt um seine Nähe zu Allah. Und genau dieses lebendige Herz ist der erste Beweis dafür, dass du nicht von deinem Herrn verlassen wurdest, sondern dass Er dich sieht, dich hört und dich führt, auch mitten im Schmerz.

 

1. Ja du hast gesündigt, aber du bist nicht die Sünde

Der Mensch ist schwach, aber er wurde nicht erschaffen, um vollkommen zu sein. Er wurde erschaffen, um sich immer wieder reumütig seinem Herrn zuzuwenden. Die Sünde ist nicht das Ende. Die Sünde ist ein Ort der Erkenntnis, ein Spiegel, in dem du dein wahres Ich sehen kannst – nicht, um daran zu zerbrechen, sondern um zu wachsen.

Du sagst, du hast geweint. Du hast gefleht. Du hast geschworen. Du hast den Koran als Zeugen genommen. Was glaubst du, was dein Herr über dich denkt in diesen Momenten der Reue? Er ist nicht wie ein Mensch, der dich nachtragend anschaut. Er ist der, der sagt:

“Sag: O meine Diener, die sich gegen ihre eigenen Seelen vergangen haben! Verzweifelt nicht an der Barmherzigkeit Allahs. Wahrlich, Allah vergibt alle Sünden...” (39:53)

Wenn du aufrichtig bereut hast, wenn du dir vornimmst, dich zu ändern, und du darum kämpfst, auch wenn du immer wieder fällstdann ist es nicht die Sünde, die dich definiert, sondern dein Kampf.

 

2. Darfst du eine keusche, gläubige Frau heiraten?

Ja. Ja, du darfst. Und nicht nur das , du bist ihrer würdig, wenn du weiter kämpfst und standhaft bleibst. Der Vers im Koran, den du erwähnst (24:26), spricht nicht von einer absoluten Regel, sondern beschreibt einen Zustand: Derjenige, der in der Unzucht lebt und sie akzeptiert, wird meist jemand ähnlichen heiraten. Aber derjenige, der sich reinigt, bereut und ändert, ist nicht mehr in diesem Zustand.

Der Reine wird zu den Reinen gehören, nicht weil er nie fiel, sondern weil er immer wieder aufsteht.

Du bist kein Gefallener, der unrein bleibt. Du bist ein Reuender, der gereinigt wird durch die Tränen der Reue und das Feuer der Sehnsucht nach Allahs Nähe. Und glaub mir: Allah liebt dich für dein Ringen mit dir selbst.

 

3. Solltest du deiner zukünftigen Frau davon erzählen?

Die Regel ist klar: Verhülle das, was Allah verhüllt hat. Wenn du von Herzen bereut hast, gibt es keine Pflicht, darüber zu sprechen. Es ist sogar besser, du tust es nicht. Denn Allah liebt die Reue und hasst es, wenn man die Sünden verbreitet, sogar über sich selbst. Dein Zustand jetzt ist das, was zählt. Nicht dein Fehler von gestern.

Würde jeder Reuende seine Vergangenheit offenlegen, würde es keine Ehen, kein Vertrauen, kein Licht mehr geben.

Sprich mit Allah, nicht mit den Menschen über deine früheren Dunkelheiten. Er ist dein Vertrauter.

 

4. Woran erkennst du, dass Allah dir vergeben hat?

Wenn du dich verändert hast. Wenn du innerlich zitterst beim Gedanken daran. Wenn du dich schämst und weinst. Wenn du Abstand nimmst von dem, was dich dorthin geführt hat. Wenn du hoffst, obwohl du Angst hast, dann hast du bereits Zeichen der Annahme.

Ein Zeichen der Vergebung ist, dass du die Sünde hasst, die du einst geliebt hast. Wenn du merkst, dass du aufrichtig um Vergebung bittest, dann glaub auch, dass dein Herr aufrichtig vergibt. Nicht erst, wenn du vollkommen bist. Sondern jetzt, während du kämpfst.

 

5. Wie kannst du in Zukunft geschützt sein?

  • Kapital aus deiner Schwäche schlagen. Du kennst deine Schwächen. Also meide alle Auslöser. Social Media? Bildschirm alleine? Langeweile? Isolation? Lösch, block, verlass.

  • Ersetze die Leere. Mehr Quran. Mehr Nachdenken. Mehr Dhikr. Mehr ehrliche Gespräche mit Allah in der Nacht.

  • Lerne dich selbst besser kennen. Deine Sünde war eine Art Notruf deiner Seele. Vielleicht brauchst du Nähe, emotionale Geborgenheit, Sinn. Erkenne den Schmerz hinter dem Fehltritt.

  • Halte dich an die Wahrheit. Sei in der Gesellschaft der Gottesfürchtigen. Nicht die, die dich nur loben, sondern die, die dir ins Herz sprechen.

 

  • Like 1

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