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Tradition und Religion


Sajjad

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Salam Alaikum

 

Liebe Geschwister im Islam. Ich musste nun schon oft feststellen, dass einige Muslime, die Grenzen zwischen Tradition und Religion oftmals übersehen. Es wird der Fehler gemacht, die Religion zugunsten der Tradition zu übergehen oder harscher ausgedrückt, zu verraten. Ob dies wissentlich geschieht oder nicht, ändert an der Tat nichts. Hierzu habe ich zwei Beispiele:

 

Fallbeispiel 1: Ehe

 

Türkei im 21. Jahrhundert. Zwei Menschen, ein Sunnite und eine Alevi haben sich kennen gelernt und wollen ihre Beziehung vertiefen. Sie sind beide gläubig und haben vor, den Ehebund einzugehen. Ihre Familien jedoch, wollen ihr Glück nicht zulassen. Die sunnitsche Familie des Mannes hegt einen Groll gegen Aleviten, so wie auch diese gegenüber Sunniten. Ihrer Meinung nach, dürfen Sunniten und Aleviten nicht miteinander heiraten. Durch den drohenden und entstehenden Konflikt, beschließen die beiden, doch nicht zu heiraten.

 

Fallbeispiel 2: Ehrenmord

 

Deutschland im 21. Jahrhundert. Die Tochter eines türkischen Gastarbeiters, lernt in der Schule einen Jungen kennen. Nachdem die Beziehung zwischen ihnen sich immer weiter entwickelt, kommt es zum Geschlechtsverkehr. Die Sache kommt heraus. Der Bruder der Familie ist vollkommen außer sich und sieht seine Ehre und die seiner Familie beschädigt. Im Affekt seines Wahnzustandes begeht er einen Doppelmord, an das junge Paar.

 

Was zeigen diese Dinge auf?

 

Erklärung zum Beispiel der Ehe:

 

Religionsrechtlich sind Ehen zwischen Sunniten und Aleviten vollkommen legitim. Allah (swt) erlaubt dies im Qur'an. Woran scheitert diese Ehe also wirklich? An der Tradition. Es ist traditionell verpönt und unerwünscht, sogar verhasst, wenn es Ehen zwischen Sunniten und Aleviten gibt, in der Türkei. Manchmal gibt es nur schlechtes Gerede und Rufschändung, manchmal eskaliert so etwas aber auch in roher Gewalt. Dass der Islam eine Ehe zwischen Sunniten und Aleviten erlaubt, wird vollkommen außer Acht gelassen. Das Wort Allahs (swt) zählt für diese Menschen in dem Moment gar nicht. Statt sich an das Wort Gottes zu halten, achten sie auf ihre tradionellen Sitten und Bräuche.

 

Erklärung zum Beispiel des Ehrenmords:

 

Im Qur'an steht geschrieben, dass jeder Mensch für seine Taten selbst verantwortlich ist. Sündigt jemand aus deiner Familie, so wird niemand außer die Person selbst damit belastet. Die Ehre der Familie wird nicht im Geringsten beschädigt. Es ist nicht das Problem der Familie. Religonsrechtlich gesehen. Doch bei Angehörigen solcher Kulturen, besteht ein falsches Gefühl der Ehre. Es ist traditionell und kulturell so, dass die Männer sich angesprochen fühlen müssen, wenn die Frauen der Familie, Übertretungen begehen und dass dadurch die Familienehre verletzt wird. Mit dem Islam hat das nichts zu tun, so ist die Mentalität der Leute da.

 

Fazit:

 

Tradition wird oft über Religion gestellt. Ehen, welche islamisch vollkommen legitim wären, kommen nicht zustande, weil sogenannte "Muslime", an der Tradition und Kulter ihrer Heimat festhalten. Ehrenmorde sind islamisch mit nichts zu rechtfertigen. Die Ehre der Familie wird nicht verletzt, durch Übertretungen einzelner Mitglieder. Und es steht niemandem zu, in dieser Sache den Richter zu spielen und Morde zu begehen. Es ist ein Verbrechen, welches unislamischer nicht sein könnte. Es gehört jedoch zur Tradition und zur Kultur dieser Länder, dass Ehrenmorde entstehen. Gescheiterte Ehen und Ehrenmorde sind also ganz klar gesellschaftliche Probleme, welche mit dem Islam nichts zu tun haben.

