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Schule und der Monat Ramadan


Mario

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Hallo,

ich bin kein Muslim, interessiere mich aber für die spezielle Situation von jungen Muslimen die noch zur Schule gehen im Monat Ramadan..

In dem Berliner Stadtteil in dem ich wohne sind bestimmt 50% der Schüler muslimischen Glaubens und ich bin ein deutscher Elternvertreter.

 

Die ausschließlich nicht gläubigen deutschen Lehrer klagen in der Zeit des Monat Ramadan, immer über Vermehrt auftretende Verhaltensauffälligkeiten der Kinder.

 

Unkonzentriertheit, Müdigkeit und größere Gereiztheit der fastenden Kinder werden immer wieder erwähnt. Dies sowohl in Oberschulen als auch in Grundschulen.

 

 

Nun habe ich hier schon gelesen, das jeder der fastenden Jugendlichen ganz individuell damit umgeht und auch unterschiedlich darauf reagiert.

 

Mich interessiert jetzt, was sich Schüler und Schülerinnen die im Monat Ramadan fasten, von der Schule wünschen um es vielleicht erst gar nicht zu Störungen (aus Sicht der Schule) kommen zu lassen.

 

Wie sollten oder könnten sich die Schulen in Deutschland darauf einstellen?

 

Sozusagen als kleine Anregung bzw. Handreichung für fragende Lehrer und Lehrerinnen und zum besseren Verständnis.

 

Es sollte aber realistisch und durchführbar sein. Sport einstellen oder keine Klausuren schreiben wird wohl nicht möglich sein.

 

Die Lehrer sagten mir, sie können nichts verändern, weil z.B. beim Sport ja jede Klasse betroffen sei (ca. 7 -15 Kinder je Klasse fasten) und somit auch Mittags und Nachmittags Sport angeboten werden muss.

 

Wie stellen sich die Schule in islamischen Ländern auf den Monat Ramadan ein, wäre in diesen Zusammenhang auch mal ganz spannend.

Türkische Muslime sagten mir, das es in der Türkei auch ähnliche Probleme in den Schulen gibt, dass es in Deutschland aber deutlich stärker spürbar sei.

 

 

 

grüße Mario

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Gast Habibi_jnoub

#augenroll#

 

Erstmal schön zu wissen, dass sich jemand mit diesem Thema auseinandersetzt.

Mir fällt ehrlich gesagt aber nicht ein, was die Schule ändern könnte, um es den fastenden Schüler und Schülerinnen leichter bzw angenehmer zu machen.

Sicherlich ist es verständlich, dass der Sportunterricht nicht ausfallen kann, aber ich denke, dass der oder die Sportlehrerin eventuell zu dieser Zeit nicht sehr anstrengenden Sportunterricht machen muss

#rose#:)

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#augenroll#

 

Mich interessiert jetzt, was sich Schüler und Schülerinnen die im Monat Ramadan fasten, von der Schule wünschen um es vielleicht erst gar nicht zu Störungen (aus Sicht der Schule) kommen zu lassen.

 

Ich bin zwar kein Schüler mehr, aber erinnere mich noch sehr gut an meine Schulzeit. Die Lehrer sollten vor dem Fastenmonat mit der Klasse über das Thema sprechen und den muslimischen Schülern die Möglichkeit geben, darüber kurz etwas zu erzählen. Sinn und Zweck des Fastens sollten während der Diskussion herausgearbeitet werden. Das ganze kann man innerhalb von 15 Minuten klären. Der Lehrer sollte sich ebenfalls etwas informieren, vielleicht auf dieser Seite:

 

http://www.al-shia.de/ramadan/index.htm

 

Wenn der Lehrer weiß warum man fastet, kann er seine muslimischen Schüler mit ihren eigenen Aussagen zurechtweisen. Einem ständig schwächlich wirkenden Schüler, kann man z.B. erzählen, dass es im Islam empfohlen ist vor dem Sonnenaufgang (also bevor die Fastenzeit beginnt) etwas zu essen. Viele muslimische Jugendliche wissen gar nicht, wieso sie fasten und welchen Zweck das Fasten hat. Der Fastenmonat darf nicht dazu führen, dass sich Muslime "assozial" verhalten, sich krank schreiben lassen oder anders auffällig werden.

