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Hidayah_Rechtleitung


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3.REDE Dr. ABU-ZAHRA

(ASCHURA 2005) übersetzt von einem Bruder

 

 

 

 

In der Angelegenheit der Rechtleitung (HIDAJA) wird unter zwei Dingen unterschieden:

 

Zum einen geht der Rechtleiter (EL-HADI) durch einen göttlichem Auftrag seiner Aufgabe nach وَ جَعَلْناهُمْ أَئِمَّةً يَهْدُونَ بِأَمْرِنا “Und Wir machten sie zu Führern, die (die Menschen nach unserem Befehl leiteten. (21 /73)

 

 

Und zum anderen muss der Mensch die Leitung eines Führers folgen. Deswegen muss der Mensch unbedingt seinen Führer (HADI) kennen, um von dem Licht seiner Führung ein Nutzen zu ziehen. Wenn Allah einen Rechtleiter X bestimmt und jemand aber die Führung Y folgt, dann wird dieser selbstverständlich vom eigentlichen Weg irre laufen.

 

So müssen wir noch bevor wir von den Strahlen der Rechtleitung eines Imams nutzen ziehen, wissen wer dieser Imam bzw. Rechtleiter ist. Also zuerst wissen wer die göttliche Rechtleitung besitzt und dann als zweites den Weg dieser Rechtleitung folgen.

 

Deswegen wird in dem Hadith darauf hingewiesen:

 

 

من مات ولم يعرف امام زمانه مات ميتة الجاهلية

 

„Wer stirbt, ohne den Rechtleiter seiner Zeit zu kennen, wird den Tod eines Unwissenden sterben.“

 

 

Unwissend deshalb, weil er einen Imam gefolgt ist, den nicht Allah bestimmt hat. Einen Imam der in ihm zu Rätsel und Zweifel geführt hat, weil seine Informationen nicht göttlichen Ursprungs waren. Ein nicht von Gott bestimmter Imam ist somit ein Verirrter (THALUN) und Irreführender (MUTHIL), der in Wirklichkeit es eigentlich dringend nötig hat von einem göttlichen Führer recht gewiesen zu werden.

 

Um nicht Opfer der Verirrung zu werden müssen wenden wir uns einer wichtigen Thematik zu und zwar: Die Vollkommenheit (ISMA) eines Rechtleiters (HADI).

 

 

Wir nehmen ein Beispiel an den Rechtschulen unserer sunnitische Geschwister, die einen von den vier Imamen: Abu-Hanifa, Imam Maaliki, Aschafiie und Imam Ahmad ibn Hanbal folgen. Wenn wir unseren Geschwistern nun fragen sollten :

 

Ihr richtet euch in den Angelegenheiten des Rechts (FIQH) nach einen von diesen vier Imamen. Und ihr richtet euch in den Angelegenheiten der Glaubensüberzeugung (AQIDA) nach Abi Hassan Al Aschari, der für die gesamte Sunnahschulen der Imam der Aqida ist.

 

Ich frage euch: Sind diese Imame der ihr euch unterordnet und folgt fehlerfrei „MASUMUN“ oder nicht? Sie werden antworten: Natürlich sind sie nicht fehlerfrei, also „MASUMUN“. Und wenn sie also nicht Fehlerfrei (MASUMIN) sind- und MASUM sein bedeutet frei von Fehlern zu sein- sind bedeutet es also dass es möglich das sie sich irren und Fehler machen.

 

Es kann also sein, dass er dir ein richtiges Urteil (HUKM) oder aber auch ein falsches Urteil gibt. Das bedeutet dass man in den Rechtsfragen oder Glaubensüberzeugungsfragen sein ganzes Leben lang nicht innerlich zufrieden (MUTMAIN) sein kann. Man ist sich nicht sicher, man besitzt keine Gewissheit ob man falsch oder richtig liegt. Das obwohl die Gewissheit ist in Wirklichkeit das tatsächliche Wissen (ILM) bedeutet.

 

Man ist also irritiert, ob das was sie sagen wirklich zu dem Weg Allah- zum Wohlgefallen Allahs führt/ rechtleitet, das man ja sucht. Er selbst (die Sunna-Imame) hat nicht diese Gewissheit, die du eigentlich suchst. Er selbst sagt in manchen Fragen „und Allah weiß besser Bescheid(WA-LLAHU- A`LAM.) Er ist nicht im Stande dir in diesen Fragen eine „wahrhaftige Gewissheit“ HAQQUL-YAQIN oder eine absolute Gewissheit (AINUL-YAKIN) zu vermitteln.

 

Er wird sagen dass er es nicht vermag die Richtigkeit zu garantieren. Deshalb nicht, weil er nicht vor Irrtum gefeit (MASUM) ist. Und in Wirklichkeit sind die Anhänger selbst davon Überzeugt, dass diese Imame nicht frei von Fehlurteilen sind.

 

Wir können deshalb sagen, dass jemand der nicht einen Fehlerfreien Imam, jenen Imam, der durch die Bestimmung Gottes von Fehlern rein gehalten ist, folgt, sein ganzes Leben lang in Zweifel bleibt. Ein ganzes Leben lang bleibt dieser unsicher und in Zweifel über den tatsächlichen Wahrheitsgehalt aller Angelegenheiten des Rechts und in allen Angelegenheiten der Glaubensüberzeugung.