 

In diesen Fällen, wird nicht auf den Islam, nicht auf Gottes Wort, gehört. Würden die Leute nämlich in solchen Fällen wie wahre Muslime handeln und den Islam praktizieren, stünde einer Ehe zwischen Sunniten und Aleviten nichts im Weg und es gäbe auch keine Ehrenmorde. Tatsächlich wird in solchen Situationen aber nicht nach dem Islam gehandelt, sondern mit falschem Stolz und Ehrgefühl, verbunden mit der Tradition und Kultur der jeweiligen Menschen.

 

Die Religion wird zugunsten der Tradition verraten. Ob Allah (swt) etwas erlaubt oder verbietet, wird vollkommen ausgeblendet. Ein Mord, der islamisch niemals zu rechtfertigen wäre, wird begangen. Eine Ehe, welche islamisch erlaubt wäre, wird verhindert.

 

Dabei wird die Tradition oft mit der Religion assoziiert. Es kommt der Eindruck auf, als wäre das ein islamisches Verhalten. Als wären das islamische Gebote. Es wird oft nicht erkannt, dass diese Leute dem Islam zuwider handeln. Es könnte mich rasend vor Wut machen, wenn ich in den Nachrichten wieder lese, dass Ehrenmorde ein Problem des Islams sind. Selbsternannte Islam-Kritiker greifen in ihren falschen Hetzkampagnen oft auf Begriffe wie "Ehrenmord" zurück. Dabei wird nicht erkannt, dass dies unislamisch ist.

 

Jede traditionelle Vorschrift bzw. jedes traditionelle Gebot, ist zu ignorieren, soweit es gegen die religiösen Gebote und Regelungen steht. Es kann nicht angehen, dass Muslimen Dinge aus traditioneller Sicht verboten werden, obwohl Allah (swt) selbiges erlaubt.

 

Tradtionen und Sitten schränken nicht nur die Religion eines Menschen ein, sondern auch dessen Entwicklung. Dies musste ich los werden, da mir Tradition wirklich auf die Nerven geht. mad.gif

 

Walaykum Salam

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As Salamu 3aleikum

 

Ich muss sagen, dass Ehen zwischen Aleviten und Sunniten in der Türkei nichts besonderes mehr sind. Auch ich habe einen Sunniten in meiner Familie, die Rechtsschule (Schafi'i) von ihm ist für mich sekundärer Natur. Er ist schließlich kein Nawasib, er ist ein Muslim wie jeder andere auch.

 

Ihr müsst jedoch wissen, dass Aleviten von alt her ihre eigene Rechtssprechung im Rahmen islamischer Rechtssprechung haben. Hier war es traditionell sehr unerwünscht, mit Sunniten zu heiraten, da diese den militärischen Feind dargestellt haben (sunnitische Osmanen). Heute kommt es gerade in ländlichen Gegenden sicherlich immer noch zu Fällen von Ausschluss aus der Gemeinschaft, doch ist dies wohl eher seltener der Fall.

 

Wenn man mich fragt, was ich von sunnitisch-alevitisch/schiitischen Ehen halte, sei gesagt, dass gegen diese nichts einzuwenden ist, solange der sunnitische Partner keine Bekehrungsversuche unternimmt. Allerdings sollte es Berührungspunkte auch in der Religion geben. Mit einem Wahabiten werden unsere Brüder und Schwestern sicherlich nicht glücklich, aber vielleicht mit einem warmherzigen Bruder/Schwester von den Ahlu-Tasawwuf, wer weiß. :-)

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As Salamu aleikum,

 

du darfst es nicht so betrachten, Br. Sajjad. Leute, die noch sehr an den Traditionen hängen, sind nachweislich nicht sehr gebildet. Ich meine das vor allem auf der religiösen Ebene. Sie haben kaum Wissen über den Islam gehabt, nur das, was sie von ihren Eltern angelernt bekommen haben. Auf diese Weise kann eine veraltete und vor allem falsche Ansicht Generationen hindurch weitergegeben werden. Sie kann aber um so weniger abgeschüttelt werden. Daher ist eine Besinnung auf die Religion eine langwierige Angelegenheit, die nicht einfach von heut auf morgen geschieht.