 

ws

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#augenroll#

 

#rose#

 

Ich finde es auch sehr wichtig und gut, dass sich betroffene Lehrer damit in gewisser Weise auseinander setzen und zumindest ein wenig Rücksicht nehmen, besonders imSportunterricht.

 

Ich erinnere mich noch gut an einen Streit, den ich mit einem Sportlehrer in der letzten Woche des Monats Ramadan hatte. Denn er verlangte von mir, dass ich ausgerechnet an diesem Tag ein Ausdauertraining auf Noten mache und wollte mir nicht die möglichkeit geben, etwas weniger anstrengendes zumachen. Er ging dabei ganz "systematisch" vor: die erste Hälfte des Alphabets (also ich auch) musste Ausdauer und die zweite leichter Badminton-Übungen machen. In der nächsten Woche sollte es dann umgekehrt sein. Außerdem war der Sportunterricht Nachmittags gegen 3, ich also schon ziemlich geschafft.

Nur, weil ich mich kategorisch geweigert habe, "durfte" ich dann nach längerer Diskussion etwas anderes machen.

 

Aber ich muss vielleicht noch dazu sagen, dass das eine Schule in einer Kleinstadt war, und ich so ziemlich die erste Muslmische Schülerin.

Viele hier haben einfach absolut keine Ahnung und wollen einem weis machen, dass man sehr wohl etwas trinken darf....

 

 

Wichtig ist es einfach offen zu sein und nicht mit bloßen Vorurteilen zu reagieren, sondern auf die Schüler zugehen und sich vielleicht einiges auch erklären zulassen, damit man selbst besser bescheid weiß.

 

 

salam,

 

Nadine

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Gast Habibi_jnoub
#augenroll#

 

#rose#

 

 

Ich erinnere mich noch gut an einen Streit, den ich mit einem Sportlehrer in der letzten Woche des Monats Ramadan hatte. Denn er verlangte von mir, dass ich ausgerechnet an diesem Tag ein Ausdauertraining auf Noten mache und wollte mir nicht die möglichkeit geben, etwas weniger anstrengendes zumachen.

 

Nadine

:)

genau das muss ich gleich in der ersten Ramadanwoche machen. Aber ich hab gottseidank einen sehr netten und verständnisvollen Sportlehrer , hoffentlich kann ich was anderes machen

:P

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#augenroll#

genau das muss ich gleich in der ersten Ramadanwoche machen. Aber ich hab gottseidank einen sehr netten und verständnisvollen Sportlehrer , hoffentlich kann ich was anderes machen

#rose#

 

 

:)

alhamdulillah sind unsere spotlehrer rücksichtsvoll, sie verschieben die termine für die muslime. im letzten jahr hat mich der sportlehrer immer gebten mich zu schonen wenn ich merke dass es mir schlecht geht. und allgemein sind einige lehrer so, dass sie ein auge auf mich oder andere werfen.

 

lieber mario das könnte ich mir auch vorstellen, dass die lehrer den entsprechenden schülern vermitteln das man sich interessiert und sich wünscht das derjenige sich nicht überanstrengt. gleichzeitig sollten lehrer den schülern nicht vermitteln "das fasten ist ungesund, islam ist schlecht" leider reagieren viele jugendliche aus migrantenfamilien darauf naja "agressiv". so meine erfahrung. ich wünschte meine klehrer würden nur en bisschen weniger hausaufgaben geben, denn nach der schule bin ich geschaffen dann kann ich keine HA erledigen. aber allgemein ahbe ich gemerkt, dass ich dem unterricht mehr folge wenn ich faste :D

 

viel erfolg

:P

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Salamu 3aleikum,

 

 

Man sollte auch wissen, dass die Gesundheit immer vorgeht. Deshalb sollte man lieber die Schüler nicht unnötig überfordern.