 

Sie sind also nicht im Besitz von Gewissheit sondern im Besitz von Vermutungen (THANN). Die Vermutung aber bildet kein Maasstab wie wir aus den heiligen Versen im Koran ( Sure Yunus 10 / Vers 36) entnehmen können:

 

إِنَّ الظَّنَّ لا يُغْنِي مِنَ الْحَقِّ شَيْئاً

 

„Vermutungen nützen nichts gegenüber der Wahrheit“.

 

Die Wahrheit dagegen bedeutet Gewissheit- und Gewissheit –meint das wirkliche Wissen ILM (HAQQ = YAQIN = ILM). Das Folgen eines Imams der nicht Fehlerfrei ist, hat grundsätzlich nichts mit der Gewissheit am Hut. Und das tatsächliche Wissen, was wir anstreben ist Gewissheit. Einen vor Fehlern nicht gefeiten Führer zu folgen bedeutet Passivität, Skepsis und Zweifel im Wissensbereich.

 

Bevor wir die Frage beantworten, wer der richtige Imam ist können wir sagen dass die Bedingung eines Imamssein auf der Beweisgrundlage der Vernunft, bedeutet das er dich niemals in die Irre und Zweifel führen darf, sondern nur zur Sicheren Wahrheit. Was sonst bedeuten Allahs Worte:

وَ جَعَلْناهُمْ أَئِمَّةً يَهْدُونَ بِأَمْرِن

 

“Und Wir machten sie zu Führern, die (die Menschen nach unserem Befehl leiteten. (21 /73)

 

Allahs Befehl und Rechtleitung ist die Gewissheit und Sicherheit und darf keine Vermutung und Zweifel gründen! Allahs Befehl kennt keine „Ausweichung( INHIRAF) oder Irrleitung (THALAL), vielmehr ist es eine absolute Gewissheit (HAQUL-YAQIN) und der Gerade Weg (SIRATUL-MUSTAQIM) der keine Krümmung kennt. In unseren gebeten ist zum Beispiel die erste bitte an Gott :

 

اهْدِنَا الصِّراطَ الْمُسْتَقِيمَ

 

„Führe uns auf den geraden Weg“

 

 

Und deshalb muss ich auch von Grund auf davon überzeugt sein, dass der der mich (im Auftrag Gottes) führen soll, ein geläutertes, reines von Fehlern Wesen (MASUM)sein muss. Es dürfen ihm keine Fehler unterlaufen und er darf nicht zu Unsicherheit und Verirrung führen. Selbst wenn seine Fehler durch Vergesslichkeit oder ohne Absicht zustande kommen.

 

Das Licht (Weg) eines wahrhaftigen göttlichen Führers zu folgen, führt sicher zum gewünschten Ziel mit der richtigen Adresse.

 

Und wenn ich nicht das Licht der Rechtleitung folge, dann bin ich meiner Verpflichtung (Dienst) gegenüber Allah zu kurz gekommen.

 

Hier ist ein gravierender Unterschied - welches eine Frage der Grundüberzeugung ist- ob ich an einen rechtleitenden Führer glaube, dessen Befolgung zur Wahrheit leitet oder nicht.

 

Der glaube und gleichzeitig die praktische Befolgung eines von Gott bestimmten Führers nennt man WILAYA (Führerschaft).

 

Denn WILAYA bedeutet nichts anders, als diesen von Gott Angewiesenen Imam zu folgen. Das man die gleichen Schritte die der Imam setzt, folgt. Das man auf die Weise seine Gebetswaschung durchführt wie der Imam. Das man auf der gleichen Weise betet, wie der Imam. Das man Gott nach dem gleichen Vorbild des Imams dient. Das man die Erklärungen der Fragen in Glaubensüberzeugung von den Imam nimmt.

 

 

Die Imame geben uns zwar Informationen und Erläuterung für die Glaubensüberzeugungsfragen, für das Verständnis aber ist unser eigner Geist verantwortlich nicht der Imam. Die AQIDA ist nämlich in erster Linie eine Rationelle Angelegenheit.

 

Der Glaube an einen Imam –was auch eine Frage der Glaubensüberzeugung ist- wird nicht nachgeahmt, sondern zunächst rationell begründet. Die Vernunft unterscheidet erst den richtigen von falschen Imam und dann wird erst gefolgt. Denn das Gesetz Gottes (SCHARIA) gibt zwar vor dass man einen Imam der fehlerfrei ist folgen soll, die Vernunft jedoch erkennt diesen.

 

Der rationelle Beweis, ist deswegen stärker als der schriftliche Beweis. Man muss unbedingt vorher im klarem darüber sein, welche Bedingung ein Imam erfüllen muss, um ein Imam zu sein, noch bevor man ihn folgt.

 

 

Hier hat nun Allah den Weg der Führerschaft (WILAYA) bestimmt, damit man die Faktoren der Verirrungen und Abweichungen (INHIRAF) meiden kann. Diese Führerschaft wurde mit zwei Dingen von Allah festgelegt:

 

1. Durch eine Verbindung mit Gott

 

2. Durch eine Verbindung mit Menschen

 

 

 

ضُرِبَتْ عَلَيْهِمُ الذِّلَّةُ أَيْنَ ما ثُقِفُوا إِلاَّ بِحَبْلٍ مِنَ اللَّهِ وَ حَبْلٍ مِنَ النَّاسِ

 

“Erniedrigung überdeckt sie, wo immer sie angetroffen werden, es sei denn, sie stehen unter dem Schutz einer Verbindung mit Gott und einer Verbindung mit Menschen.“ (Sure 3/ 112)

 

 

 

 

Die Verbindung mit Gott ist der Koran und die Verbindung mit den Menschen ist die der Führer Gottes (IMAM). Denn Allah hatte sie zwecks Rechtleitung der Menschen zu Imame bestimmt:

وَ جَعَلْناهُمْ أَئِمَّةً

 

ES GIBT NUR ZWEI WEGE DER RECHTLEITUNG

 

Aus diesem heiligen Vers wird es sehr deutlich, wie eine Rechtleitung funktioniert:

Die eine Rechtleitung ist der Koran und die andere die Rechtleitung eines göttlichen Führer (IMAM).