 

Traditionen regeln das Leben der Menschen. Diese Gruppe von Menschen müssen also von allen Mitgliedern geteilte Werte und Normen haben. Traditionelle Gruppen sind daher auch sehr auf die Gruppe bedacht, und weniger auf den Einzelnen. Diese Gruppen sind zwar sehr gemeinschaftlich, aber grenzen sich genau so sehr von anderen Gruppen ab. Daher kann man nachvollziehen, warum die türkischen Sunniten (in diesem Fall jetzt) keine Aleviten in ihrer Familie haben wollen. Weiteres Merkmal für solch eine kollektivistische Gruppe ist das Wahren des Gesichtes. In fernöstlichen Gesellschaften ist das sehr ausgeprägt. Ehre steht ganz weit oben.

Und da es fast die ganze Menschheitsgeschichte hindurch so war, dass die Männer auf die Frauen aufgepasst, beschützt und versorgt haben, waren es die Frauen, an denen die Männer ihre gesellschaftliche Fähigkeit und Aufgaben gemessen haben. Wenn die Frau also ausschweifend ist, dann sind die Männer daran Schuld. Ihre Ehre ist verletzt, weil sie es nicht schafften, der Frau Einhalt zu gebieten. Und die einzige Möglichkeit, diese Ehre wiederherzustellen, ist entweder das "Übel" zu beseitigen (Ehrenmorde) oder sie zu züchtigen. Jedenfalls eine Gewalt anzuwenden, die die Frau unterwirft, sodass der Mann wieder über sie herrscht.

Und ich denke, deshalb wurden früher auch vergewaltigte Frauen getötet. Der Mann war unfähig, sie zu beschützen. Wenn in Kriegen Frauen vergewaltigt werden, dann geschieht das u.a. aus dem Grund, um ihre Männer zu quälen, also nach dem Motto "Jemand anderes hat sich an deine Frau vergangen und du konntest es nicht aufhalten". Die Qual der Frau dabei ist natürlich viel größer und leidvoller.

Und einige denken auch, dass Frauen beschnitten bzw. verstümmelt werden, um sie gefügiger zu machen, damit sie nicht ausschweifend werden.

 

Es ist keineswegs die Ansicht des Islam, denn Allah swt sagt im Quran: Wer Ehre anstrebt, wisse, daß Gott allein voll und ganz über die Ehre verfügt (35:10)

 

Man kann also die Tradition nicht einfach ausschalten, indem man sagt: Besinnt euch auf die Religion!, vor allem wenn es noch Gelehrte gibt, die immer noch einige Traditionsstrukturen in ihrem Denken haben, und es dann (bewusst oder unbewusst) predigen.

Es ist ein Aufklärungsprozess, der heute viel einfacher geht, als früher. Aber leider bewegen sich die Gesellschaft nicht auf den fortschrittlichen, reinen, ehrwürdigen Islam zu, sondern in eine andere Richtung, in der sie denken, sie könnten und wüssten alles besser, weil sie jetzt "Freiheit" haben.

Die hohe und verfeinerte Wissensvermittlung heutzutage hat zweifellos viele Vorteile, aber birgt leider einen sehr großen Nachteil. Jeder Laie kann seine naiven und von Unwissenheit und Unvernunft geprägten Gedanken weiter geben. Und wenn sie plausibel erscheinen, dann nehmen sie viele Menschen auch genau so unwissend und unvernünftig an.

 

Daher ist eine Führung und eine Hinwendung von uns an die Gelehrten unabdingbar. Wenn wir von unserer sehr niedrigen Stufe auf höhere steigen wollen, so müssen wir unbedingt an Wissendere wenden. Wir sind alleine wirklich nicht besser dran. Es bedeutet nicht, dass wir ihnen blind folgen und nachahmen, sondern sie sind unsere Lehrer, unsere Hilfe, besser zu urteilen, zu wachsen und bewusster zu werden.

 

wassalam

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Salam Alaikum

 

Jasmina, ich meine nicht die weniger gebildeten Menschen. Ich meine diejenigen, welche sich als "strenggläubig" und so "islamisch" betrachten, aber im Ernstfall, letzten Endes doch auf die traditionelle Vorgehensweise zurück greifen.