 

Vielleicht könnte man sich mit den Schülern hinsetzen, und fragen, was sie am besten machen würden, denn sie können am besten sagen, wozu sie in der Lage sind und wozu nicht. Vielleicht könnte man ein Projekt machen?!

 

Wa Salam

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#augenroll#

 

Zunächst einmal denke ich, das schlechteste was ein Lehrer machen könnte ist das er sagen könnte.

Ihr macht doch auch dies und das. Also, ich meine Sachen die vor, währen und nach dem Monat Ramadan angestellt werden und so gar nichts mit Islam zu tun haben.

Warum besteht ihr unbedingt darauf zu Fasten.

 

Das beste was ein Lehrer machen kann ist das was ihr an eure Schule macht.

Auf die Schüler zu gehen und ihnen zeigen das ihr sie respektiert und auch Verständnis

für ihre Religion habt.

Und ihr werdet vor, währen und nach dem Monat Ramadan um ein vielfaches an Respekt

zurück erhalten.

 

Und ich danke Allah swt dafür, das es Menschen wie euch gibt.

 

Wa Salam

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Salam!

Es ist sehr schön, nichtmuslimische Menschen hier zu finden, die Interesse zeigen!

Ersteinmal an unseren Bruder Islamic ReV: Sehr schön Bruder, was Du da geschrieben hast, ich bin völlig Deiner Meinung, dass viele gar nicht wissen, was Fasten eigentlich bedeutet, denn schließlich verzichten wir im Monat Ramadan nicht nur auf Essen und Trinken, sondern versuchen wir, uns allem Schlechten zu enthalten, worauf ja sonst (leider) weniger geachtet wird.

Leider war ich zu meiner Schulzeit noch keine Muslimin, aber meine Tochter 12, Realschule kommt gut mit der Fastenzeit in der Schule zurecht. Natürlich gibt es Tage, an denen sie sich weniger konzentrieren kann, aber sie sagte einmal ganze lieb: "Mami, Allah gibt mir immer Kraft, wenn ich faste, das finde ich toll!" Zu der Zeit war sie allerdings erst 9.

Das mit dem Sport ist wirklich anstrengend, aber wenn man morgens (vor Sonnenaufgang) gut getrunken hat, dürfte da gar kein Problem mehr bestehen.

Ich muss (krankheitsbedingt) mindestens 2Liter trinken vor dem Aufgang der Sonne, sonst darf ich nicht fasten. Und ich finde, dass ich, seitdem ich das mache, weder Durst noch Hunger verspüre. Zumindest nicht in der ersten Hälfte des Fastens.

Da dieses Fatsen ja nur einen Monat geht, sollte man als Lehrer vielleicht versuchen, zu berücksichtigen, dass es manchen Schülern wirklich schwer fällt, sich in dieser Zeit zu konzentrieren. Deshalb sollte man bei Klausuren auf die Note achten und dem Schüler eventuell die Chance geben, die Klausur/Arbeit/Test noch einmal zu schreiben.

Aber wie oben schon gesagt wurde, fände auch ich es richtig, wenn die ganze Klasse sich mit dem Lehrer einmal hinsetzen würde und über das Fasten reden würde. Denn selbst der strengste Lehrer hat ein Herz!

Salam!

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Hallo und danke für die zahlreichen Antworten,

 

scheinbar findet sich keine befriedigende Lösung wie man das Fasten von Schulkindern und Schulalltag aufeinander abstimmen kann.

 

Zumindest ist es an den Schulen die ich kenne, aufgrund der hohen Anzahl an Muslime, kein unbekanntes Thema.

 

Die Lehrer nehmen schon Rücksicht im Sportunterricht und alle Lehrer essen und trinken in dieser Zeit nur noch im Lehrerzimmer und nicht mehr wie sonst im Klassenzimmer. Auch die anderen Kinder nehmen Rücksicht und vermeiden vor den fastenden zu Essen.