 

 

Ohne diese beiden Vorgegeben wegen erfährt man keine Rechtleitung.

 

 

Betrachten wir einmal den heiligen Koran. Da heißt es gleich zu Beginn der Sure BAQARA:

 

الم ذلِكَ الْكِتابُ لا رَيْبَ فِيهِ هُدىً لِلْمُتَّقِينَ

„ALIF LAM MIM. Das ist das Buch, an ihm ist kein Zweifel möglich, es ist eine Rechtleitung für die Gottesfürchtigen.“(2/1-2)

 

Mit „Kein Zweifel möglich“ ist die Vollkommenheit, Fehlerlosigkeit (ISMA) des Korans gemeint. Das Buch Gottes der Koran ist das eine der beiden Möglichkeiten der Rechtleitung.

 

Und wir haben bereits gesagt, dass die Bedingung für die Rechtleitung die Vollkommenheit, die Fehlerlosigkeit sein muss. Etwas mit widersprüchlichem und fehlerhaftem Inhalt keine Rechtleitung sondern Fehlleitung ist!

 

 

Über die Vollkommenheit des Korans heißt es weiter:

 

لا يَأْتِيهِ الْباطِلُ مِنْ بَيْنِ يَدَيْهِ وَ لا مِنْ خَلْفِهِ

 

„Falschheit kann nicht daran (Koran) herankommen, weder von vorn noch von hinten…“ (Sure 41 /42)

 

Jeder denkbare Fehler ist im Koran nicht möglich.

 

 

Der Koran erfüllt die Aufgabe der Leitung, wie wir in den Anfangsvers der Sure AL-BAQARA lesen können:

 

هُدىً لِلْمُتَّقِينَ

 

„Rechtleitung für die Gottesfürchtigen“

 

 

Oder an einer anderen Stelle wird es deutlich:

 

إِنَّ هذَا الْقُرْآنَ يَهْدِي لِلَّتِي هِيَ أَقْوَمُ

 

“Dieser Koran leitet zu dem, was richtiger ist…“ (Sure 17 /9)

 

 

Mit Leitung zu dem „was richtiger ist“ meint Allah den geraden Weg (SIRATUL-MUSTAQIM).

 

 

 

WER ZIEHT DEN NUTZEN DIESER RECHTLEITUNG ?

 

Doch für wen ist der Koran eine Rechtleitung? Für jeden? Der Koran trägt die Aufgabe der Rechtleitung, je nach dem Stand (MUSTAWA) des Menschen. Es ist sowohl Rechtleitung für einen Muslim, als auch einen für einen gläubigen (MU*MIN). Wir meinen aber nicht diese beiden Stände. Der eigentliche Stand, der zur Rechtleitung durch den Koran führt, ist der Stand des Gottesfürchtigen bzw. frommen Menschen (MUTAQI).

 

 

Die wirkliche und vollkommene Rechtleitung erfahren somit nur und ausschließlich nur die Gottesfürchtigen (MUTAQIN).

 

Das bedeutet aber nicht, dass wer nicht gottesfürchtig ist, keine koranische Rechtleitung erfährt, nein. Sie werden rechtgeleitet aber auf einer anderen Niveau, was weniger vollkommener ist.

 

 

Denn der Koran ist allumfassend. Er ist Rechtleitung für die Menschen (2/184)

 

هُدىً لِلنَّاسِ

 

und Rechtleitung für die Muslime und Gläubigen. Wir verstehen daraus, das wenn jemand von dem Buch Gottes wirklich rechtgeleitet werden möchte, zunächst erst einmal zu Gottesfurcht (TAQWA) gelangen muss.

 

 

Genau das gleiche gilt für eine Rechtleitung durch den Imam. Die Bedingung dafür ist die selbe, wie die beim Koran, nämlich die Gottesfurcht (TAQWA) im Voraus zu besitzen. Es gibt eine Überlieferung, die das unterstreicht, worin es heißt:

 

لا تَنَالُ وِلايتنا أهل البيت الى بالتقوى

 

„Die Führung durch uns Ahlul-Bayt wird nicht erreicht, es sei denn durch Gottesfurcht.“

 

Im Koran heißt es auch:

 

وَ اجْعَلْنا لِلْمُتَّقِينَ إِماماً

 

„Und mache uns zu einem „Imam“ für die Gottesfürchtigen.“ (25 /74)

 

Es heißt nicht mache mich zum Führer (IMAM) für die Sünder und ausschweifenden (FASIQIN), sondern mache mich zum Führer „für die Gottesfürchtigen“. Denn es ist durchaus möglich das jemand gläubig (MUMIN) ist aber dennoch sündigt und ausschweift (YAFSUQ). Manchmal schützt der einfache Glaube nicht vor Sünden und man kann deshalb nicht von der Rechtleitung nutzen ziehen. Der günstigste Ausgangspunkt um zu der gewünschten und angestrebten Rechtleitung zu kommen ist der Gottesfurcht.