 

Man stelle sich einmal vor, in einer Gesellschaft ist es unerwünscht oder gar verboten, Rinder zu essen. Allah (swt) erlaubt den Verzehr von Rindern, doch traditionell verzichtet die Volksgruppe auf Rindfleisch. Nun isst ein Junge doch RIndfleisch und wird dafür von den anderen bestraft.

 

Hat man in diesem Beispiel also die Gesetze Allahs angewendet oder hat man sich an die Tradition gehalten, und die Religion verraten?

 

Dies ist nur ein Beispiel dafür, dass traditionelle Gesetze und Sitten sehr, sehr oft über die Religion gestellt werden. Im Islam heißt es, dass es shirk ist, sich auf Glücksbringer zu verlassen. Nehmen wir an, in der Tradition eines Volkes ist es tief verankert, dass die Männer vor ihrer Vermählung einen speziellen Talisman tragen, welcher ihnen Glück bringen soll. Diese Tradition wird akribisch durchgesetzt, da der Verzicht auf den Talisman, eine direkte Beleidung der Familie der Braut darstellt, aus welchem Grund auch immer.

 

Der Muslime weigert sich also, den Talisman zu tragen, weil der Islam das Verlassen auf Glückbringer nicht gut heißt. Die Familien werten dies als Beleidigung und es kommt zum Konflikt, der in roher Gewalt endet.

 

Was ist also geschehen? Statt auf Gottes Wort zu hören, wird der Islam auch in diesem Beispiel übergangen und nicht beachtet. Der Tradition wird ein größeres Gewicht verliehen, als dem Wort Allahs.

 

Die oben genannten Beispiele, u. a. zur Ehe zwischen Sunniten und Aleviten, sind auch wirklich nur Beispiele. Sie sollen die Themenfrage wiederspiegeln. Generell geht es nur darum, dass ich aufzeigen möchte, dass Traditionen ein großes Problem darstellen, besonders, wenn sie gegen die Religion stehen. Die Gesetze der Tradition werden sehr oft als islamisch ausgelegt, dann glauben die Leute, was die Tradition verbietet, verbietet auch der Islam. Tatsächlich jedoch, widerspricht die Tradition dem Islam in sehr vielen Fällen.

 

Mal abgesehen von den verheerenden Folgen, welche diese Traditionen auf die Entwicklung junger Menschen hat, schadet sie auch dem Ansehen des Islam. Das Durchsetzen von traditionellem Denken und traditionellen Regeln, ist für "Islamhasser" ein gefundenes Fressen. Wie gesagt, ich könnte jedes Mal ausrasten, wenn so ein Kritiker den Ehrenmord mit dem Islam in Verbindung bringt, denn es ist ein gesellschaftliches Problem und kein islamisches. Fälschlicherweise wird es jedoch als islamisch ausgelegt, weil diese Narren von Kritiker die Grenze zwischen Tradition und Religion nicht erkennen. Oft wissen sie um den Unterschied, bringen es aber dennoch mit dem Islam in Verbindung, da es genug Idioten gibt, die glauben, dass dies tatsächlich islamisch ist.

 

Was ich damit sagen will - und ich wiederhole mich jetzt - ist, dass jede traditionelle Ordnung oder Regel aufzuheben ist, soweit sie dem Islam widerspricht. Am besten sollte man sich überhaupt nicht an traditionelle Ordnungen halten, denn diese stammen oftmals aus einer längst vergangenen Zeit. Die Welt ändert sich und so muss sich auch der Mensch verändern, um mithalten zu können. An der Tradition angekettet, gelingt dies aber nicht.

 

Walaykum Salam

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#bismillah#

As Salamu aleikum,

 

ein Ungebildeter kann sich auch als strenggläubig betrachten. Es sind diejenigen, die denken, dass der Islam von der Zeit des Propheten (sas) bis heute gleich geblieben ist. Klar gibt es grundlegende Pflichten und Verbote, die einen universellen und ewigen Charakter haben, aber es gibt auch Angelegenheiten, die man an die Zeit und den Umstände der Gesellschaft anpassen muss, wie du schon sagtest.

