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Einladung für ein bundesweites Vernetzungstreffen gegen Isla


Gast

Empfohlene Beiträge

Einladung für ein bundesweites Vernetzungstreffen gegen Islamophobie.

> > Das Treffen findet am 23. Juni (17 bis 20 Uhr) in Berlin im Haus der

> > Demokratie statt. Die Organisatoren bitten um Anmeldung (möglichst bis

> > zum 9. Juni), damit sie das Treffen besser vorbereiten können.

> >

> > Marwa Al-Radwany vom Theater Strahl hat unter anderem ein

> > Theaterstück,

> > "Intifada im Klassenzimmer?", und eine Ausstellung zu Islamophobie

> > mitorganisiert.

 

> > -------- Original-Nachricht --------

 

Einladung zu einem bundesweiten Vernetzungstreffen im Engagement gegen

Islamophobie als Rassismus und religiöser Diskriminierung

 

„Entweder muss man alle fremden Muslime aus Westeuropa vertreiben, damit

> > sie keine Bomben mehr legen können, oder man muss die fanatischen

> > Muslime ausrotten, das heißt einen bedeutenden Anteil der

> > Muslim-Einwanderer totschlagen.“ Dieser Satz war im Sommer vergangenen

> > Jahres auf einem lokalen dänischen Radiosender zu hören. Dem Sender

> > wurde die Lizenz entzogen - für drei Monate. Ein extremes Einzelbeispiel

- könnte man meinen. Doch derlei Aussagen findet man europaweit in

letzter Zeit häufig wieder, und zwar nicht nur von extremen Rechten: Ein

niederländischer Parlamentsabgeordneter schlug vor, das

Gleichheitsprinzip im ersten Artikel der Verfassung zugunsten einer

Leitlinie der jüdisch-christlichen Kultur zu ersetzen und im Zuge der

Leitkultur ein komplettes Einwanderungsverbot für Imame und andere

gefährliche Subjekte zu erlassen. In einer norditalienischen Stadt wurde

versucht, den Bau einer Moschee zu verhindern, indem kübelweise

Schweinejauche auf das Gelände gekippt wurde - im Auftrag der bis vor

kurzem in Regierungsverantwortung stehenden Partei Lega Nord. Ohne

Fäkalien, dafür aber wortgewaltig wehrten sich BürgerInnen in

Berlin-Heinersdorf gegen den geplanten Moscheebau der

Ahmadiyya-Gemeinde: Mit einer Kundgebung und „Wir sind das Volk“ -Rufen

wurde die Ablehnung lautstark demonstriert. Doch auch die

unterschiedlichen ‚kreativen’ Versionen von verschiedenen

Einbürgerungstests, die vor allem die richtige Gesinnung muslimischer

> > Einwanderer in Deutschland auf die Probe stellen sollen, bestätigen den

> > Grundtenor, der hier vorherrscht. Mit großer Sorge beobachten wir

> > besonders seit den Anschlägen vom 11. September 2001 eine zunehmende

> > Angst vor ‚dem Islam’, die in einer generellen Diffamierung aller

> > (vermeintlichen) Muslime mündet. Ein Phänomen, das wir Islamophobie

> > nennen - ein ‚ganz normaler’ Rassismus mit kulturell-religiösen

> > Vorzeichen, dessen Ausprägungen von verbalen Diskriminierungen über

> > politische Handlungen bis zu tätlichen Übergriffen reichen. Im Zeitalter

> > des globalen ‚Kampfes der Kulturen’ wird Islamophobie hoffähig und dient

> > als willfähriges Instrument der Medien und der Politik im Kampf gegen

> > den Terror auf internationaler wie lokaler Ebene. Das ist an einer

> > zunehmenden Ethnisierung und Essentialisierung der Konflikte zu

> > beobachten: Sei es im Kriegsgebiet oder auf dem Pausenhof: Die

> > (vermeintliche) Zugehörigkeit zum Islam ist auf einmal ausschlaggebend

> > und scheinbar Motiv für jegliche sozialen Probleme. In der

> > Öffentlichkeit wird Islamophobie als eigenständiger Tatbestand nicht

> > wahrgenommen oder geleugnet. Stattdessen wird denjenigen, die das

> > kritisieren, schnell der Vorwurf gemacht, sie würden mit dem politischen

> > Islamismus sympathisieren.

> >

> > Die oben genannten Beispiele, aber auch Zahlen und Fakten wie der

> > Anstieg von Moscheedurchsuchungen machen deutlich, dass es sich um ein

> > übergreifendes Phänomen und ernstzunehmendes Problem handelt. Aus diesem

> > Grund halten wir es an der Zeit, ein gemeinsames Engagement aller

> > gesellschaftlichen Gruppen gegen Islamophobie als Rassismus und

> > religiöser Diskriminierung einzufordern:

> >

> > Hiermit laden wir Sie zu einem ersten bundesweiten Vernetzungstreffen

> > gegen Islamophobie ein. Dieses wird am Freitag, den 23. Juni um 17 Uhr

> > in den Räumen des Hauses der Demokratie und Menschenrechte stattfinden.

> >

> > Unser Ziel ist es, eine gemeinsame Plattform zu schaffen, in der

> > verschiedenste Initiativen und Einzelpersonen ihre Anstrengungen gegen

> > Islamophobie als Rassismus und religiöser Diffamierung bündeln können.

> > Ob in Form eines losen Netzwerkes, das bei aktuellen Vorfällen mit

> > gemeinsamen Stellungnahmen reagiert, oder einer zu gründenden

> > Arbeitsgruppe bzw. NGO, die präventiv gegen Rassismus agiert, liegt in

> > unserem Ermessen. Die aktuelle Debatte ist geprägt von unvorsichtigen

> > Pauschalisierungen und Bedrohungsszenarien. Dem gegenüber wollen wir

> > eine konstruktive und sachliche Diskussion anregen, um gefährlicheren

> > Entwicklungen entgegenzusteuern. Ein erster Schritt hierzu ist es,

> > Islamophobie als Form von rassistischer und religiöser Diskriminierung

> > überhaupt erst ins öffentliche Bewusstsein zu bringen.

> >

> > Für eine bessere Übersicht zur Teilnehmerzahl bitten wir Sie um eine

> > Rückmeldung zu dem Treffen per E-Mail bis zum 09. Juni.

> >

> > Bitte leiten Sie die Mail auch an andere Interessierte aus Ihrem

> > Bekanntenkreis weiter.

> >

> > Mit freundlichen Grüßen

> >

> > Antje Müller (NCBI Berlin/Brandenburg e.V.)

> > Marwa Al-Radwany (Projekt Theater für Frieden und Gerechtigkeit – gegen

> > Antisemitismus und Islamophobie!) Hannah Seibert (Netzwerk für

> > Demokratie und Courage) Sandra Rabbow (Ausstellungsprojekt

> > Bilderwelten-Weltbilder. Auseinandersetzungen mit Islamophobie) Didem

> > Yüksel

> >

> > Die InitiatorInnen dieser Einladung kommen aus unterschiedlichen

> > Arbeitsbereichen und Projekten der antirassistischen Bildungsarbeit. Wir

> > verstehen uns als eine unabhängige Gruppe und vertreten keine religiösen

> > oder parteilichen Einzelinteressen.

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