 

Man kann ein Muslim oder Gläubiger sein und trotzdem den verschiedensten Verirrungen unterlegen sein. Wie z.B. wenn man in gewissen Angelegenheiten und Glaubensüberzeugende Fragen Abweichungen in seine Ansichten hat. Obwohl man sich von der eigentlichen Wahrheit nach und nach entfernt, bleibt man noch im Rahmen des Glaubens (DAR-UL-ISLAM) und wird- trotz der verirrten Ansichten- als Muslim bezeichnet.

 

 

Manche können sich das gar nicht Vorstellen und fragen sich: Wie kann es sein, das man ein Muslim ist und gleichzeitig verirrt. Oder wie kann es sein, das man als Gläubiger auch verirrt sein kann? Auch wenn es ein empfindliches Thema ist, handelt es sich dabei um eine reelle Möglichkeit, dass man ein Muslim oder ein gläubiger ist und doch zu einem bestimmten Grad verirrt sein kann.

 

Wenn das nicht so wäre, dann wären alle Gläubigen Menschen auf der gleichen Stufe der Rechtleitung (HIDAYA). Das dies nicht so ist, wissen wir. Wir wissen das es unterschiedliche Stufen der Rechtleitung gibt. Das der einfache Glaube nicht gleich Rechtleitung bedeutet, wird im Koran bestätigt:

 

وَ ما يُؤْمِنُ أَكْثَرُهُمْ بِاللَّهِ إِلاَّ وَ هُمْ مُشْرِكُونَ

 

„Und die meisten von ihnen glauben nicht an Gott, ohne (Ihm trotz ihres Glaubens anderes) beigesellen.“ (Sure 12 / 107)

 

 

Hier sehen wir, das Glaube und gleichzeitig Beigesellung (SCHIRK) möglich ist. In diesem Vers aber ist nicht die Art der Beigesellung (SCHIRK) gemeint, die jemanden aus den Glauben an Gott austreten lässt.

 

Und genauso finden wir viele Leute die sind gläubig sind. Sie glauben an Allah und sie glauben an den Rang von Ahl-ul-Bayt, aber dennoch schlagen sie im Glauben einen anderen Weg ein, als den der Ihnen Allah fest vorgegeben hat.

 

Auch in der Angelegenheit der Rechtsfinder muss man sagen, dass jemand, der einen Rechtsfinder folgt, der nicht die Vorraussetzung bzw. Fähigkeiten erfüllt, ein vom rechten Weg verirrter ist. Deshalb, weil er nicht dem Pfad eines unfehlbaren Imam folgt. Und wenn der Rechtsfinder des öfteren die Liebe zu Ahl-ul-Bayt bekundet und sich von den Feinden der Ahl-Bait distanziert bzw. freispricht, ist es noch lange nicht ausreichend. Denn es gibt genug Beispiele, wo man trotz solcher Lieber, in einer Tragödie verfällt, dass man seine erworbene Kenntnisse des Glaubens, von Feindgesonnenen der Ahl-Bait verleibt hat.

 

 

Wir hatten bereits gesagt, dass die Führerschaft (WILAYA) etwas vorhandenes ist. Einmal ist sie durch Gott (Koran) und einmal durch den Menschen (Imame) gewährleistet. Was zur einer perfekten Rechtleitung fehlt ist eine Gewährleistung aus unserer Seite, die erst funktioniert wenn wir das vorhandene (Koran und Imamat) folgen. Diesen beiden Elementen der Rechtleitung zu folgen nennt man WILAYA.

 

Der Begriff WILAYA hat mit Regentschaft zu tun. Sich der Regentschaft Gott und seine Vertreter (die Imame) unterzuordnen ist mit WILAYA gemeint. Wir unterscheiden deswegen auch zwischen zwei Formen von Befehlsgewalt:

 

 

 

Die gesetzgebende Befehlsgewalt (EL-WILAYA TASCHRIIA) und der seinsgebenden Befehlsgewalt (EL-WILAYA- ATTAKWINIYA). Was unter diesen beiden Formen zu verstehen ist, werden wir Inschallah an anderer Stelle erläutern.

 

 

DER GLAUBE UND DIE GUTEN WERKE

 

Von den besonderen Kennzeichen eine Gottesfürchtigen ist nach der Glaube (IMAN) die guten Taten (EL-AMAL-ASSALEH). Wer an Gott glaubt und gute Taten vollbringt, ist ein Gläubiger (MU’MIN).

