Ohne Scheuklappen über Islam und Kapitalismus reden

[Fatima Özoguz]

Von Yavuz Özoguz am 23. Juni 2011 10:19:39:

 

 

 

Ohne Scheuklappen über Islam und Kapitalismus reden

 

Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich hat jüngst dazu aufgefordert, "ohne Scheuklappen" über den Islam zu diskutieren. Wir wollen seinem Aufruf antworten:

 

Sehr geehrter Her Bundesinnenminister Friedrich. Der Friede sei mit allen Menschen, die der Wahrheit folgen. Sie, als jemand, der einer Partei angehört, die christliche Werte zu vertreten vorgibt, sollte sich dementsprechend immer auf die Seite der Unterdrückten in der Welt stellen und nie auf die Seite der Unterdrücker, so Sie wirklich an Jesus glauben.

 

Bevor wir "ohne Scheuklappen" über den Islam diskutieren, stellt sich die Frage, ob Sie einmal mehr in Form einer versteckten Provokation den Islam und die Muslime im Land beleidigen wollten, denn darin scheinen Sie geübt zu sein. Was bedeutet es, wenn Sie dazu aufrufen, "ohne Scheuklappen" über den Islam zu diskutieren. Wollen Sie damit die Behauptung aufstellen, dass es bisher "Scheuklappen" gab, wie bei Sarrazin und anderen, die noch nicht offen genug den Islam und die Muslime beleidigt haben? Oder wollen Sie einmal mehr eine Art "Sonderrecht" gegenüber dem Islam und die Muslime im Land propagieren? Würden Sie z.B. auch dazu auffordern, "ohne Scheuklappen" über das Judentum zu diskutieren? Und wie wäre es mit einer Diskussion "ohne Scheuklappen" über den Zionismus, den Kapitalismus, den Imperialismus. Was hielten Sie von einer Diskussion "ohne Scheuklappen" über Innenminister, die das eigene Grundgesetz missachten, oder einen Koalitionsvertrag, der schriftlich die Bevorzugung von Juden gegenüber Andersgläubigen vorsieht?

 

Aber wir lassen obige Gegenfragen undiskutiert stehen und gehen auf Ihren Vorschlag ein, "ohne Scheuklappen" über den Islam zu diskutieren. Fangen wir heute einmal mit der Bevorzugung der Frau im Islam an! Es gibt da einen Vers im Heiligen Qur'an, über den man einmal offen diskutieren sollte in einer kapitalistisch geprägten Gesellschaft:

 

 

 

 

http://www.muslim-ma...ssages/3098.htm

[TaHa]

 

 

Sehr guter und wichtiger Beitrag. Es gehört mitlerweile fast schon zum guten Ton eines profilierungssüchtigen Politikers, sich gegen den Islam zu äußern.

 

Der Innenminister scheint mehr noch ein Gefängniswärter für Muslime zu sein. Obwohl sie nur 3-4% der Bevölkerung ausmachen, ist der Islam ein wichtiges Diskussionsthema bei ihm. Als ob Deutschland keine anderen Probleme hätte. Wieso unternimmt der Bundesinnenminister eigentlich viel mehr gegen praktizierende Muslime als gegen Zuhälter, Drogendealer und ähnliche Personen, die nachweislich die Verfassung mit den Füßen treten? Warum werden eigentlich Rapper, die offen von Vergewaltigungen schwärmen und mit Gewalttaten prahlen, warum werden sie nicht vom Verfassungsschutz beobachtet und in den jeweiligen Verfassungsschutzberichten erwähnt? Ist das etwa die Gegenkultur, die unter "Deutschen mit Migrationskultur" geschaffen werden soll, als Alternative zum Islam?

 

Der Innenminister versucht bei der hiesigen Mehrheitsbevölkerung die Illusion einer "starken Hand" zu erwecken. Herhalten als Opfer muss hierfür der Muslim. Fakt ist, dass die Bevölkerung immer weiter gespalten wird. Nicht nur zwischen Muslimen und Nichtmuslimen wird ein Keil getrieben. Auch zwischen alt und jung, zwischen arm und reich, zwischen Eltern und Kindern, zwischen den Eltern selbst und den Geschwistern. Zwischen Rentnern und Einzahlern, zwischen Arbeitern und Angestellten, zwischen "Links" und "Rechts". Und die Politiker vergrößern diese Kluften und merken garnicht, wie die Gesellschaft sich immer weiter voneinander entfernt.

 

Ein weiser Politiker versucht seine Bevölkerung zu einen, damit sie einander schätzen. Damit sie einander helfen und respektieren. Trotz sicherlich existierender Unterschiede. Aber die europäische Politik kennt keine Weisheit mehr, sondern nur noch Pragmatismus und Machthungrigkeit.

 

Aber eins sollten wir nicht vergessen! Jedes Volk erhält den Innenminister, den es verdient.