 

Das Fasten ist auch irgendwie bei allen Kindern Thema, weil der eine darf, der andere muss und dem dritten wird es aus gesundheitlichen Gründen verboten, fastet aber heimlich doch. Einige Fasten wohl mit, obwohl sie keine Muslime sind, wurde mir ebenfalls erzählt.

 

 

Am Ende gibt es dann zwei freie Tage, weil kaum jemand zur Schule kommt. Es finden dann Lehrer Weiterbildungen statt und zumindest die Kinder freuen sich über die Uneinigkeit der Muslime bezüglich der Feiertage, weil sonst hätten sie ja nur einen Tag frei.

 

Grüße Mario

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Hallo,

ich möchte noch eine Frage in Zusammenhang von Schule im Monat Ramadan stellen.

 

Wir planen jetzt eine größere Veranstaltung mit Eltern und wissen nicht genau ob es für muslimische Eltern ein Problem mit dem Termin geben kann. Es wird eine Abendveranstaltung Anfang Oktober sein und es gab jetzt Bedenken von Seiten einer Schule, ob dann die muslimischen Eltern kommen können und ob wir eventuell auf bestimmte Uhrzeiten Rücksicht nehmen sollten. Wir möchten auf jeden Fall auch die muslimischen Eltern dabei haben.

Es soll auch im Rahmen der Veranstaltung ein Imbiss gereicht werden. Soll darauf verzichtet werden?? oder kann er unter Berücksichtigung der Essvorschriften auch zeitlich ins Fastenbrechen gelegt werden?

Hoffentlich reichen meine Angaben und

 

herzliche Grüße Mario

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Hallo Mario,

 

erstmal vielen Dank dass du dich für dieses Thema interessierst. Es ist so, dass die Meisten Familien im Ramadan fast permanent unterwegs sind. Sie sind mal hier und mal dort eingeladen oder gehen nach dem Essen in die Moschee. Ich weiss , es ist vielleicht eine Anmassung aber könnte man den Termin nicht in die Mitte des Oktobers legen? Und wenn nicht, wäre eine Veranstaltung zum Fastenbrechen, also mit richtigem Essen oder Snack anberaumt?

Ich möchte nur sagen, dass ich finde, es wird von euch scheinbar schon sehr viel Rücksicht genommen, und ich fände es schade wenn du enttäuscht wärest, wenn kaum Muslime dann an der Veranstaltung teilnehmen. Auf der anderen Seite werden vermutlich dann Stimmen laut, dass man sich nicht zu sehr nach uns richten soll und wenn Eltern das Wohl des Kindes am Herzen liegt man zur Schulveranstaltung kommt. Das ist ein so zweischneidiges Schwert. Mich interessiert auch, und vor allem wie engagiert sind die Muslime und die muslimischen Eltern bei euch?

Was das Thema fasten angeht, habe ich eine eigee Meinunung. Eltern müssen ihre Kinder auch auf das Fasten vorbereiten, und auch dass andere eben nciht fasten. Möchte damit sagen, dass ich es super von euch finde, dass ihr nicht im Unterricht esst, aber einen Muslim sollte und darf es ncihts ausmachen.

LEider nutzen aber auch einige Lehrer wieder diese Zeit um Gegen das Fasten und Gegen den Islam zu sprechen. Fastenede Kinder können dann auch sehr gereizt reagieren. Vielmehr wäre es doch gut, das Thema schon vor dem Fastenmonat zu besprechen und dann im Fastenmonat vielleicht ruhen lassen?

Für viele Jugendliche ist es immer noch ein EReignis wenn sie unter Freuden sagen können: Ich habe mitgefastet. Das ist irgendwo auch ein Gesellschaftliches Ereignis. Jung und Alt tun eins gemeinsam: Sie fasten und essen am Abend zu sammen.

Lg

Zahra

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