 

Die Taten die aus Gottesfurcht ( TAQWA) resultieren sind besser. Solche Taten werden von Allah angenommen und bringen Allahs Zufriedenheit mit sich. Der Vorteil also, den der Gottesfürchtige gegenüber den einfachen Gläubigen ist, das Allah (swt) seine Handlungen anerkennt. Was bei einem einfachen Gläubigen aber nicht selbstverständlich ist. Was aber ist der Beweis dafür? Der Beweis dafür ist im Koran, wo es im Beispiel von QABIL und HABIL heißt:

 

 

إِنَّما يَتَقَبَّلُ اللَّهُ مِنَ الْمُتَّقِينَ

 

“Allah nimmt es an (Taten) nur von den Gottesfürchtigen” (Sure 5 /26)

 

 

 

 

17.50

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

3.REDE Dr. ABU-ZAHRA

(ASCHURA 2005)

 

 

 

 

In der Angelegenheit der Rechtleitung (HIDAJA) wird unter zwei Dingen unterschieden:

 

Zum einen geht der Rechtleiter (EL-HADI) durch einen göttlichem Auftrag seiner Aufgabe nach وَ جَعَلْناهُمْ أَئِمَّةً يَهْدُونَ بِأَمْرِنا “Und Wir machten sie zu Führern, die (die Menschen nach unserem Befehl leiteten. (21 /73)

 

 

Und zum anderen muss der Mensch die Leitung eines Führers folgen. Deswegen muss der Mensch unbedingt seinen Führer (HADI) kennen, um von dem Licht seiner Führung ein Nutzen zu ziehen. Wenn Allah einen Rechtleiter X bestimmt und jemand aber die Führung Y folgt, dann wird dieser selbstverständlich vom eigentlichen Weg irre laufen.

 

So müssen wir noch bevor wir von den Strahlen der Rechtleitung eines Imams nutzen ziehen, wissen wer dieser Imam bzw. Rechtleiter ist. Also zuerst wissen wer die göttliche Rechtleitung besitzt und dann als zweites den Weg dieser Rechtleitung folgen.

 

Deswegen wird in dem Hadith darauf hingewiesen:

 

 

من مات ولم يعرف امام زمانه مات ميتة الجاهلية

 

„Wer stirbt, ohne den Rechtleiter seiner Zeit zu kennen, wird den Tod eines Unwissenden sterben.“

 

 

Unwissend deshalb, weil er einen Imam gefolgt ist, den nicht Allah bestimmt hat. Einen Imam der in ihm zu Rätsel und Zweifel geführt hat, weil seine Informationen nicht göttlichen Ursprungs waren. Ein nicht von Gott bestimmter Imam ist somit ein Verirrter (THALUN) und Irreführender (MUTHIL), der in Wirklichkeit es eigentlich dringend nötig hat von einem göttlichen Führer recht gewiesen zu werden.

 

Um nicht Opfer der Verirrung zu werden müssen wenden wir uns einer wichtigen Thematik zu und zwar: Die Vollkommenheit (ISMA) eines Rechtleiters (HADI).

 

 

Wir nehmen ein Beispiel an den Rechtschulen unserer sunnitische Geschwister, die einen von den vier Imamen: Abu-Hanifa, Imam Maaliki, Aschafiie und Imam Ahmad ibn Hanbal folgen. Wenn wir unseren Geschwistern nun fragen sollten :

 

Ihr richtet euch in den Angelegenheiten des Rechts (FIQH) nach einen von diesen vier Imamen. Und ihr richtet euch in den Angelegenheiten der Glaubensüberzeugung (AQIDA) nach Abi Hassan Al Aschari, der für die gesamte Sunnahschulen der Imam der Aqida ist.

 

Ich frage euch: Sind diese Imame der ihr euch unterordnet und folgt fehlerfrei „MASUMUN“ oder nicht? Sie werden antworten: Natürlich sind sie nicht fehlerfrei, also „MASUMUN“. Und wenn sie also nicht Fehlerfrei (MASUMIN) sind- und MASUM sein bedeutet frei von Fehlern zu sein- sind bedeutet es also dass es möglich das sie sich irren und Fehler machen.

 

Es kann also sein, dass er dir ein richtiges Urteil (HUKM) oder aber auch ein falsches Urteil gibt. Das bedeutet dass man in den Rechtsfragen oder Glaubensüberzeugungsfragen sein ganzes Leben lang nicht innerlich zufrieden (MUTMAIN) sein kann. Man ist sich nicht sicher, man besitzt keine Gewissheit ob man falsch oder richtig liegt. Das obwohl die Gewissheit ist in Wirklichkeit das tatsächliche Wissen (ILM) bedeutet.

 

Man ist also irritiert, ob das was sie sagen wirklich zu dem Weg Allah- zum Wohlgefallen Allahs führt/ rechtleitet, das man ja sucht. Er selbst (die Sunna-Imame) hat nicht diese Gewissheit, die du eigentlich suchst. Er selbst sagt in manchen Fragen „und Allah weiß besser Bescheid(WA-LLAHU- A`LAM.) Er ist nicht im Stande dir in diesen Fragen eine „wahrhaftige Gewissheit“ HAQQUL-YAQIN oder eine absolute Gewissheit (AINUL-YAKIN) zu vermitteln.

 

Er wird sagen dass er es nicht vermag die Richtigkeit zu garantieren. Deshalb nicht, weil er nicht vor Irrtum gefeit (MASUM) ist. Und in Wirklichkeit sind die Anhänger selbst davon Überzeugt, dass diese Imame nicht frei von Fehlurteilen sind.

 

Wir können deshalb sagen, dass jemand der nicht einen Fehlerfreien Imam, jenen Imam, der durch die Bestimmung Gottes von Fehlern rein gehalten ist, folgt, sein ganzes Leben lang in Zweifel bleibt. Ein ganzes Leben lang bleibt dieser unsicher und in Zweifel über den tatsächlichen Wahrheitsgehalt aller Angelegenheiten des Rechts und in allen Angelegenheiten der Glaubensüberzeugung.