Es werden aber einfach bestimmte Gebote und Verbote mangels Urteilsfähigkeit einfach auf eine Situation übertragen, die gar nicht passend ist. Und viele Muslime denken, dass der Islam zugunsten der Männer spricht. Viele missverstehen das aber, denn der Mann muss die Fähigkeit aufbringen, jeder seiner Taten genau und vorausschauend zu überlegen. Er hat viel mehr Pflichten als die Frau, und somit wird er härter zur Rechenschaft gezogen, wenn er die Pflichten missachtet, als jemand, der nicht so viele Pflichten hat.

 

Das Problem ist also, dass die Religion falsch betrachtet wird. Denn wir werden durch soziale Normierungen geprägt und erzogen. Wir bereiten das Kind auf die Gesellschaft vor. Und dazu gehören Normen und Werte, die in Traditionen sehr ausgeprägt und beständig sind. Und diese Beständigkeit gibt vielen Menschen Sicherheit, weswegen sie die Traditionen auch nicht verwerfen wollen, auch wegen der Religion. Sie denken scheinbar, dass die Religion es nicht schafft, das Leben zu regeln, weil man in ihr viel aus Eigeninitiative machen muss.

Und das zeugt von Unwissenheit. Es ist immer Bildung und mehr Wissen, die die Menschen vernünftiger macht. Ich denke viele traditionelle Menschen wissen nicht, was der Islam dazu sagt.

Wenn du also was ändern willst, dann muss man Aufklärung betreiben und aber auch "revolutionäre" Akte vollbringen, damit die Menschen einen neuen Standard kennenlernen. Wenn ein Sunnit also eine Alevitin heiraten will, dann soll sie es tun, auch wenn sie Sanktionen der Menschen befürchten müssen. Es ist für sie ein Verbrechen, aber anders geht es nicht. Ein französicher Soziologe meinte einmal: „Wie oft ist das Verbrechen wirklich bloß eine Antizipation der künftigen Moral, der erste Schritt in dem, was sein wird."

 

 

wassalam

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Erklärung zum Beispiel des Ehrenmords:

 

Im Qur'an steht geschrieben, dass jeder Mensch für seine Taten selbst verantwortlich ist. Sündigt jemand aus deiner Familie, so wird niemand außer die Person selbst damit belastet. Die Ehre der Familie wird nicht im Geringsten beschädigt. Es ist nicht das Problem der Familie. Religonsrechtlich gesehen. Doch bei Angehörigen solcher Kulturen, besteht ein falsches Gefühl der Ehre. Es ist traditionell und kulturell so, dass die Männer sich angesprochen fühlen müssen, wenn die Frauen der Familie, Übertretungen begehen und dass dadurch die Familienehre verletzt wird. Mit dem Islam hat das nichts zu tun, so ist die Mentalität der Leute da.

 

 

Salam,

diese zwei Sätze gefallen mir.

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Salam Alaikum

 

Liebe Schwester, ich habe doch mehrfach geschrieben, dass ich jene Traditionen als falsch erachte, welche gegen die Religion stehen und den Menschen in seiner Entwicklung behindern. Von den Stützen des Lebens, die man aus der Gesellschaft und der Kultur bezieht und die einem Halt geben, war niemals die Rede.

 

Walaykum Salam

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As Salamu 3aleikum

 

Nimmt es mir nicht übel, aber das Ausspielen von positivem Brauchtum gegenüber der Religion zeugt nicht gerade von fundierten Kentnissen beider Faktoren. Allein schon die Begrifflichkeit der Tradition hierfür zu benutzen ist absolut falsch, da die hier kritisierten Faktoren Bräuche sind.

 

Natürlich sind negative Bräuche zu negieren, keine Frage, doch ist es nicht richtig, jegliche Art von Brauchtum als "Tradition" abzutun und somit jegliche Art von Tradition bzw. Brauchtum als per se schlecht abzutun. Mittels Religion die Kultur auszustamofen wird schlussendlich zum Sturz beider führen (siehe die Saudis und ihre Wahabiten). Im besten Fall gehen Religion und Kultur eine Symbiose ein (selbstverständlich ohne Kompromisse in den spirituellen Angelegenheiten). Solange die Religion ein Fremdkörper im kulturellen Gefilde bleibt, hat sie ebenso keine Überlebenschancen.

 

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