Sajjad Geschrieben 12. Februar 2013 Melden Teilen Geschrieben 12. Februar 2013 Es bleibt dem Menschen überlassen, sich mit dem Opfer oder deren Angehörigen zu einigen, welche Strafe angemessen ist. Die Tötung ist eine Möglichkeit neben anderen. Man muss nicht immer Zahn und Zahn und Auge um Auge gehen. Gerade die Ahlalbayt (Friede seit mit ihnen), die wir Schiiten uns zum Vorbild nehmen, vergelteten nicht gleiches mit gleichem, sondern gaben Liebe und Vergebung. Wenn dir jemand auf die Wange schlägt, kannst du ihm die andere hinhalten, statt dich zu rächen. Wenn du mental groß genug bist natürlich. Stelle den Islam oder zumindest die dschafaritische Rechtsschule nicht so dar, als wäre das Töten die einzige Möglichkeit. Die Möglichkeit existiert, die Obligation nicht. Darüber hinaus ist die Tötung als Gnade zu verstehen, um die Strafe im Jenseits zu mindern. Geht man als Verbrecher in den Tod, ohne im Diesseits dafür bestraft worden zu sein, trägt man die ganze Last seiner Verbrechen vor Gott. Das ist schlimmer, als jede Strafe, die man im Diesseits erhalten kann, sei es auch die Todesstrafe. Es mag dir als Atheist grausam erscheinen, jemanden hinzurichten für ein dafür angemessenes Verbrechen, da du nicht an das Jenseits glaubst, sondern daran, das mit dem Tod alles vorbei ist. Wer jedoch glaubt, der tauscht das Jenseits nicht zu einem geringen Preis, für das Diesseits. Wer an den Islam oder auch an das Christentum glaubt, der wird in der Todesstrafe eine Gnade für den Verbrecher erkennen. Es gibt ein schönes Zitat des ersten Imam Ali (Friede sei mit ihm), der sagte, er würde lieber auf einem Dornenbett schlafen oder an Händen und Füßen gefesselt durch Basare geschleppt werden, als mit der Schuld beladen vor Gott stehen zu müssen, einem seiner Geschöpfe Unrecht angetan zu haben. Mir erscheint es auch grausam, deswegen würde ich persönlich immer den anderen Weg suchen. Aber tatsächlich soll die Todesstrafe das Leid des Verbrechers im Jenseits verringern. Es steht nicht geschrieben, es sei der beste Weg. Es ist nur ein legitimer. Man muss nicht immer gleich alles machen, nur weil es erlaubt ist. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Saluton Geschrieben 13. Februar 2013 Melden Teilen Geschrieben 13. Februar 2013 Salam, Es mag dir als Atheist grausam erscheinen Ich bin kein Atheist. Woher nimmst Du diese Vermutung? Wer an den Islam oder auch an das Christentum glaubt, der wird in der Todesstrafe eine Gnade für den Verbrecher erkennen. Dem ist nicht so. Zumindestens nicht im Christentum der heutigen Zeit. Durch das Verbüssen einer weltlichen Strafe verringert sich nicht die jenseitige "Bestrafung". Ansonsten ist die Aussage "Todesstrafe eine Gnade für den Verbrecher" ein Hohn für die Menschen, die "unschuldig" zum Tode verurteilt wurden... Und solche Fälle gibt es. Aber ich will hier jetzt keine Debatte über die Todesstrafe an sich führen, weil das zu nichts führt. Ich finde nur, dass man sich nicht als Pazifist darstellen sollte, wenn man die Todesstrafe für legitim hält. Grüsse, Kai Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Issa Geschrieben 13. Februar 2013 Melden Teilen Geschrieben 13. Februar 2013 Dem ist nicht so. Zumindestens nicht im Christentum der heutigen Zeit. Durch das Verbüssen einer weltlichen Strafe verringert sich nicht die jenseitige "Bestrafung". Wieso denkst du das eine Weltlische Strafe kein Einfluss auf die jenseitige hat. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Saluton Geschrieben 13. Februar 2013 Melden Teilen Geschrieben 13. Februar 2013 Salam, Wieso denkst du das eine Weltlische Strafe kein Einfluss auf die jenseitige hat. Warum sollte es? Wenn man kein Katholik ist... Kai Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Aurora borealis Geschrieben 14. Februar 2013 Melden Teilen Geschrieben 14. Februar 2013 Nun vor Gott kann der Mensch eh nur durch dessen Vergebung bestehen. Aber wenn wir wieder zum Christentum zurück kommen, so hat Gott der Obrigkeit das Recht gegeben zu richten. In wie weit durch das Urteil des weltlichen Gerichts eine Tat gesühnt ist oder nicht sagt die Bibel nicht. Wohl aber das irdisches und himmliches Recht nicht deckungsgleich sind und die Bibel warnt den Richter, dass über ihm ein anderer Richter steht und ihn wenn er das Recht beugt zu strafen weiß. Gleiches gilt soweit mir bekannt auch im Islam, dass den falschen Richter harte Strafen erwarten. Ansonsten kann ich den Tötungsaufruf auch militärisch korrekt abmildern. "Im Rahmen der angeordneten Maßnahmen ist die Handlungsfreiheit und die operativen Fähigkeiten des Gegners soweit zu beschränken, dass Seitens der wiederstreitenden Partei keine Handlungen mehr möglich sind, welche die eigene Handlungs und Operationsfähigkeit gefährden." Naja in gut Deutsch heißt das, dass ich die Militärmacht zerschlagen muss. Des weiteren stelle ich mir die Frage, weshalb wollen Frauen zur Armee? Es ist nichts verwerfliches, dass Frauen an der Waffe ausgebildet werden um ihr Land zu verteidigen. Aber Amerikaner die im Irak, Deutsche die am Hindukusch, Franzosen welche in Mali usw. verteidigen da muss man sich fragen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Sajjad Geschrieben 15. Februar 2013 Melden Teilen Geschrieben 15. Februar 2013 Verzeihung, ich habe dich mit einem anderen Forennutzer verwechselt. Ob die Todesstrafe legitim ist oder nicht, möchte ich genauso wie du nicht diskutieren. Das Unschuldige dadurch sterben ist klar. Wann habe ich das außer Acht gelassen? Ich schrieb, wenn die Gründe für die Todesstrafe vorhanden sind. Ist die Sache unklar oder nicht bewiesen, dann darf man sie nicht vollführen. Im Zweifel für den Angeklagten. Lege mir bitte nicht Ansichten in den Mund, derer ich mich zu keiner Zeit bedient habe. Danke. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Saluton Geschrieben 15. Februar 2013 Melden Teilen Geschrieben 15. Februar 2013 Salam, Ich schrieb, wenn die Gründe für die Todesstrafe vorhanden sind. Ist die Sache unklar oder nicht bewiesen, dann darf man sie nicht vollführen. Im Zweifel für den Angeklagten. Nun... Mir erschienen einige Argumente "für" die Todesstrafe in islamischen Ländern so, dass, wenn sie ein Fehlurteil darstellt, das Opfer im Jenseits dafür entschädigt würde... Und das ist eine gefährliche Aussage, rechtfertigt sie doch fast jeden Missstand... Kai Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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