 

Sie sind also nicht im Besitz von Gewissheit sondern im Besitz von Vermutungen (THANN). Die Vermutung aber bildet kein Maasstab wie wir aus den heiligen Versen im Koran ( Sure Yunus 10 / Vers 36) entnehmen können:

 

إِنَّ الظَّنَّ لا يُغْنِي مِنَ الْحَقِّ شَيْئاً

 

„Vermutungen nützen nichts gegenüber der Wahrheit“.

 

Die Wahrheit dagegen bedeutet Gewissheit- und Gewissheit –meint das wirkliche Wissen ILM (HAQQ = YAQIN = ILM). Das Folgen eines Imams der nicht Fehlerfrei ist, hat grundsätzlich nichts mit der Gewissheit am Hut. Und das tatsächliche Wissen, was wir anstreben ist Gewissheit. Einen vor Fehlern nicht gefeiten Führer zu folgen bedeutet Passivität, Skepsis und Zweifel im Wissensbereich.

 

Bevor wir die Frage beantworten, wer der richtige Imam ist können wir sagen dass die Bedingung eines Imamssein auf der Beweisgrundlage der Vernunft, bedeutet das er dich niemals in die Irre und Zweifel führen darf, sondern nur zur Sicheren Wahrheit. Was sonst bedeuten Allahs Worte:

وَ جَعَلْناهُمْ أَئِمَّةً يَهْدُونَ بِأَمْرِن

 

“Und Wir machten sie zu Führern, die (die Menschen nach unserem Befehl leiteten. (21 /73)

 

Allahs Befehl und Rechtleitung ist die Gewissheit und Sicherheit und darf keine Vermutung und Zweifel gründen! Allahs Befehl kennt keine „Ausweichung( INHIRAF) oder Irrleitung (THALAL), vielmehr ist es eine absolute Gewissheit (HAQUL-YAQIN) und der Gerade Weg (SIRATUL-MUSTAQIM) der keine Krümmung kennt. In unseren gebeten ist zum Beispiel die erste bitte an Gott :

 

اهْدِنَا الصِّراطَ الْمُسْتَقِيمَ

 

„Führe uns auf den geraden Weg“

 

 

Und deshalb muss ich auch von Grund auf davon überzeugt sein, dass der der mich (im Auftrag Gottes) führen soll, ein geläutertes, reines von Fehlern Wesen (MASUM)sein muss. Es dürfen ihm keine Fehler unterlaufen und er darf nicht zu Unsicherheit und Verirrung führen. Selbst wenn seine Fehler durch Vergesslichkeit oder ohne Absicht zustande kommen.

 

Das Licht (Weg) eines wahrhaftigen göttlichen Führers zu folgen, führt sicher zum gewünschten Ziel mit der richtigen Adresse.

 

Und wenn ich nicht das Licht der Rechtleitung folge, dann bin ich meiner Verpflichtung (Dienst) gegenüber Allah zu kurz gekommen.

 

Hier ist ein gravierender Unterschied - welches eine Frage der Grundüberzeugung ist- ob ich an einen rechtleitenden Führer glaube, dessen Befolgung zur Wahrheit leitet oder nicht.

 

Der glaube und gleichzeitig die praktische Befolgung eines von Gott bestimmten Führers nennt man WILAYA (Führerschaft).

 

Denn WILAYA bedeutet nichts anders, als diesen von Gott Angewiesenen Imam zu folgen. Das man die gleichen Schritte die der Imam setzt, folgt. Das man auf die Weise seine Gebetswaschung durchführt wie der Imam. Das man auf der gleichen Weise betet, wie der Imam. Das man Gott nach dem gleichen Vorbild des Imams dient. Das man die Erklärungen der Fragen in Glaubensüberzeugung von den Imam nimmt.

 

 

Die Imame geben uns zwar Informationen und Erläuterung für die Glaubensüberzeugungsfragen, für das Verständnis aber ist unser eigner Geist verantwortlich nicht der Imam. Die AQIDA ist nämlich in erster Linie eine Rationelle Angelegenheit.

 

Der Glaube an einen Imam –was auch eine Frage der Glaubensüberzeugung ist- wird nicht nachgeahmt, sondern zunächst rationell begründet. Die Vernunft unterscheidet erst den richtigen von falschen Imam und dann wird erst gefolgt. Denn das Gesetz Gottes (SCHARIA) gibt zwar vor dass man einen Imam der fehlerfrei ist folgen soll, die Vernunft jedoch erkennt diesen.

 

Der rationelle Beweis, ist deswegen stärker als der schriftliche Beweis. Man muss unbedingt vorher im klarem darüber sein, welche Bedingung ein Imam erfüllen muss, um ein Imam zu sein, noch bevor man ihn folgt.

 

 

Hier hat nun Allah den Weg der Führerschaft (WILAYA) bestimmt, damit man die Faktoren der Verirrungen und Abweichungen (INHIRAF) meiden kann. Diese Führerschaft wurde mit zwei Dingen von Allah festgelegt:

 

1. Durch eine Verbindung mit Gott

 

2. Durch eine Verbindung mit Menschen

 

 

 

ضُرِبَتْ عَلَيْهِمُ الذِّلَّةُ أَيْنَ ما ثُقِفُوا إِلاَّ بِحَبْلٍ مِنَ اللَّهِ وَ حَبْلٍ مِنَ النَّاسِ

 

“Erniedrigung überdeckt sie, wo immer sie angetroffen werden, es sei denn, sie stehen unter dem Schutz einer Verbindung mit Gott und einer Verbindung mit Menschen.“ (Sure 3/ 112)

 

 

 

 

Die Verbindung mit Gott ist der Koran und die Verbindung mit den Menschen ist die der Führer Gottes (IMAM). Denn Allah hatte sie zwecks Rechtleitung der Menschen zu Imame bestimmt:

وَ جَعَلْناهُمْ أَئِمَّةً

 

ES GIBT NUR ZWEI WEGE DER RECHTLEITUNG

 

Aus diesem heiligen Vers wird es sehr deutlich, wie eine Rechtleitung funktioniert:

Die eine Rechtleitung ist der Koran und die andere die Rechtleitung eines göttlichen Führer (IMAM).

