"Ria" für eine Gute Sache

[navidios]

Im Namen Allahs des Gnädigen des Barmherzigen,

 

 

assalamu alaikum liebe Geschwister,

 

ich lese gerade die 40 Hadithe von Imam Khomemeini und in einem Hadith ging es um das Thema "Ria" also sowas wie "angeben" im Islam. Nun ist mir eine interessante Frage in den Sinn gekommen: Ist es erlaubt Ria zumachen um damit andere für den Islam zu motivieren. Zum Beispiel extra vor einem nicht-betenden zu Beten oder irgendwie bemerkbar machen das man Fastet vor einem Muslim der nicht fastet ect. ect. Vielleicht hat jemand dazu auch Gelehrten Meinungen???

[TaHa]

 

 

Dazu gibt es interessante Textstellen in der Bibel:

 

Wenn ihr fastet, sollt ihr nicht sauer sehen wie die Heuchler; denn sie verstellen ihr Angesicht, auf daß sie vor den Leuten scheinen mit ihrem Fasten. Wahrlich ich sage euch: Sie haben ihren Lohn dahin.

Sollte das ein Fasten sein, das ich erwählen soll, daß ein Mensch seinem Leibe des Tages übel tue oder seinen Kopf hänge wie ein Schilf oder auf einem Sack und in der Asche liege? Wollt ihr das ein Fasten nennen und einen Tag, dem HERRN angenehm? 17Wenn du aber fastest, so salbe dein Haupt und wasche dein Angesicht, 18auf daß du nicht scheinest vor den Leuten mit deinem Fasten, sondern vor deinem Vater, welcher verborgen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten öffentlich.

Mth. 6:16-18

 

Und wenn du betest, sollst du nicht sein wie die Heuchler, die da gerne stehen und beten in den Schulen und an den Ecken auf den Gassen, auf daß sie von den Leuten gesehen werden. Wahrlich ich sage euch: Sie haben ihren Lohn dahin. 6Wenn aber du betest, so gehe in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater im Verborgenen; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten öffentlich. 7Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viel Worte machen

Mth 6:5-7

 

Hier noch ein Hadith vom Propheten Muhammad:

 

Der Prophet Muhammad (sas) sagte: "Das, um was ich für euch am meisten fürchte, ist der kleine Götzendienst." Da fragten sie ihn: "Und was ist der kleine Götzendienst?" Er sagte: "Das sich Sich-zur-Schau-stellen. Denn Allah, der Erhabene, wird am Tag der Auferstehung, wenn er die Menschen für ihre Taten belohnt, zu ihnen sprechen:'Geht zu denjenigen, denen ihr euch im irdischen Leben gezeigt habt und seht, ob ihr bei ihnen die Belohnung findet."

 

Das Gute (Beten, Fasten) sollte man nicht mit dem Schlechten (Angeberei) verbinden. Es gibt andere Methoden, wie man andere auf das Gute aufmerksam machen kann.

 

[Naynawa]

 

Ist es erlaubt Ria zumachen um damit andere für den Islam zu motivieren.

 

In dem Fall ist es kein Riya', da Riya' mit einer schlechten Absicht verbunden ist.

 

Im Text von Imam Khomeini steht:

 

"Riya' liegt darin, die guten Taten oder die guten Eigenschaften oder die richtigen gerechten Meinungen, den Leuten aus Angeberei zu zeigen, um guten Ruf und Berühmtheit bei den Leuten zu erhalten, damit man als guter, frommer, richtiger, gerechter, gläubiger Mensch betrachtet wird, ohne wirklich die richtige Absicht, um Allahs Willen, zu haben. Es hat verschiedene Arten und Stufen."

 

Wenn man seine guten Taten zur Schau stellt, ganz allein, um andere zu motivieren und dabei eine gute Absicht hat, dann hat das nichts mit Scheinheiligkeit und Angeberei zu tun, im Gegenteil, wenn man beabsichtigt andere zu guten Taten zu verleiten, dann ist es etwas gutes. Man muss nur aufpassen, dass es einen nicht zu Riya' verleitet...

 

[Abdullah]

 

 

Wir hatten in Akhlaq einen Kurs, der um das Thema gemeim gehaltener Gottesdienst ging.

 

Natürlich ist der geheimgehaltene Gottesdienst normalerweise besser. Denn wie schon erwähnt schützt diese Art de Gottesdienst vor Hochmut und falscher Nia (Absicht).

 

Doch wie ist es, wenn der Gottesdienstleistende unter ausschliesslich gottesdienstfaulen lebt.

Erinnert er da nicht die anderen an die Pflicht des Betens, wenn er es öffentlich macht.

 

Im Fall von Gelehrten ist es sogar eine Einflüsterung des Schaitans, wenn er daran denkt gewisse Gottesdienste geheim abzuhalten.

Er ist ein Vorbild für die anderen, also muss er< auch zeigen wie der gute Gottesdienst ausssieht. Und dies macht er indem er es offen tut.

Natürlich besteht da dann die Gefahr der Überheblichkeit.

 

Daran sieht man, dass Gelehrter zu sein keine Ehre ist sondern eine Verpflichtung!, Man hat Verpflichtungen dem Volk gegenüber und diese sind für das eigene Nafs sogar gefährlich, weil diese korrekt ausgeführt zu Überheblichkeit führen kann.

 

Also im obigen Fall ist es sogar besser, wenn der Gottesdienst offen abgehalten wird.