 

 

Ohne diese beiden Vorgegeben wegen erfährt man keine Rechtleitung.

 

 

Betrachten wir einmal den heiligen Koran. Da heißt es gleich zu Beginn der Sure BAQARA:

 

الم ذلِكَ الْكِتابُ لا رَيْبَ فِيهِ هُدىً لِلْمُتَّقِينَ

„ALIF LAM MIM. Das ist das Buch, an ihm ist kein Zweifel möglich, es ist eine Rechtleitung für die Gottesfürchtigen.“(2/1-2)

 

Mit „Kein Zweifel möglich“ ist die Vollkommenheit, Fehlerlosigkeit (ISMA) des Korans gemeint. Das Buch Gottes der Koran ist das eine der beiden Möglichkeiten der Rechtleitung.

 

Und wir haben bereits gesagt, dass die Bedingung für die Rechtleitung die Vollkommenheit, die Fehlerlosigkeit sein muss. Etwas mit widersprüchlichem und fehlerhaftem Inhalt keine Rechtleitung sondern Fehlleitung ist!

 

 

Über die Vollkommenheit des Korans heißt es weiter:

 

لا يَأْتِيهِ الْباطِلُ مِنْ بَيْنِ يَدَيْهِ وَ لا مِنْ خَلْفِهِ

 

„Falschheit kann nicht daran (Koran) herankommen, weder von vorn noch von hinten…“ (Sure 41 /42)

 

Jeder denkbare Fehler ist im Koran nicht möglich.

 

 

Der Koran erfüllt die Aufgabe der Leitung, wie wir in den Anfangsvers der Sure AL-BAQARA lesen können:

 

هُدىً لِلْمُتَّقِينَ

 

„Rechtleitung für die Gottesfürchtigen“

 

 

Oder an einer anderen Stelle wird es deutlich:

 

إِنَّ هذَا الْقُرْآنَ يَهْدِي لِلَّتِي هِيَ أَقْوَمُ

 

“Dieser Koran leitet zu dem, was richtiger ist…“ (Sure 17 /9)

 

 

Mit Leitung zu dem „was richtiger ist“ meint Allah den geraden Weg (SIRATUL-MUSTAQIM).

 

 

 

WER ZIEHT DEN NUTZEN DIESER RECHTLEITUNG ?

 

Doch für wen ist der Koran eine Rechtleitung? Für jeden? Der Koran trägt die Aufgabe der Rechtleitung, je nach dem Stand (MUSTAWA) des Menschen. Es ist sowohl Rechtleitung für einen Muslim, als auch einen für einen gläubigen (MU*MIN). Wir meinen aber nicht diese beiden Stände. Der eigentliche Stand, der zur Rechtleitung durch den Koran führt, ist der Stand des Gottesfürchtigen bzw. frommen Menschen (MUTAQI).

 

 

Die wirkliche und vollkommene Rechtleitung erfahren somit nur und ausschließlich nur die Gottesfürchtigen (MUTAQIN).

 

Das bedeutet aber nicht, dass wer nicht gottesfürchtig ist, keine koranische Rechtleitung erfährt, nein. Sie werden rechtgeleitet aber auf einer anderen Niveau, was weniger vollkommener ist.

 

 

Denn der Koran ist allumfassend. Er ist Rechtleitung für die Menschen (2/184)

 

هُدىً لِلنَّاسِ

 

und Rechtleitung für die Muslime und Gläubigen. Wir verstehen daraus, das wenn jemand von dem Buch Gottes wirklich rechtgeleitet werden möchte, zunächst erst einmal zu Gottesfurcht (TAQWA) gelangen muss.

 

 

Genau das gleiche gilt für eine Rechtleitung durch den Imam. Die Bedingung dafür ist die selbe, wie die beim Koran, nämlich die Gottesfurcht (TAQWA) im Voraus zu besitzen. Es gibt eine Überlieferung, die das unterstreicht, worin es heißt:

 

لا تَنَالُ وِلايتنا أهل البيت الى بالتقوى

 

„Die Führung durch uns Ahlul-Bayt wird nicht erreicht, es sei denn durch Gottesfurcht.“

 

Im Koran heißt es auch:

 

وَ اجْعَلْنا لِلْمُتَّقِينَ إِماماً

 

„Und mache uns zu einem „Imam“ für die Gottesfürchtigen.“ (25 /74)

 

Es heißt nicht mache mich zum Führer (IMAM) für die Sünder und ausschweifenden (FASIQIN), sondern mache mich zum Führer „für die Gottesfürchtigen“. Denn es ist durchaus möglich das jemand gläubig (MUMIN) ist aber dennoch sündigt und ausschweift (YAFSUQ). Manchmal schützt der einfache Glaube nicht vor Sünden und man kann deshalb nicht von der Rechtleitung nutzen ziehen. Der günstigste Ausgangspunkt um zu der gewünschten und angestrebten Rechtleitung zu kommen ist der Gottesfurcht.

 

Man kann ein Muslim oder Gläubiger sein und trotzdem den verschiedensten Verirrungen unterlegen sein. Wie z.B. wenn man in gewissen Angelegenheiten und Glaubensüberzeugende Fragen Abweichungen in seine Ansichten hat. Obwohl man sich von der eigentlichen Wahrheit nach und nach entfernt, bleibt man noch im Rahmen des Glaubens (DAR-UL-ISLAM) und wird- trotz der verirrten Ansichten- als Muslim bezeichnet.

 

 

Manche können sich das gar nicht Vorstellen und fragen sich: Wie kann es sein, das man ein Muslim ist und gleichzeitig verirrt. Oder wie kann es sein, das man als Gläubiger auch verirrt sein kann? Auch wenn es ein empfindliches Thema ist, handelt es sich dabei um eine reelle Möglichkeit, dass man ein Muslim oder ein gläubiger ist und doch zu einem bestimmten Grad verirrt sein kann.

 

Wenn das nicht so wäre, dann wären alle Gläubigen Menschen auf der gleichen Stufe der Rechtleitung (HIDAYA). Das dies nicht so ist, wissen wir. Wir wissen das es unterschiedliche Stufen der Rechtleitung gibt. Das der einfache Glaube nicht gleich Rechtleitung bedeutet, wird im Koran bestätigt:

 

وَ ما يُؤْمِنُ أَكْثَرُهُمْ بِاللَّهِ إِلاَّ وَ هُمْ مُشْرِكُونَ

 

„Und die meisten von ihnen glauben nicht an Gott, ohne (Ihm trotz ihres Glaubens anderes) beigesellen.“ (Sure 12 / 107)

 

 

Hier sehen wir, das Glaube und gleichzeitig Beigesellung (SCHIRK) möglich ist. In diesem Vers aber ist nicht die Art der Beigesellung (SCHIRK) gemeint, die jemanden aus den Glauben an Gott austreten lässt.

 

Und genauso finden wir viele Leute die sind gläubig sind. Sie glauben an Allah und sie glauben an den Rang von Ahl-ul-Bayt, aber dennoch schlagen sie im Glauben einen anderen Weg ein, als den der Ihnen Allah fest vorgegeben hat.

 

Auch in der Angelegenheit der Rechtsfinder muss man sagen, dass jemand, der einen Rechtsfinder folgt, der nicht die Vorraussetzung bzw. Fähigkeiten erfüllt, ein vom rechten Weg verirrter ist. Deshalb, weil er nicht dem Pfad eines unfehlbaren Imam folgt. Und wenn der Rechtsfinder des öfteren die Liebe zu Ahl-ul-Bayt bekundet und sich von den Feinden der Ahl-Bait distanziert bzw. freispricht, ist es noch lange nicht ausreichend. Denn es gibt genug Beispiele, wo man trotz solcher Lieber, in einer Tragödie verfällt, dass man seine erworbene Kenntnisse des Glaubens, von Feindgesonnenen der Ahl-Bait verleibt hat.

 

 

Wir hatten bereits gesagt, dass die Führerschaft (WILAYA) etwas vorhandenes ist. Einmal ist sie durch Gott (Koran) und einmal durch den Menschen (Imame) gewährleistet. Was zur einer perfekten Rechtleitung fehlt ist eine Gewährleistung aus unserer Seite, die erst funktioniert wenn wir das vorhandene (Koran und Imamat) folgen. Diesen beiden Elementen der Rechtleitung zu folgen nennt man WILAYA.

 

Der Begriff WILAYA hat mit Regentschaft zu tun. Sich der Regentschaft Gott und seine Vertreter (die Imame) unterzuordnen ist mit WILAYA gemeint. Wir unterscheiden deswegen auch zwischen zwei Formen von Befehlsgewalt:

 

 

 

Die gesetzgebende Befehlsgewalt (EL-WILAYA TASCHRIIA) und der seinsgebenden Befehlsgewalt (EL-WILAYA- ATTAKWINIYA). Was unter diesen beiden Formen zu verstehen ist, werden wir Inschallah an anderer Stelle erläutern.

 

 

DER GLAUBE UND DIE GUTEN WERKE

 

Von den besonderen Kennzeichen eine Gottesfürchtigen ist nach der Glaube (IMAN) die guten Taten (EL-AMAL-ASSALEH). Wer an Gott glaubt und gute Taten vollbringt, ist ein Gläubiger (MU’MIN).

 

Die Taten die aus Gottesfurcht ( TAQWA) resultieren sind besser. Solche Taten werden von Allah angenommen und bringen Allahs Zufriedenheit mit sich. Der Vorteil also, den der Gottesfürchtige gegenüber den einfachen Gläubigen ist, das Allah (swt) seine Handlungen anerkennt. Was bei einem einfachen Gläubigen aber nicht selbstverständlich ist. Was aber ist der Beweis dafür? Der Beweis dafür ist im Koran, wo es im Beispiel von QABIL und HABIL heißt:

 

 

إِنَّما يَتَقَبَّلُ اللَّهُ مِنَ الْمُتَّقِينَ

 

“Allah nimmt es an (Taten) nur von den Gottesfürchtigen” (Sure 5 /26)

 

 

 

 

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